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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich will noch viel, viel mehr. Ich will alles, jede Kleinigkeit, die Ihr bereit wart, ihm zu geben.«
    »Ich werde Euch überhaupt nichts geben. «
    Er grinste. »Nun, ich denke, das werdet Ihr doch tun. Tatsächlich, meine Liebe, ich denke, das werdet Ihr tun.«

     

Kapitel 9
    »Niemals, das schwöre ich!« versicherte Rhiannon ihm nachdrücklich. »Alles, was ihr jemals von mir bekommen werdet sind meine inständigen Gebete um Euer baldiges Ableben. «
    Er grinste. »Weil Ihr mich so sehr hasst Madame? Oder weil ich Euch so viel Spaß bereite?«
    Sie schimpfte leise vor sich hin und hätte sich gerne abgewendet aber er hatte ihre Schultern gepackt und nagelte sie mit seinen eisigen Augen fest: »Dann betet für mein Ableben. Das wäre für Euch nämlich das Beste. Denn wenn ich die bevorstehende Schlacht überlebe, solltet Ihr besser für Eure eigene Seele beten. Ich werde sie als meinen Lohn verlangen. Ich werde alles verlangen, und ich werde es bekommen - auf die barbarische Art, wenn es sein muss. Ich bekomme immer das, was mir zusteht.«
    Es gelang ihr schließlich, sich von ihm zu lösen. Sie hüllte sich in die Betttücher und drehte ihm den Rücken zu.
    »Ich sehe schon, Ihr habt bereits angefangen zu beten, dass ich in der Schlacht fallen möge. «
    Sie gab ihm keine Antwort. Seine Hand fiel auf ihre Schultern, und sie drehte sich erschauernd zu ihm herum. Er konnte doch nicht im Ernst wollen - das alles noch einmal zu machen! Aber er konnte. Es war seine Hochzeitsnacht.
    Bei dem Gedanken daran stand ihr Körper schon wieder in Flammen. Verabscheute sie ihn wirklich für das, was er war… oder hasste sie ihn vielleicht noch mehr für das, was er sich von ihr geholt hatte? Und dafür, dass er sich dieser Tatsache auch noch voll bewusst war?
    Niemals würde sie ihm mehr geben. Und so riss sie beunruhigt die Augen auf, als er sie betrachtete, denn an diesem Abend hatte sie eine Lektion schnell gelernt - er war stärker als sie, und er hatte die Macht mit seiner Berührung ihren Willen zu besiegen.
    Aber er berührte sie nicht wieder. »Geht schlafen«, sagte er ruhig zu ihr. Der Lichtschein fiel auf sein Antlitz, auf die geheimnisvolle blaue Macht seiner Augen, auf die stolzen wohlgeformten Züge seines Gesichts, auf seinen sorgfältig gestutzten Schnurrbart und Bart, auf seine Schultern, und das rief ihr seine Kraft ins Bewusstsein zurück. Sie erschauerte. Er starrte sie noch einen Augenblick an, dann warf er die Bettdecke ab und stieg aus dem Bett. Nackt und ohne Hast zog er sein Schwert heraus. Mit steigender Panik beobachtete Rhiannon ihn. Sie sah, wie er die Klinge hochhob und sie fast liebevoll anblickte. Er ließ seine Finger über die Schneide gleiten. Dann drehte er sich um und ging auf das Bett zu.
    Todesangst stieg in ihr empor. Er hatte gelogen; er hatte doch vor, sie zu töten.
    Sie erbleichte. Und als er näher kam, entrang sich ihr ein Schrei: »Nein, das könnt Ihr nicht tun!«
    Er blieb stehen und hob fragend eine Braue. Dann fing er belustigt zu lachen an.
    »Lady, bei Eurem Benehmen besteht durchaus die Möglichkeit, dass ich Euch ab und zu einmal verhauen werde. Aber Euch die Kehle durchzuschneiden… nein. Ganz bestimmt nicht. «
    Er stieg ins Bett zurück und legte das Schwert neben sich auf den Boden. »In einem fremden Land kann man nie so genau wissen«, murmelte er. Dann drehte er ihr den Rücken zu und zog sich die Decke über die Schultern.
    Bewegungslos lag sie neben ihm, sie war derartig erleichtert, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sie wollte aus dem Bett hüpfen und die Öllampen ausblasen, denn um ihren Körper und ihre Gedanken wieder in die Gewalt zu bekommen, brauchte sie Dunkelheit. Aber sie konnte sich nicht dazu bringen, das Bett zu verlassen, und so lag sie still da und hörte auf sein leises Atmen.
    Sie wollte ihn nicht; sie wünschte sich aus ganzem Herzen, dass er fallen möge. Sie liebte Rowan.
    Nein, sie konnte Rowan niemals mehr lieben. Nicht nachdem dieser Mann sie berührt hatte. Sie verabscheute ihn zwar, aber erbrachte sie zum Beben, zum Beben und Brennen…
    Sie schluckte, denn sie konnte den Anblick seiner breiten, bronzefarbenen Schultern nicht ertragen. So erhob sie sich schließlich doch und lief zu der Truhe am Fußende des Bettes, wo die beiden Lampen brannten. Sie bückte sich und blies die Flammen aus und blieb dann stehen, weil ihr Blick auf das Schwert gefallen war.
    Sie konnte die Klinge ergreifen und sie ihm ins Herz stoßen. Dann

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