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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wäre gar nicht schwer, einfach in dieser schwebenden Traumwelt zu bleiben.
    Aber dann war sie hellwach. Sie riss die Augen auf und warf sich voller Panik herum.
    Er war weg. Sie war allein.
    Trotzdem bebte sie wieder bei der Erinnerung. Bei der Erinnerung, wie sie zusammengelegen hatten, bei der Erinnerung an seinen Spott und seine Berührung und seine Versprechungen… nein, seine Drohungen!
    Aber allein bei dem Gedanken an ihn begann sie zu keuchen. Und sie fühlte tief in sich wieder dieses seltsame Brennen. Ihre Brüste schwollen an, ihre Brustwarzen wurden hart, und Hitze stieg in ihr Gesicht. »Nein, nein!« murmelte sie unbestimmt und presste ihr Gesicht in das Kissen.
    Dann dachte sie an ihre Nacktheit und beschloss, aufzustehen und sich anzuziehen, ehe er zurückkam. Es schien sehr früh am Morgen zu sein, viel zu früh, als dass die Armee schon abgezogen sein konnte.
    »Lady!«
    Ein Klopfen ertönte, und Magdalene, eine der Frauen der Königin, trat ein. Sie brachte Wasser zum Waschen und blickte Rhiannon mit einem scheuen Lächeln an: »Euer Lord ist gegangen, deshalb bin ich gekommen, um Euch beim Ankleiden zu helfen. «
    Rhiannon nickte und versuchte zu lächeln. Magdalene war eine Kammerfrau. Sie war groß, schlank, grauhaarig, freundlich und nie verheiratet. Alswitha hatte sie sicher deshalb geschickt, weil sie wusste, dass Magdalene Rhiannon nicht mit Gelächter oder dummen Bemerkungen über den Vollzug der Ehe in Verlegenheit bringen würde.
    »Danke,«, murmelte sie und biss sich auf die Unterlippe. »Ich möchte mich sehr gerne ankleiden. «
    Magdalene trat ein und setzte den Wassertopf auf die Truhe: »Vermutlich möchtet Ihr so schnell wie möglich auf das Feld eilen, wo sich die Männer bald mit ihren Schwertern treffen werden.«
    »Was?« fragte Rhiannon. Sie setzte sich auf und zog ein Laken um ihre Schultern. Sie runzelte die Stirn und fragte weiter- »Was für ein Schwertkampf ist das denn?«
    »Nun, Rowan hat Euren neuen Ehemann herausgefordert. Meine Lady, so wunderschön zu sein, dass Männer für Euch sterben wollen! Ach ja!« Magdalene kreuzte die Arme über der Brust und seufzte sehnsüchtig.
    »Sterben für mich … «, wiederholte Rhiannon. Dann wurde sie von Panik ergriffen und erschrak zu Tode. Rowan hatte beschlossen, um sie zu kämpfen. Sie mochte ihn immer noch sehr gerne,. auch wenn die vergangene Nacht sie für immer verändert hatte.
    Und er war kein Gegner für Eric von Dubhlain. Er war weder so trainiert, noch so erfahren. Und er war nicht aus Stahl gemacht und hatte weder dessen übermächtigen Willen, noch dessen kaltes Selbstvertrauen.
    »Nein - oh, nein!« jammerte sie. Sie sprang aus dem Bett. Sie vergaß vollkommen, dass sie nur in ein Leinentuch gehüllt war, so erpicht war sie darauf, den Kampf zu unterbinden, ehe er noch begonnen hatte.
    »Lady!« rief Magdalene ihr nach.
    Sie beachtete den Ruf nicht. Sie rannte aus der Tür, und die kühle Morgenluft erfüllte ihr Herz mit Furcht. Sie eilte auf den schmutzigen Pfad, der auf das Haupthaus zuführte und hielt dann inne, wobei ihr das Herz fast stehenblieb.
    Eric war schon aufgestiegen. Sein Schwert war in der ‘Scheide. Sie hatten sich noch nicht getroffen. Kein Blut tropfte von der Klinge.
    »Mylord!« schrie, sie.
    Sein Gesicht war hinter dem Stahl seines Visiers verborgen; sie sah nur seine Augen - blaues Eis, blaues Feuer. Er stieg ab und ging schnell auf sie zu. Sie schluckte und senkte den Kopf. Noch ehe er sie erreichte, fiel sie mit gesenktem Kopf vor ihm in den Dreck auf die Knie.
    »Bitte!« Ihre Stimme klang vor lauter Gefühlsaufwallung kehlig und tief. »Bitte, nehmt nicht an diesem Kampf teil. Tötet - tötet Rowan nicht. Ich schwöre, dass er keinerlei Schuld trägt. Ihr …« Sie hielt inne, und ihre Wangen färbten sich. Wie schwer es war, von diesem Mann irgendetwas zu erbitten! »Ihr wisst, dass wir in Wahrheit niemals Liebende waren!«
    Er bückte sich. Er nahm ihre Ellbogen und zwang sie zum Aufstehen. Sie blickte in sein Gesicht und immer noch konnte sie nur das unerbittliche blaue Feuer seiner Augen sehen.
    »Lady, was ist das für eine Angewohnheit, unbekleidet herumzulaufen?« fragte er sie heiser.
    Verzweifelt zog sie das Laken noch enger um sich. »Ich spreche vom Leben eines Mannes!« rief sie aus.
    »Dem Leben Eures Liebhabers?«
    »Er war niemals … «
    »Nein, Madame, er hat niemals den Akt der Liebe vollzogen. Was er von Euch erhielt - ich denke nur an die zärtliche Szene im Wald!

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