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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Bäumen herum, und Rowan hat sie verfolgt. Sire, wir wissen nicht, wie er zu Tode kam.«
    Kummer und Schuld erfüllten Eric. Er saß da, und Wut stieg in ihm auf, als er die Männer um sich betrachtete. »Er war ein großer Krieger«, meinte jemand.
    »Männer fallen im Kampf, das passiert eben«, erinnerte Rollo ihn ruhig.
    Eric stand auf und trug Rowans Leiche zu den anderen, um die Gefallenen hatten sich bereits die Mönche versammelt. Verbittert legte er Rowan nieder und gab einem kleinen, runzeligen Mönch eine Goldmünze, um für Rowan zusätzliche Gebete sprechen zu lassen.
    Der Engländer hätte es verdient, zu Hause in der Erde von Wessex begraben zu werden. Aber Eric wusste, dass er Rowans Körper nicht heimbringen konnte, nicht wenn die Reise so lange dauerte und das Wetter immer noch so wechselhaft war. Rowan würde hier begraben werden, im Norden von Irland.
    Eric kümmerte sich um seine Männer und seine Aufgaben als Olafs Sohn und Nialls Neffe. Dann zog er sich schnell auf die Klippen zurück und starrte auf das Wasser. Rollo entdeckte ihn dort und hielt ihm einen Dolch hin. Eric starrte auf die blutgetränkte Schneide, dann blickte er Rollo an. Auf dem Dolch waren keine keltischen Verzierungen zu sehen, aber er schien auch nicht dänischer Machart zu sein. Ähnliche Waffen hatte er im sächsischen England gesehen.
    »Was ist das?«
    »Ich wollte mit Euch darüber nicht vor den anderen sprechen«, sagte Rollo zu ihm. »Aber das ist die Waffe, die den jungen Rowan getötet hat. Ich dachte, dass Ihr sie haben solltet.«
    Eric blickte Rollo an, nickte langsam, und wendete die Waffe in seiner Hand hin und her. »Danke. «
    Rollo fühlte, dass Eric allein sein wollte und verließ ihn. Eric saß auf der Klippe, auf der Mergwin die Nacht vorher gesessen hatte. Die Schlacht war gewannen. Es war Zeit heimzugehen.
    Aber wie sehr fürchtete er sich jetzt davor. Mergwin hatte ihn gewarnt. Aber was für eine Warnung war das gewesen?
    Es war eine heftige Schlacht gewesen. Rowan hatte tapfer und erfolgreich gekämpft. Und dann war Rowan gefallen.
    Da stimmte etwas nicht. Eric spürte einfach, dass etwas an Rowans Tod nicht so war, wie es zu sein schien.
    Hinter ihm erklang ein Geräusch, und Eric fuhr herum. Er atmete erleichtert auf, als er im Mondlicht seinen Vater erkannte. Olaf hockte sich neben ihn, und geraume Zeit starrten sie beide auf das Meer hinaus. »Ein Mann ist im
    Kampf gefallen«, sagte Olaf schließlich. »Er entschloss sich dazu, in dieser Schlacht zu kämpfen. Es ist nicht deine Schuld.«
    Eric grinste kläglich und drehte sich zu Olaf hin. »Aber ich habe versprochen ihn zu beschützen, Vater. Ich, in meiner Überheblichkeit, habe angenommen, dass ich ihn vor dem Tod bewahren kann. Und ich habe versagt. «
    »Kein Mensch kann einen anderen vor dem Tod bewahren, Eric. Für den Jungen war die Zeit gekommen, und nichts kann daran etwas ändern.«
    Eric nickte langsam. »Es ist nur, wie er gestorben ist … «
    »Wenn dir sein Tod seltsam erscheint, musst du die Wahrheit herausfinden«, sagte Olaf zu ihm.
    Eric zeigte seinem Vater den Dolch. »Das ist einer aus England, oder nicht?«
    Olaf untersuchte sorgfältig die Waffe. »Er ist nicht irisch, und ich habe auch noch nie einen Wikinger-Dolch gesehen, der so aussieht. Doch Wikinger sammeln ihre Waffen in vielen Ländern - und von vielen gefallenen Feinden - deshalb musst du dir deines Verdachtes sicher sein. Und du musst auf deinen eigenen Rücken aufpassen. «
    »Ja, Vater, das werde ich«, versicherte ihm Eric.
    Olaf klopfte ihm auf die Schulter und ging, damit Eric in der Stille seinen Frieden finden konnte.

     
    ***

     
    Es war ein kalter Tag Ende Dezember. Rhiannon saß mit Daria, Megan und Erin im Frauengemach und lauschte angespannt der jüngsten Nachricht des Königs von Dubhlain über dessen endgültigen Sieg, als die ersten Wehen sie gnadenlos überfielen. Sie sprang auf und rang unter dem erschreckenden Schmerz keuchend nach Luft. »Es ist das Kind!« rief Daria. Der Überbringer der Nachricht hörte auf zu sprechen, aber Erin lächelte nur beruhigend und beugte sich über ihre Näharbeit. »Fahrt bitte mit Eurer Botschaft fort. Rhiannon, es tut mir leid, aber bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Baby wirklich kommen wird, haben wir noch etwas Zeit. Lasst uns zuerst der süßen Musik dieses Sieges lauschen, dann werden wir uns in dein Zimmer zurückziehen und auf mein neues Enkelkind warten. «
    Daria bückte mit hochgezogener Braue ihre

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