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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er wurde einfach den Gedanken nicht los, wie sehr er sein Patenkind hintergangen hatte. Eric hatte Rowan das Leben geschenkt. Er war ein zivilisierter Mann und zeigte christlichen Geist, aber trotzdem…
    Die Dinge, die sich zwischen einem Mann und einer Frau abspielten, waren mit nichts sonst zu vergleichen.
    »Rhiannon hat mich nicht verraten«, meinte Alfred ausdruckslos. Dann war er der Unterhaltung, die Eric irgendwie lästig war, müde. »Es wird dunkel. Wir werden dort vorne unser Lager aufschlagen und am Morgen Rochester erreichen.« Er gab diesen Befehl an- seine Männer weiter. Der lange Zug kam zum Stehen.,
    Der König kannte sein Land. Sie waren nicht weit entfernt von einem Fluss, wo ihnen ein verborgenes Tal Schutz für die Nacht bot.
    Die Reihen lösten sich auf. Eric und seine Männer schlugen ihr eigenes Lager auf, und das taten auch die Sachsen. Es wurden keine Feuer entzündet, denn sie wollten die Dänen nicht vor ihrem Anmarsch. warnen.
    Eric entfernte sich vom Lager, wie es oft seine Angewohnheit war in der Nacht vor einer Schlacht. Bei einer dicken Eiche blieb er stehen und blickte zu den Sternen auf. Die Nacht war klar und kühl und wunderbar. In der Ferne konnte er das Plätschern des Flusses und die vorsichtigen Geräusche seiner Männer hören. Wenn er nach Norden und Osten blickte, konnte er die Feuer von Rochester sehen. Die Dänen würden aus Holz und Erde Befestigungen gebaut haben. Wahrscheinlich hatten sie sich tief eingegraben. Sie waren von Natur aus angriffslustig. Eric war sich dessen bewusst, denn zwischen ihnen bestand eine gewisse Verwandtschaft.
    Aber immer noch widersprach er der Annahme seines Weibes, dass er nichts anderes sei als ein Eindringling. Sein Weib…
    Er ließ sich am Fuße des Baumes nieder, er knetete seine Finger. Sie war ein launisches Geschöpf, mit dem man fertig werden musste. Nein… sie war viel mehr.
    Er würde nie das Feuer vergessen, das in ihren Augen gebrannt hatte, als sie ihn anblickte. Niemals ihren Hass vergessen, ihre Pfeile, ihre Stärke…
    Aber es gab jetzt noch mehr, was er niemals vergessen würde. Er würde nie vergessen wie es war, von ihrem seidigen Vorhang aus Haar umgeben zu sein. Er würde niemals die Kurven ihre Hüften vergessen, oder die Fülle ihrer Brüste oder die Bewegungen ihres Körpers unter seinem. In der kühlen Nachtluft glaubte er die berauschende Süße ihres Körpers zu riechen, den Nektar ihres Fleisches zu schmecken, das rasende Pochen ihres Herzens zu hören.
    Wenn er die Augen schloss, konnte er ihre Augen vor sich sehen. Die kräftige Farbe, das leidenschaftliche Blitzen, die Wut, die Ergebung…
    Tatsächlich, die vergangene Nacht hatte ihm gehört.
    Oder nicht?
    Er hatte einen Kampf erwartet. Er hatte ihren Hass und ihre Wut erwartet und ihre Tränen. Er hatte gewusst, dass sie miteinander kämpfen würden, und er hatte gewusst, dass es für ihrer beider Zukunft unumgänglich war, dass er siegte.
    Und er war sich der Wahrheit in Alfreds Behauptung bewusst gewesen, dass Rhiannon vielleicht die schönste Frau in seinem ganzen Königreich war.
    Seine Hände ballten sich, und er streckte die Finger aus, um die Spannung in seinem Inneren zu finden. Sie hatte an diesem Morgen überwältigend ausgesehen, wie sie da in ihrem Leinentuch vor ihm stand und auf die Knie fiel.
    Um für das Leben ihres Liebsten zu bitten.
    Überwältigend, genauso perfekt in ihrer Rolle als Bittstellerin, wie sie in ihren ganzen anderen Rollen gewesen war. Wenn er sie ansah, wollte er sie haben, begehrte er sie mit einem derartigen Verlangen, dass es seine Sinne verwirrte, seine Lenden in Brand setzte und jeden Nerv in seinem Inneren entflammte. Es war keine üble Sache, wenn man das eigene Weib derartig begehrte.
    Aber sie war kein einfaches Weib. Es war gefährlich, sie mit derart verzweifeltem Verlangen zu begehren. Sie war eine gefährliche Frau und darauf aus, ihm mit einer Schwertklinge die Kehle aufzuschlitzen, wenn keine dänische Axt seinen Schädel spalten sollte.
    Und doch hatte sie ihm versprochen…
    Sie hatte ihm versprochen, was sie bereits einem anderen gegeben hatte, erinnerte er sich selbst. Er hatte ihre Leidenschaft geweckt und hatte tief in ihr eine Sinnlichkeit entfacht, die sie nicht leugnen konnte, auch wenn sie ihn deswegen noch lange nicht liebte. Es war wohl eher so, überlegte er, dass sie ihn deswegen noch mehr verabscheute. Und doch konnte er ihren Anblick im Wald mit Rowan nicht vergessen. Diese Verzauberung,

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