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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Treffens bestimmte ihren gegenseitigen Eindruck und die Glaubwürdigkeit, die sie füreinander haben sollten.
    Alfred trieb sein Pferd vorwärts und bot Eric seine behandschuhte Hand an. Eric zögerte einen kaum wahrnehmbaren Augenblick, ehe er den angebotenen Händedruck akzeptierte. Der Mann hatte Mut, ihm so gegenüberzutreten. Oder er vertraute fest auf Erics ehrenvollen Ruf. Oder er hasste die Dänen dermaßen, dass er jedes Risiko eingehen würde. Eric betrachtete den König, und ihm gefiel, was er sah. Alfred war ein Mann von mittlerer Größe, mit scharfen, haselnussbraunen Augen und braunem Haar und Bart. Eric vermutete, dass diesen Augen nur wenig entging. Er machte einen weisen und klugen Eindruck.
    Und Mergwin hatte an ihn geglaubt, erinnerte sich Eric, als er die Festigkeit von Alfreds Hand in seiner fühlte.
    »Wir werden zur Stadt zurückreiten«, sagte Eric, »die Frauen bereiten schon fleißig ein Festmahl zur Begrüßung des großen Alfred von Wessex vor.«
    Der König nickte und ließ ihn nicht aus den Augen. Eric wurde klar, dass Alfred genau wusste, dass er die Stadt in Besitz genommen hatte, und dass er beschlossen hatte` nicht mit ihm darüber zu reden. Er bemerkte auch, dass der König ein ausgezeichneter Reiter war und dass sie beide vermutlich von Kindesbeinen an gegen den dänischen Feind gekämpft hatten, obwohl der König vielleicht fünf Jahre älter war als er.
    Eric, König Alfred und ihre Gefolgschaft ritten durch die Tore. Es sah aus, als würden beide Gefolgschaft ihre Anführer nur ungern allein lassen - die Männer fasten nur langsam Vertrauen zueinander. Aber nachdem sie die Große Halle betreten hatten, befahl der König seinen Männern draußen zu warten, und Eric nickte Rollo und den anderen zu, das gleiche zu tun. Eric befahl, Met zu bringen, und so saßen sich er und der König gegenüber und musterten sich dieses Mal ganz offen.
    Eric wartete ab, dass der König das Gespräch eröffnen würde, denn er war derjenige, der eine Erklärung abgeben musste. Ernst betrachtete er Alfred.
    Der König lehnte sich über den Tisch: »Ich kann Euch nicht beschreiben, wie unser Leben bislang war - aber nein, ich glaube, Ihr könnt es Euch durchaus vorstellen, denn die Dänen haben ja schon immer die irische Küste geplündert und verwüstet. «
    »Mein Vater kämpfte gegen die Dänen, und mein Großvater kämpfte gegen die Dänen, und ich kämpfe auch gegen sie.«
    »Genauso wie ich.«
    Eric nippte am Met und lehnte sich zurück. Über den Rand seines Kelches beobachtete er den König: »Dann sagt mir, Alfred von Wessex, warum meine Schiffe angegriffen wurden, als ich kam, um Eurer Bitte nach Hilfe zu entsprechen.«
    Alfred schüttelte den Kopf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Eric war von seinem Ernst beeindruckt. »Irgendwo gibt es einen Verräter, aber ich weiß nicht wo. Doch ich schwöre, dass ich nicht ruhen werde, bis alles aufgeklärt ist. Viele glauben, dass einer der Männer, die von Euren Truppen getötet wurden, der Verräter war, der lieber gegen Euch kämpfen wollte, als Euch willkommen zu heißen. «
    »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Dem Mädchen?« fragte der König.
    »Der Lady Rhiannon. Es war ihr Land. Hat sie Euch verraten?«
    »Nein, niemals!« versicherte der König hastig.
    »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Sie ist mein Patenkind. Und meine Blutsverwandte.«
    Eric war nicht der Ansicht, dass man das Mädchen so einfach von jedem Verdacht freisprechen konnte, aber er entschloss sich, im Augenblick nichts mehr darüber zu äußern.
    »Ich werde diese Stadt und das Land übernehmen«, teilte er Alfred mit.
    »Das habt Ihr bereits getan«, erwiderte Alfred mit einem trockenen - vielleicht auch bitteren - Humor.
    »Es ist viel Unwillen hervorgerufen worden«, sagte Eric.
    »Ja«, pflichtete Alfred ihm bei. Wieder beugte er sich zu Eric, und das Fieber seiner Aufgabe brannte in seinen Augen. »Aber Ihr kamt, um gegen die Dänen zu kämpfen. Es ist nicht Euer Heimatboden, den Ihr verteidigen sollt, aber ich werde dafür sorgen, dass Ihr entsprechend dafür belohnt werdet. «
    Eric erhob sich, nahm einen Schluck, ging langsam zu dem großen Feuer hinüber, lehnte sich an den Kaminsims und blickte den König an: »Welche Belohnung?«
    Alfred stand auch auf und ging zum Feuer. Es loderte zwischen ihnen wie der leidenschaftliche Hass auf ihren gemeinsamen Feind. »Was wollt Ihr haben?«
    »Mehr Land«, erwiderte Eric ohne Umschweife. »Ich will die umgebenden

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