Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
Vom Netzwerk:
stand auf einer Art Pfad, und Copernicus wartete neben ihm. Als Bandicut den Roboter anblickte, hörte dieser sofort auf zu klopfen. Napoleon stand ebenfalls neben ihm, auf der anderen Seite. Die Anwesenheit der Roboter erleichterte ihn. »Zeichnet alles auf«, flüsterte er. »Alles.« Er hob den Blick und schirmte die Augen mit der Hand vor dem grellen Licht ab. »Wo zum mokin foke sind wir?« Sie standen auf der Flanke eines Eisbergs, die eine Art von Sonne, die am Firmament stand, in gleißend helles Licht tauchte. Bandicut und die Roboter neben ihm bot sich der Blick auf einen Bergrücken mit schneebedeckten Bäumen. Wohin das Auge blickte, erstreckte sich Wald.
    Mokin foke …
    Noch immer schrillte ihm der Kopf, und für einen Moment glaubte er, wieder die Stimme zu hören, wie ein quälendes Echo. /Charlie? Bist du das?/ Er hörte nichts als den Wind und das tiefe Donnergrollen.
    Was war das hier? Eine bizarre Halluzination? Er hatte eine Art Transformationsprozess durchlaufen … und es war möglich, dass diese Umgebung in seinen Verstand implantiert worden war. Aber das glaubte er nicht. Er spürte die Schwerkraft, und ihm war definitiv kalt. Allmählich klärte sich sein Kopf wieder. Bandicut schlug die Arme um sich und rieb sich die Oberarme, um die Kälte zu vertreiben.
    Nein, er war sich ziemlich sicher, dass er tatsächlich auf der Flanke eines mit Schnee und Eis bedeckten Berges stand. Er blinzelte wieder, konnte jedoch die Sonne nicht sonderlich deutlich erkennen. Der Himmel war von blassem, nichts sagendem Blaugrau. Jeder Sinn sagte Bandicut, dass er auf der Oberfläche eines Planeten stand. »Aber das«, murmelte er, »ist lächerlich.«
    Copernicus reagierte auf die Äußerung mit metallischem Klopfen. Die beiden Roboter an seiner Seite sahen aus wie zwei Metallhunde. Copernicus’ Sensorbatterie rotierte; Napoleon piepte leise vor sich hin, den Kopf zur Seite geneigt, als versuchte er, die Lage zu begreifen. »Was seht ihr beide?«
    Gleichzeitig antworteten die Roboter: »Entfernung überschreitet meine Konstruktionsparameter …« »Verlust der Kontinuität …« »Widersprüchliche Inputdaten nicht abgleichbar …«
    »Einer nach dem anderen! Nappi?«
    Copernicus klickte und verstummte. Napoleon wippte auf und ab. »John Bandicut. Ich habe eben einen Kontinuitätsverlust mit widersprüchlichen Daten gemessen. Ich beobachtete den Einfall sichtbaren Lichts – hell –, dann folgte eine Periode … mit zahlreichen Fehlermeldungen, die schätzungsweise neun Minuten andauerte. Präzise Zeitangaben sind nicht möglich.«
    Bandicut rieb sich wieder rasch die Arme, um sich ein wenig aufzuwärmen. »Hast du eine Ahnung, was passiert ist?« Er sah seinen dampfenden Atem, der sich von der Winterlandschaft abhob. Er öffnete den Rucksack auf Copernicus Rücken und durchwühlte ihn nach einer leichten Jacke – das einzige von seinen Kleidungsstücken, das am ehesten den Zweck von Außenkleidung erfüllen würde.
    »Präzise Angaben nicht möglich«, gab Napoleon zurück. »Ich habe zudem eine Fluktuation der Gravitationswerte bemerkt. Diese Daten sind möglicherweise verfälscht. Sie stehen in negativer Korrelation zu den Normen aus der Triton-Datenbank.«
    Mit einem Schulterzucken streifte Bandicut sich die Jacke über. »Nappi, wir sind nicht mehr auf Triton.«
    »Bestätigt, John Bandicut.« Einen Augenblick lang wirkten die Sensoraugen des Roboters beinahe nachdenklich. »Aber eine andere Datenbank steht mir nicht zur Verfügung.«
    »Vielleicht solltest du eine neue anlegen.« Bandicut blickte den Bergrücken hinauf. Über ihnen, nicht weit entfernt, ragte eine von glattem Eis bedeckte Steinwand auf, von der aus man den Pfad würde gut überblicken können.
    »Außerdem zeigen mir meine internen Systeme gewisse Veränderungen an«, fuhr Napoleon fort. »Ich bin nicht imstande, diese Veränderungen zu charakterisieren. Meine interne Wahrnehmung wurde ebenfalls verändert.«
    Bandicut sah hinter sich. »Ist das bei dir auch so, Coppi?«
    Copernicus trommelte bestätigend auf den Boden: »Ja, Capt’n. Ich kann unseren Ortswechsel nicht erklären. Aber ich messe jetzt eine signifikant veränderte Umgebung. Ich weiß nicht, woher sie kommt.«
    »Bis hierhin wären wir uns also einig. Was lässt sich sonst noch über die Transition sagen?«
    Copernicus klickte leise. »Ich habe einen Chronologiefehler … und meine Analysen sind fehlerhaft. Wurde meine Programmierung verändert?«
    Blinzelnd betrachtete

Weitere Kostenlose Bücher