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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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vor Zorn. »Das wagt Ihr nicht!«
    »Allen!«
    »Nein!«
    Sie hob Garth auf, presste ihn an sich und, blickte dann auf Mergwin hinunter. Seine Augen waren geschlossen. Sein Gesicht war bleich und eingefallen, bereits jetzt eine Maske des Todes. Sie konnte ihn nicht liegenlassen!
    Aber sie konnte auch nicht das Leben ihres Sohnes riskieren.
    »Mylady?« fragte William. Sie bewegte, sich nicht. »Besteigt Euer Pferd, oder ich komme zu Euch und gebe Allen das Kind. Versucht nicht, mir wegzulaufen. Ich werde Euch wehtun, und ich werde dem Baby wehtun.«
    Ire einzige Chance war, ihm später auf dem Pferd zu entkommen und zu Mergwin zurückzureiten.
    Sie musste ihm entkommen, sie musste…
    Aber als sie die Stute bestieg, ergriff William ihre Zügel. Er würde sie selbst führen.
    »Wir müssen uns beeilen!« warnte ihn Allen.
    »Wohin?« fragte Rhiannon.
    »Um die Dänen zu erreichen«, erklärte William ihr kurz.
    »Ich habe Gunthrum viele Warnungen und Informationen zukommen lassen. Er hat mir einen Platz in seinem Haushalt versprochen. Ihr werdet ihn mit mir teilen.«
    »Alfred wird meine Rückkehr verlangen. «
    »Vielleicht. Aber bis dahin, meine Liebe, werdet Ihr viel zu erschöpft und beschämt sein, um noch zu Eurem Ehemann zurückkehren zu wollen. Und er würde auch nicht ein Weib haben wollen, das ich ihm zurückschicke, oder Allen?«
    Allen lachte. Rhiannon trieb ihr Pferd näher an Williams heran. Seine Hände hielten die Zügel nur nachlässig. Sie packte Garth fest mit beiden Händen, dann rammte sie ihre Hacken der Stute in die Seiten. Das arme Tier fing mit derartiger Heftigkeit und Geschwindigkeit zu galoppieren an, dass die Zügel aus Williams Händen gerissen wurden.
    Das Kind fest an die Brust gepresst, versuchte Rhiannon verzweifelt die schleifenden Zügel zu erhaschen, während sie gewaltsam durch den Wald preschten. Äste verfingen sich in ihrem Haar und peitschten über ihr Gesicht, doch sie wagte nicht, das Tempo zu verringern. Die Zügel entglitten ihr wieder, als die Stute einen noch unwegsameren Pfad wählte. Doch dann blieb der Gaul so abrupt stehen, dass Rhiannon nur mit Mühe darauf sitzen bleiben konnte. Und als sich das Pferd wieder in Bewegung setzte, war plötzlich William vor ihr. In seinem mageren, angespannten Gesicht glitzerten die Augen voller Zorn.
    »Noch ein Versuch wie dieser hier, und ich verspreche Euch, dass ich den Schädel des Kindes unter die Hufe meines Pferdes legen werde. Es ist daran gewöhnt, in der Schlacht größere Schädel zu zerstampfen - so ein kleiner Kopf wird eine leichte Sache für ihn sein. «
    Zitternd senkte sie den Kopf. Sie musste daran glauben, dass Garth dieses Entsetzliche nicht überleben würde, dessen Beute sie so leicht geworden war.
    Voller Wut blickte sie ihn dann an. »Also weiter, Mylord.«
    »Wenn Ihr an meiner Drohung zweifelt … «
    »Oh, das tue ich nicht. Ich glaube Euch vollkommen, dass Ihr fähig seid, einen hilflosen Säugling zu ermorden. Die Schlacht gegen richtige Männer muss allerdings Eure Fähigkeiten überstiegen haben. «
    Er lenkte sein Pferd ganz dicht an ihres. Mit der Rückseite seiner Hand schlug er ihr über die Wange, und sie mahnte voller Schmerz ihre Zähne aufeinander und kämpfte darum, den Halt auf dem Pferd nicht zu verlieren. William beobachtete ihr Gesicht und lächelte dann träge.
    »Ihr werdet Höflichkeit und Respekt lernen, Mylady. Vor uns liegen viele lange Tage und Nächte, in denen Ihr das lernen könnt. «
    Tage und Nächte… Ihr sank das Herz. Sie stellte fest, dass der Alptraum in Wirklichkeit bereits begonnen hatte.
    Wo war Eric? Immer noch beim König? Mergwin war gekommen, um sie zu warnen, aber es war zu spät gewesen. Tränen stiegen in ihre Augen, und sie fragte sich, ob er immer noch sterbend auf dem Pfad lag, oder ob er bereits in die große Walhalla eingegangen war und dort schon diejenigen umarmte, die er geliebt und verloren hatte. Ach, Mergwin, steh mir doch noch bei! dachte sie.
    Irgendjemand soll mir beistehen, oh, mein- Gott, bitte!

     
    ***

     
    Sobald er die Tore seines Hauses erreichte, wusste Eric, dass William bereits dagewesen war. Er ritt ohne anzuhalten hinein und rief den Wachen zu, Patrick zu suchen.
    Der Schrecken auf Patricks gutmütigem Gesicht bewies sehr schnell, dass irgendetwas falsch gelaufen war. Eric stieg nicht ab, sondern befragte Patrick vom Sattel aus.
    »Ist er gekommen? William von Nordumbrien. War er hier?«
    »Ja, Eric. Er sagte, dass Ihr verwundet

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