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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gelernt. Der Waffenstillstand, der von Erics irischem Großvater und seinem norwegischen Vater geschlossen worden war, war ganz Irland zugutegekommen. Die Iren hatten den Schiffbau und eine Menge über die Kampftechniken der Dänen gelernt denn die Norweger und die Dänen waren sich in vielen Dingen sehr ähnlich.
    Für den größten Teil der christlichen Welt waren sie ein und dasselbe, sann Eric - Angreifer, Plünderer, Vergewaltiger, Räuber und Mörder.
    Und für sein Weib waren sie auch alle dasselbe: Wikinger.
    Da ihn das warme Gefühl ärgerte, das ihn bei dem Gedanken an Rhiannon überkam, beschloss Eric, sich auf den König zu konzentrieren und ihm ein paar Ratschläge zu geben. »Wenn die Dänen die Stadt schon so lange belagern, werden sie ihre eigenen Verteidigungsanlagen gebaut haben. « Er hielt inne, drehte sich abermals in seinem Sattel um und blickte auf die langen Reihen der Soldaten hinter sich. Dann lächelte er Alfred an. »Ich möchte eine Wette wagen. Wenn den dänischen Kriegern zu Ohren kommt wie groß Eure Streitmacht ist, werden sie vielleicht die Belagerung von Rochester aufgeben. «
    »Haltet Ihr sie für Feiglinge?«
    Eric schüttelte ernst den Kopf. »Kein Wikinger ist ein Feigling, Alfred. Ihr wisst das. Ein Wikinger ist auf Sieg aus, auf Ehre und Eroberung. Ein Wikinger hat keine Angst vor dem Tod selbst, sondern vor einem unehrenhaften Tod, der Schande über ihn bringen könnte. Ein Leben in den Hallen von Walhalla ist eine Belohnung, die nur den Tapferen vorbehalten ist. Und niemand kann ewig leben. Es ist besser als Held auf dem Schlachtfeld zu sterben, als alt und verbraucht und verrunzelt in einem Kampf gegen die Zeit dahinzusiechen.«
    »Ich habe mein Leben lang gegen die Dänen gekämpft«, antwortete Alfred. »Ich weiß über die Wikinger genauso viel wie Ihr selbst, Eric Olafson.«
    Eric grinste. »Nicht ganz, denn ich bin der Sohn eines norwegischen Wikingers. Und ich verleugne mein Erbe nicht. Ich. bin hier, um mit Euch einen Eindringling zu bekämpfen. Ich bin der Sohn eines Eindringlings -und der Sohn einer richtigen christlichen Prinzessin von Irland-, und das ist für mich ein interessanter Zwiespalt. Sehr interessant sogar. Es gibt Leute, die behaupten, dass mein Vater einen großen Teil von Irland erobert hat. Und dann gibt es diejenigen, die meinen, dass Irland meinen Vater erobert hat, und dass er mehr Ire ist als viele Eingeborene. « Er blickte Alfred an und grinste wieder. »Ganz egal wie oft Ihr die Dänen schlagt, Sire, sie werden ihre Siege erringen’. Sächsische Mädchen werden dänische Kinder zur Welt bringen, und die Namen, die die Dänen den Strömen und Flüssen und Hügeln und Bergketten gegeben haben, werden ebenfalls überdauern. Der Wikinger, ganz egal welcher, hat so seine Art, seine Kennzeichen zu hinterlassen.«
    Alfred betrachtete ihn lang und aufmerksam. »Nun, ich habe ja schon einen akzeptiert, oder? Und zwar direkt in meiner Verwandtschaft. «
    »Sire?«
    »Einen Wikinger. Einen Mann, der in einem Drachenschiff über das Meer segelte. Ich bin neugierig, Eric Olafson. Werdet Ihr Eurem kleinen Teil von England Euren Stempel aufdrücken? Oder wird England Euch den Stempel aufdrücken?«
    Eric lachte, ohne beleidigt zu sein. »Das ist einfach. England hat mich schon erobert. Ich habe das Stück Land gesehen, das ich mir immer erträumt habe, und Ihr habt es mir überlassen. Deshalb kämpfe ich nicht als Söldner für Euch, nicht als irgendein Prinz, den Ihr um Hilfe gebeten habt, sondern als Westsachse, so wie Ihr selbst. Das macht mich für meine dänischen Cousins sehr viel gefährlicher.«
    »Aber Ihr sagtet, dass sie fliehen werden. «
    »Ich kann es mir vorstellen. Sie sind keine Feiglinge, aber sie sind auch keine Männer, die sich dem Kampf stellen, wenn der Gegner ihnen zahlenmäßig hoffnungslos überlegen ist. Nicht, ehe sie in die Ecke gedrängt werden. «
    »Wir werden sehen, Eric, wir werden sehen«, gab Alfred zur Antwort. Einen Augenblick lang betrachtete er nachdenklich den jüngeren Mann. »Ihr habt das Stück Land erwähnt. Aber Ihr habt kein Wort über Eure andere sächsische Erwerbung verloren. «
    »Und das ist?«
    »Euer Weib«, sagte Alfred etwas verwirrt.
    »Aha«, murmelte Eric.
    »Die Lady ist eine Verwandte von mir und mein Mündel«, erinnerte ihn der König.
    »Eure Verwandte, Sire, aber nicht mehr euer Mündel«, gab Eric ihm freundlich zur Antwort.
    »Mein Sorgenkind«, verbesserte sich der König.
    Eric schwieg

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