Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
Vom Netzwerk:
das Quarx, während es versuchte, die hinter dem Liniengewirr verborgene Logik zu erkennen. Für Bandicut war das Muster ein heilloses Durcheinander.
    »… stoßen wieder zu euch, wenn wir können …« Ein letztes Mal kreischte Hruum ohrenbetäubend laut auf: Shwriiiik »… viel Glück! …« Dann wirbelte Hruum davon, sich immer wieder überschlagend wie Tumbleweed in einer Windböe, und Bandicut hatte das bizarre Gefühl, dass sich der Raum abflachte und verdrehte, und schließlich umhüllten ihn leuchtende Wolken aus Gas.

12 Kampf oder Flucht
    Blinzelnd hielt Bandicut den Atem an, dann sah er, dass die Gase ins Nichts strömten und er in einer kleinen Kammer stand; ein plötzlicher Luftzug ließ ihn erzittern. Er stand unmittelbar unter einem Luftschacht. Als er aus dem Luftzug trat, hörte er einen dumpfen Knall.
    ///Explosionen? Der Boojum?///
    Bandicut stöhnte, dann sagte er zu Ik: »Ich hoffe, wir sind nicht genau in der Schusslinie abgesetzt worden!«
    Ik brummte und schaute sich um.
    Mit seinem charakteristischen Klopfzeichen machte Copernicus auf sich aufmerksam. »Capt’n, ich weiß nicht, wo wir sind, spüre aber eine seismische Aktivität«, berichtete er. »Und könnten Sie mir bitte Napoleon vom Gehäuse binden? Sein Gezappel beeinträchtigt allmählich meine Sensorbatterie!«
    Gezappel? Tatsächlich: Napoleon zappelte wild auf Copernicus’ Gehäuse, allein von Iks Seil festgehalten. »Nappii«, rief Bandicut. »Kannst du mich hören? Könntest du aufhören, um dich zu treten? Hör mit dem Gezappel auf!«
    Der Roboter gab ein metallisches Stöhnen von sich und hörte auf zu strampeln. Rasch band Ik das Seil los, und Napoleon glitt scheppernd von Copernicus, zusammen mit Bandicuts Rucksack. »Napoleon, geht’s dir gut?«, rief Bandicut, der den Roboter zu spät abfing. Er spürte ein kurzes Kribbeln, als Charlie versuchte, durch Bandicuts Finger den Zustand des Roboters zu überprüfen. Kurz überkam Bandicut ein Gefühl völliger Verwirrung.
    Napoleon setzte sich auf, drehte sich und richtete die Sensoren aus.
    »John Bandicut!«, krächzte er. »Gefahr! Tornado!«
    »Nappi, der Tornado ist vorbei! Du warst außer Betrieb, Kumpel. Ich bin froh, dass du wieder funktionierst!« /Na, der hat sich ja einen tollen Zeitpunkt zum Aufwachen ausgesucht!/ Bandicut sah zu Ik hoch; der Hraachee’aner hatte sich abgewandt und untersuchte den Raum, in dem sie gelandet waren. Eindeutig machte er sich große Sorgen um Li-Jared.
    ///Ich glaube, Napoleon ist noch immer mit der internen Reparatur seiner Programmierung beschäftigt. Wenn ich etwas Zeit hätte, könnte ich ihm vielleicht helfen.///
    »Ich bin …«, klick, »… desorientiert.«, sagte Napoleon und wandte sich mit einem Ruck Copernicus zu. »Sind wir alle noch immer hier?«
    »Ja, wir sind alle hier«, antwortete Bandicut. Seine bebende Stimme verriet die in ihm widerstreitenden Emotionen. Ik hatte soeben eine Kontrollkonsole berührt, und eine riesige Tür glitt auf und offenbarte eine Kammer, die einer Luftschleuse schrecklich ähnlich sah. An den Wänden der Kammer standen verwirrende kleine Geräte. »Aber ich habe das Gefühl, dass wir schon sehr bald woandershin gehen werden!«
    Bandicut hob seinen Rucksack vom Boden auf und setzte ihn wieder auf Copernicus’ Gehäuse. Der Roboter sicherte das Gepäckstück mit einem Greifarm.
    »In der Tat, John Bandicut.« Ik trat wieder zu ihnen und runzelte die knochige, blauhäutige Stirn. Seine Augen blitzten. »Ich glaube, Hruum hat uns hergeschickt, damit wir diese Ausrüstung da benutzen können. Wir müssen Li-Jared folgen!«
    »Wohin folgen?«, fragte Bandicut. Er seufzte auf, als ein großes Fenster in der Wand aufblinkte; es zeigte ferne Sternenhaufen – und das halb zerstörte brückenartige Gebilde, das sie in Hruums Vision gesehen hatten. Es ragte diagonal in ihr Sichtfeld. Noch immer schwebten Trümmer wie Wolken aus den Explosionsherden.
    Ik wirkte angespannt. »Wir müssen ihm nach draußen folgen. Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    Bandicut wollte schon protestieren. Was mache ich hier nur?, wollte er sagen. Wieso ich? Werde ich vielleicht umgebracht, wenn ich Li-Jared folge? Doch kein Wort kam ihm über die Lippen. Er hatte nicht vor, sich von Ik zu trennen, und Ik wusste das. Abgesehen davon, dachte er, könnte Li-Jared wichtige Informationen haben, Informationen, die mir ebenfalls weiterhelfen könnten.
    ///Interessanter Gedankengang.
    Aber das hier sieht ohne Frage riskant

Weitere Kostenlose Bücher