Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
rothaarigen Mann. Schicke ihn zu mir. «
    Sie knickste abermals- »Er hat schon auf Euch gewartet … « Das Mädchen hielt inne.
    Eric runzelte die Stirn- »Geh schon, Mädchen, schick ihn zu mir. «
    Sie sank vor ihm nieder, küsste schnell- seine Hand, dann sprang sie auf und eilte davon. Eric starrte ihr nach, schüttelte den Kopf und ging in das Zimmer zurück. Er setzte sich an den Tisch und entdeckte, dass er Heißhunger hatte. Er biss herzhaft in das Huhn und fand es ausgesprochen delikat. Er blickte zu Mergwin hinüber, der die Flammen betrachtete. »Also, Mergwin, erzähl mir, wer von diesem Verrat gewusst hat und was der Grund war für dieses unnötige Blutvergießen.«
    Mergwin zuckte die Achseln und starrte wieder angelegentlich in die Flammen-. »Über den Grund kann ich dir nichts sagen. Ich bin kein Hellseher. «
    »Oh, natürlich, das bist du nicht«, meinte Eric trocken. Er hob den Krug mit Ale an seine Lippen. Er war sehr durstig und leerte ihn schnell. Jemand klopfte an die Tür. Er rief »Herein«, und Rollo trat ein. Er sah besorgt aus und zog einen Priester hinter sich her, den er auf Eric zuschob.
    Eric blickte Rollo mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Was soll das?« fragte er in Norwegisch.
    »Redet, Vater, und zwar schnell«, ermahnte Rollo den Mönch.
    Der kleine Mann befeuchtete die Lippen, und während er den blonden Riesen anstarrte, der vor ihm saß, schienen seine Augen immer größer zu werden. Eric trug nur eine kurze Tunika aus Leder, seine Schultern waren nackt die Muskeln seiner Arme wölbten sich straff und glänzend. Eric erhob sich und überragte den Mönch um einiges. Der Priester bekreuzigte sich, tat zaghaft einen Schritt nach vorne und stammelte, ein paar Worte. Eric verschränkte die Arme vor der Brust. Er war sowohl ärgerlich als auch belustigt: »Los doch, guter Vater, sprecht. Wir sind keine Barbaren.«
    Der Mönch schien dieser Aussage zutiefst zu misstrauen, aber er erlangte wieder Gewalt über seine Zunge. »Ich bin Vater Paul und komme von dem alten Orden des Heiligen Bede. Der König hat mich geschickt, Alfred von Wessex.«
    »Tatsächlich?« meinte Eric scharf. Er war gespannt. Das Gefühl von Verrat kroch über sein Rückgrat.
    »Bitte, lieber Prinz! Der König ist völlig außer sich und weiß von diesem Verrat nicht mehr als Ihr, aber er schwört, dass er alles aufdecken wird. Er hat Euch Met und Wolle und Pelze und Schmuckstücke geschickt, die von seinen besten Gold- und Silberschmieden angefertigt wurden. «
    »Der König schenkt mir das, weil er befürchtet, dass ich es mir selbst nehmen werde«, erwiderte Eric.
    Der Mönch richtete sich mit eindrucksvoller Würde auf. »Alfred ist ein großer König. Er ist ein Mann, der zu seinem Wort steht und keine Angst vor einem Kampf hat. «
    »Gut gesagt«, murmelte Eric.
    »Und wahr«, setzte Mergwin ruhig hinzu. Der Mönch starrte den Rücken des Druiden fasziniert an. Eric ging zu ihm und lehnte sich an den Kaminsims. Mergwins Breiumschlag auf seinem Bein tat seine Wirkung, und Eric hatte das Gefühl, als würden neue Kräfte und Energien durch seine Glieder strömen. Er rieb sich sein bärtiges Kinn und beobachtete den Mönch, der weiterhin wie gebannt Mergwins Rücken anstarrte.
    »Was wünscht der König?«
    »Er möchte gerne - hm - also, der König würde sich gerne mit Euch treffen. Er erwartet Euch am Waldesrand und möchte gerne zuerst einen Bürgen, denn er geht davon aus, dass Ihr recht ärgerlich seid. «
    »Ich überlasse ihm keinen Bürgen«, begann Eric, aber Mergwin, groß und schlank und immer noch wie eine Krähe aussehend, unterbrach ihn: »Doch, mein Prinz. Ich werde gehen und die Bitte des englischen Königs erfüllen.«
    Eric runzelte die Stirn. Der Druide war oft der Stachel in seiner Seite, aber er war ihm auch so lieb und teuer wie ein Blutsverwandter, und Eric wollte nicht das Leben dieses Mannes aufs Spiel setzen: »Nein, das solltest du nicht. «
    »Und warum nicht?«
    »Du bist für dieses Spiel zu alt. «
    »Wenn ich zu alt bin, werde ich sterben.« Mergwin verbeugte sich tief und respektvoll vor Eric, drehte sich dann zu dem Mönch um und lächelte den nach Luft schnappenden Mann an: »Gehen wir?«
    Der Mönch gaffte Mergwin an. Rollo lachte: »Er ist kein böser Zauberer, Vater. Er ist höchstens der persönliche Eremit meines Lords. Mergwin wird Euch nicht in eine Amsel verwandeln. « Er hielt inne und blickte zu Mergwin: »Oder, Druide?«
    Mergwin zuckte die Achseln: »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher