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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Biegung helfen?« Nur zu gut erinnerte sich Bandicut noch daran, wie die beiden Roboter – nicht für höhere Gravitationsgradienten programmiert – ihn einmal beinahe mit einigen schweren Tanks erschlagen hätten, die sie an Bord des Schiffs zu schnell aus den Gerüsten gelöst hatten.
    Der mit Beinen versehene Roboter trat neben seinen Partner und blickte über den Rand den Steilhang hinunter. Wortlos legte er die oberen Arme um Copernicus, schwang die unteren Beine herum und stützte sich damit am Hang ab wie ein kleines Kind, das eine Treppe bewältigen will. Dann drehte er sich ein wenig herum, nahm Copernicus tastend in einen sicheren Griff und sagte: »Fahr langsam vor. Ich stütze dich ab.«
    Bandicut sah den beiden zu. Nervös zerrte er an den Tragegurten seines Rucksacks.
    Copernicus rückte zentimeterweise vor, bis seine Vorderräder über die Kante des Hangs ragten und sein Bauch über das Eis schabte. Mit den Hinterrädern versuchte er, Halt zu finden, setzte sich ruckartig in Bewegung, bis plötzlich die Vorderräder, surrend nach Bodenhaftung suchend, dem Hang entgegenkippten. Napoleon versuchte, den kleinen Roboter um die Pfadkrümmung zu hebeln.
    »Hast du ihn, Nappi?«
    »Ich versuche es …«, erwiderte Napoleon, gerade als Copernicus’ Hinterräder die Bodenhaftung verloren. Alle vier Räder drehten durch und wirbelten eine Wolke aus Eispartikeln auf. Der Roboter schlitterte zur Seite weg. Napoleon konnte ihn nicht festhalten, als Coppi an der Pfadbiegung zu wippen begann und dann über den Rand kippte. »Halt, Copernicus!«, krächzte Napoleon. Doch es hatte keinen Sinn: Copernicus geriet bereits ins Rutschen und riss Napoleon mit sich den Hang hinab.
    »Wartet!«, brüllte Bandicut vergeblich. Er fuhr zusammen, als die beiden Maschinen, durch Schnee und Laubwerk kullernd, irgendwo aufprallten und sich dabei voneinander lösten. Schon waren sie zwischen den Bäumen verschwunden. »Seid ihr in Ordnung?«, brüllte er. Er erhielt keine Antwort, nur das fortwährende Donnergrollen, das vom Fluss zu ihm herüberkam. »Verdammt!«
    Einen Moment erwog Bandicut, seinen Robotern den Hang hinab zu folgen. Aber das wäre dumm gewesen; es wäre besser, dem Pfad zu folgen, in der Hoffnung, dass er wieder in ihre Richtung abböge. Er hastete den Pfad entlang, wobei er auf dem krustigen Schnee immer wieder leicht ausrutschte.
    Der Pfad wand sich durch ein Dickicht aus Büschen, die von zerbrechlichen Eiskristallen übersät waren, machte dann wieder einen Linksknick und fiel steil zu der kleinen Baumgruppe ab, in der die Roboter verschwunden waren. Vor sich, beinahe schon auf seiner Höhe, erblickte er einen silbrig schimmernden Wasserstreifen. Von den Robotern jedoch sah er keine Spur. »Napoleon! Copernicus!«, schrie er.
    Dann hörte er, trotz des tosenden Flusses, ein Knacken. Er kniff die Augen zusammen und sah sich um. Knack. Nichts regte sich. Das Geräusch indes klang wie brechende Äste. »Nappi! Coppi!« Erspähte durch die Bäume und versuchte abzuschätzen, wohin die beiden gestürzt waren, doch wusste er es nicht mit Sicherheit zu sagen. Er hastete weiter.
    Kurz darauf teilten sich die Bäume und gaben den Blick auf das Flussufer frei. Entweder hatte Bandicut die Roboter übersehen oder ihre Spuren. Vielleicht wäre es das Klügste, das Flussufer abzusuchen beziehungsweise ihren Spuren zu folgen, wenn er sie dort nicht fände. Er trat unter den Bäumen hervor ins Freie, folgte dem Pfad, der sich längs des schmalen Flussufers dahinschlängelte. Er blieb stehen, um Atem zu schöpfen.
    Der Anblick war fantastisch. Der Fluss war breit -um die zwanzig Meter – seicht schoss er schnell fließend dahin, sprang über glitzernde Eisschollen im Wasser. Das Wasser war kristallklar, und Bandicut sah zahlreiche große, flache Steine über wie unter der Wasseroberfläche. Am linken Ufer, da, wo Bandicut gerade stand, umströmte der Fluss eine große Landzunge. Linker Hand von Bandicut, weiter flussabwärts, toste das Wasser über das mit Geröll übersäte Flussbett, gischtspritzend rauschte es um einen massiven Felsaufschluss am gegenüberliegenden Ufer. Das Donnergrollen kam aus dieser Richtung.
    Bandicut klemmte sich zitternd die Hände unter die Achselhöhlen. Der Anblick war schön, ja – aber momentan beschäftigte ihn weit mehr der Gedanke, dass ihm der Kältetod drohte.
    *Wir können helfen.*
    Er blinzelte. /Was ist los?/
    Plötzlich spürte er einen Hitzestich in beiden Handgelenken und einen

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