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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Körpers mit deiner Eitelkeit messen kann. Fälle diese Bäume und höre nicht auf, bis der Holzhaufen gewaltig ist denn es verspricht ein kalter Winter zu werden.«
    Es war ihm nie so ganz klar, warum er dem alten Bussard gehorchte, abgesehen davon, dass seine Mutter Mergwin liebte und sogar sein Vater seinen Rat suchte.
    Der Druide hatte niemals Unrecht.
    Er hätte gewusst dass Emenia sterben würde.
    Eric stöhnte auf seinem frisch eroberten Bett in dem großen Herrenhaus und wälzte sich hin und her. Der Druide hatte versucht ihn aufzuhalten, als er mit seinem Onkel wegsegeln wollte. Die Tage seiner Jugend waren zu diesem Zeitpunkt bereits vorbei gewesen, aber Mergwin war zu ihm ans Ufer gekommen. Sein Bart, sein Haar und sein Umhang flatterten im Wind, und er ähnelte sehr einer riesigen Krähe. Hochaufgerichtet hatte er da im Wind gestanden und gewartet, bis er mit Eric allein sprechen konnte.
    »Geh nicht«, hatte er ihn gebeten.
    »Mergwin, ich muss. Ich habe es meinem Onkel versprochen.«
    »Du bist in Gefahr. Und ich kann dich nicht vor etwas oder jemand bestimmten warnen. Dein Herz, deine Seele und dein Leben sind in großer Gefahr. «
    Er erinnerte sich daran, dass er an diesem Tag eine heftige Zuneigung zu seinem alten Lehrer gespürt hatte, und dass er seine Arme um die knochigen Schultern des Druiden gelegt hatte: »Ich bin ein irischer Prinz, Mergwin. Ich breche mein Wort nicht, und genauso wie mein Vater vor mir, muss auch ich die Gefahr kosten. «
    Daraufhin hatte Mergwin nichts mehr gesagt.,
    Und er war gegangen, und er hatte Emenia getroffen, und sein Herz und seine Seele und sein Leben waren tatsächlich in großer Gefahr gewesen.
    In jener Nacht hatte er viele Männer umgebracht. Aber weder die Vielzahl der Toten noch die Mengen Blut, die er vergossen hatte, konnten den Schmerz, der ihn zerriss und zu einem Teil seiner selbst wurde, stillen. Er hörte nicht auf, in ihm zu wühlen, ihn in seinen Träumen heimzusuchen.
    Er stöhnte abermals. Sein Bein schmerzte, und Mergwin, der alte Druide mit seinem hageren, faltigen Gesicht suchte ihn in seinen Träumen heim. Eric grinste kläglich: »Geh weg, Druide! Lass meine Träume zufrieden!«
    »Du träumst nicht«, hörte Eric ihn sagen. Er zwinkerte und schüttelte den Kopf, aber das Gesicht blieb. Eric sprang auf. Schwindel ergriff ihn, und er fiel wieder zurück. Er kämpfte gegen den Schwindel und langsam hörte der Raum auf sich zu drehen.
    Der Druide stand tatsächlich vor ihm.
    Eric runzelte überrascht die Stirn. »Du alte Fledermaus aus der Hölle! Was in Odins Namen machst du hier?«
    Mergwin setzte sich neben ihn auf das Bett. Eric stieß einen Schmerzenslaut aus und biss die Zähne zusammen, als Mergwin die Pfeilwunde in seinem Oberschenkel untersuchte. »Beim, Blute Christi, das tut weh!« knirschte Eric.
    Der Druide schüttelte besorgt den Kopf: »Eric, du hast von Christus und Odin und der Hölle gesprochen, und zwar alles in einem Atemzug. Entscheide dich für einen Gott, Junger Wolf, und bete gefälligst anständig zu ihm!«
    »Wie kommst du hierher?« wollte Eric wissen.
    Mergwin legte ihm einen Breiumschlag auf die Wunde. Eric war überrascht zu fühlen, dass der Schmerz fast sofort nachließ, als würde in der Berührung des alten Mannes tatsächlich etwas Magisches liegen. Der Druide betrachtete ihn nachdenklich, ohne zu antworten.
    »Ich habe dich etwas gefragt!« erinnerte ihn Eric.
    Er hat genau das Temperament seines Vaters, dachte Mergwin. Nein, mehr noch. Unter den ganzen Nachkommen des Wolfs und seiner Prinzessin ähnelte dieser hier Olaf am meisten.
    »Ich habe deine Runen befragt«, antwortete Mergwin endlich.
    Eric hob seine blonden Augenbrauen. »Du hast meine Runen befragt?« wiederholte er. Wie er war auch Mergwin der Sohn einer irischen Mutter - viele behaupteten, sie wäre eine Hexe gewesen - und eines normannischen Runen-Meisters. Die Runen waren symbolische Steine, die die Zukunft vorhersagen konnten - wenn der Betreffende an ihre Kraft glaubte. Viele von Erics Männern würden nicht segeln, wenn die Runen nicht eine gute Reise prophezeiten.
    »Ich wollte herausfinden, wohin du gesegelt bist«, sagte Mergwin. Er untersuchte das Bein, das er so sorgfältig verbunden hatte. »Deine Schiffe waren bereits weg, und so bin ich dir so schnell wie möglich nachgesegelt.«
    »Warum?«
    Der Druide stand auf. Er streckte einen Arm aus und deutete auf das Haus und das Land. »Wegen diesem hier! Es wird Verrat geben!«
    Eric

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