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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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fest davon überzeugt, dass der Vorteil auf meiner Seite liegt, denn der Junge hat keine jahrelange Kampferfahrung wie ich. «
    »Genau das ist der gravierende Unterschied zwischen den Sachsen und uns«, murmelte Rollo.
    »Ja, das ist es«, stimmte Eric ihm zu. »Aber da kann man nichts dagegen machen. «
    Sie erreichten das Feld, wo sie am Tag vorher ihre Waffenkunst geübt hatten, den Ort, wo die Herausforderung ausgesprochen und angenommen worden war. Mit Rowan an der Seite ritt der König ihm entgegen. Alfred blickte grimmig und war augenscheinlich schlechter Laune. Und, dachte Eric, er sah auch bleich und traurig aus.
    Der Kampf musste stattfinden, es gab keine andere Lösung. Aber der König bedauerte jetzt schon den Tod des jungen Mannes. Er hegte keine Zweifel, dass Eric den Sieg davontragen würde.
    Sie blieben stehen. Der König hob die Hand: »Nur Schwerter. Der Kampf findet auf dem Pferderücken statt und nur wenn ein Mann abgeworfen wird, soll der Kampf auf dem Boden weitergehen.«
    Eric nickte. Rowan, bleich aber entschlossen, nickte ebenfalls. Eric klappte sein Visier herunter. jetzt waren hinter der silbernen Maske nur noch seine Augen zu sehen wie Feuer und Eis. Der weiße Hengst scharrte mit den Hufen und stieg empor, die anderen entfernten sich, und dann galoppierte Eric zum Startpunkt. Ein Horn erklang; die Männer standen zum Kampf bereit.
    Dann ertönte das Horn abermals, und Eric drückte Alexander die Fersen in die Flanken. Donnernd erbebte die -Erde. Dreck wurde aufgeschleudert. Wie der Blitz schoss er auf den Gegner zu. Auch Rowan ritt ein großes Schlachtross. Die Pferde rasten aufeinander zu, in der kalten Morgenluft sah ihr Atem wie große Rauchwolken aus. Sie wirkten wie majestätische Drachen aus fernen Tagen. Donnernd berührten ihre Hufe die Erde.
    Und dann trafen sie aufeinander.
    Stahl schlug auf Stahl. Eric schwang Vengeance mit einem Schlachtschrei auf den Lippen, und der Laut erzeugte Gänsehaut. Die Schwerter trafen klirrend aufeinander. Der Aufprall war gewaltig.
    Eric presste grimmig die Lippen zusammen. Er stellte fest, dass der Engländer gut ausgebildet war, aber er musste das Gefühl haben, dass sogar sein Gott gegen ihn war, denn er kämpfte nur schwächlich. Eric hob wieder sein Schwert, schlug es hart auf das von Rowan, und schon war der junge Mann abgeworfen.
    Eric sprang sofort von seinem Gaul und nutzte seinen augenblicklichen Vorteil. Rowan hob seinen Schild, fiel aber nach hinten und kam schlitternd in einer Pfütze auf die Knie. Eric schlug wieder auf ihn ein, und Rowans Schwert flog weg und dann sein Schild. Dann lag er keuchend da, die Augen auf die von Eric gerichtet, die unbarmherzig durch die Sehschlitze seines Visiers glühten.
    Eric ließ Vengeance an seiner Seite hängen. Dann drückte er die Klinge direkt gegen die Kehle des anderen Mannes. Er ließ sie einen Augenblick dort, dann hob er sie. Er schnitt in Rowans Wange. Der junge Mann langte instinktiv nach der Wunde und blickte den Wikinger verwundert an.
    Eric drehte sich zum König um: »Meine Ehre ist wiederhergestellt. Dieser Mann ist mutig, und wenn es ihm bestimmt ist durch das Schwert zu sterben, dann wäre es mir lieber, wenn er im Kampf gegen die Dänen fallen würde.«
    Er erwartete keine Antwort. Er drehte sich um und ging zu seinem weißen Hengst.
    Er hörte hinter sich eine Bewegung und wirbelte herum, verdutzt zwar, aber auch auf der Hut, ob sein Gegner Böses im Schilde führte. Diese Engländer! dachte er geringschätzig. Immer schnell zur Hand mit dem Schwert wenn der andere den Rücken zukehrt!
    Aber Rowan hatte kein Schwert in der Hand, und als Eric sich umdrehte, fiel der junge Mann auf ein Knie und legte seine Faust auf sein Herz: »Ich danke Euch für mein Leben, Prinz von Dubhlain. Ich bin für immer Euer Gefolgsmann. « Er sah einen Augenblick zu Eric empor und senkte dann den Kopf. »Und wie Ihr jetzt wisst<<,, flüsterte er. »bin ich in Wahrheit nie bei Eurem… Weib gelegen.«
    Eric dachte über diese Worte nach: »Steht auf. Wir alle werden dem Tod bald genug ins Antlitz blicken.«
    Er drehte sich um und bestieg Alexander. Er grüßte den König und ritt wieder zu seinem Brautgemach zurück. Es war Zeit, sich für den Ritt nach Rochester bereit zu machen.

     
    ***

     
    Langsam wurde Rhiannon wach. Sie hatte noch nie so tief geschlafen, ging es ihr durch den Kopf. Unter ihren Fingern fühlte sie die kühle Zartheit der Laken, und ihr Kopf ruhte auf einem weichen Kissen. Es

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