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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Schlimm genug, dass ich hier festsitze, muss ich mir jetzt auch noch anhören, dass andere Leute jederzeit nach Hause zurückkehren können!/
    ///Ich … na ja, ganz so funktioniert es nicht, glaube ich.
    Nicht wie ein Schnellverkehrssystem:
    rein und wieder rausspringen.
    Es ist alles andere als leicht,
    einen Sternenkoppler in Betrieb zu nehmen. Wenn ich mich recht entsinne, macht man das nur dann, wenn jemand einen sehr triftigen Grund dafür hat.///
    /Ich habe also keine triftigen Gründe?/, fragte Bandicut zornig, schwindelig vor Schmerz. Der flüchtige Blick in eine Zukunft, die ihm gleich wieder genommen worden war, die er nie erleben würde -Julie, Liebe, Zuhause –, dieser Blick hatte in ihm sämtliche alten Wunden aufgerissen.
    ///Mir war nicht bewusst,
    dass dich meine Erklärung so mitnehmen würde.///
    /Du lebst in meinem gottverdammten Gehirn! Wie kann dir so etwas dann nicht bewusst werden?/ Langes Schweigen folgte.
    ///Ich bin immer noch dabei zu lernen, John. Ich lerne Dinge über dich, über mich, über Schiffwelt. Vergiss nicht, dass ich ebenfalls von meiner Heimat und meinem Ursprung abgeschnitten bin.///
    /Das habe ich nicht vergessen!/, fuhr er das Quarx an. In Wirklichkeit jedoch musste er sich schuldbewusst eingestehen, dass er es doch vergessen hatte. Das Quarx hatte ein mindestens ebenso großes Recht darauf, wütend zu sein, wie er. Sollte er also nicht besser ebenso mitfühlend sein wie das Quarx und seinen Zorn in den Griff bekommen? Er fluchte innerlich und öffnete die Augen.
    Vor ihm flatterte etwas Schwarzes. »Huch!«, entfuhr ihm ein Schreckenslaut. »Was ist los?« Doch das flatternde Etwas war bereits verschwunden. Angestrengt versuchte er, den Blick zu schärfen; er sah sich um. Ik war von einer Art Schleier umgeben – offenbar eine Art Privatsphärenfeld – und schien noch immer zu schlafen. Links von Bandicut war nichts zu sehen, außer … wieder flatternde Schwärze.
    Die Schwärze verdichtete sich, und schließlich erkannte Bandicut, was es war: eins der Schattenwesen. Whrriiiik?
    Bandicut räusperte sich. »Ah, hallo. Hruum?« Er neigte den Kopf zur Seite und dachte: Das da sieht nicht aus wie Hruum.
    ///Es ist auch nicht Hruum.///
    /Wer ist es dann?/
    ///Weiß ich nicht genau.///
    Das Schattenwesen schwebte erst zur einen Seite, dann zur anderen. Hiiiuuuuu. »… Nachricht vom … Anführer … hat den gefunden, den ihr sucht …«
    Bandicut setzte sich sofort auf. »Li-Jared?«
    Der Schatten flatterte wieder. Whriiick. »… (bestätige) … kann ihn momentan nicht erreichen … aber Freund in Sicherheit … ruht sich aus …« Zur Unterstreichung seiner Worte tänzelte das Schattenwesen auf und ab.
    Bandicut runzelte die Stirn und fragte sich, ob er Ik wecken solle. Sie hatten einen sehr harten Tag hinter sich, und obgleich er nicht wusste, wie viel Schlaf Ik benötigte, wusste er sehr wohl, dass er selbst unbedingt noch ein wenig schlafen musste. In Sicherheit, hatte das Schattenwesen gesagt.
    ///Wenn du einige Stunden nicht auf den Beinen bist,
    können wir uns um deine Knie kümmern, denke ich.///
    Bandicut nickte und sagte zu dem Schattenwesen: »Wir wollen nicht riskieren, ihn zu verlieren. Könnt ihr uns sofort Bescheid geben, wenn er weiterzieht?«
    Whriiiooo. »… ja, ja, bereiten einen Weg vor, euch zu ihm zu bringen … ruh jetzt aus …«
    Bandicut seufzte erleichtert. Schon bald würde er erfahren, was Li-Jared Interessantes entdeckt hatte; und Ik wäre wieder mit seinem Freund vereint.
    Er blickte durch den riesigen Raum und konnte in der Ferne gerade noch die Umrisse sich bewegender Wesen erkennen, Wesen, die unter anderen Umständen gewiss seine Neugier geweckt hätten. Doch momentan interessierte er sich für sie genauso wenig wie ein … nun, ein Barkeeper in L5 City sich für ihn interessiert hätte. Bandicut hatte das Gefühl, in einer der größten Cocktailbars der Galaxis zu sitzen, wo er es sich in einer stillen Ecke bequem gemacht hatte, aber zu müde war, um Gefallen daran zu finden. Plötzlich überkam ihn das starke Bedürfnis, allein zu sein. »Kannst du mir auch so einen besorgen?«, fragte er und deutete auf den Schleier, der Ik umgab.
    Whriik. Der Schatten flatterte davon, und ein hauchdünner Vorhang bildete sich um Bandicut.
    Bandicut lehnte sich zurück und stellte fest, dass sich sein Sessel von allein in eine bequeme Position zurückklappte. /Was sagt man dazu?/, murmelte er in seinen Gedanken. Und ehe er sich’s versah, war er

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