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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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seinen Willen aufzwingen konnte.
    Wie sehr musste er innerlich gelacht haben, während er ihr zusah, wie sie um das Leben eines Mannes bettelte, dem das Leben bereits geschenkt worden war.
    Nun, sie war von ihm hinters Licht geführt worden, und sie würde nie das Abkommen erfüllen, das sie mit ihm geschlossen hatte. Das konnte er nicht von ihr erwarten. Gott konnte das nicht von ihr erwarten! Er würde sie niemals unterkriegen. Gott helfe ihr, aber sie würde nicht aufgeben und sich von ihm in eine Hölle einkerkern lassen.
    Wieder stieg ihr sein männlicher Geruch in die Nase. Sie sprang auf und warf das Kissen von sich. Er war in eine Schlacht gezogen. Mit Gottes Hilfe würde er vielleicht den Anstand besitzen, dabei zu sterben.
    Aber das würde er nicht. Schauer liefen ihr über das Rückgrat. Sie fürchtete um die anderen. Sie fürchtete um den König. Aber sie wusste, sie wusste es einfach, tief im Herzen, dass Eric zurückkehren würde.
    Laut schimpfend eilte sie zur Tür und stieß sie auf. Magdalene lehnte in der Nähe der Tür an einem Baum. Rhiannon rief nach ihr, und Magdalene kam sofort.
    »Was kann ich für Euch tun, Mylady?«
    »Mein Haar, Magdalene, bürstet es mir aus, bitte. Und helft mir, mich anzukleiden. Schnell. «
    »Ja, Mylady.«
    Magdalene ging sehr geschickt mit Rhiannons Haar um. Gleichzeitig fing die Frau zu plappern an, erzählte von dem herrlichen Anblick am Morgen, als die Männer zur Schlacht aufgebrochen waren. »Der König sieht immer so wunderbar aus, und keiner weiß eigentlich genau, warum. Er ist weder größer, noch gewaltiger, noch eindrucksvoller als andere Männer. Aber er ist Alfred. Der Große. Das sagen die Männer. In anderen Königreichen nennen sie ihn Alfred, der Große. Also ist er einfach überwältigend. Aber, Mylady, Euer Lord ist auch absolut eindrucksvoll! Er sitzt so elegant und selbstsicher und schön auf diesem großen Tier. Und wenn sein Auge auf einen fällt, wird ein Mädchen fast ohnmächtig. Oh, ich sage Euch … «
    »Bitte, Magdalene, hört auf damit!« befahl ihr Rhiannon. Sie lächelte, um die Schärfe ihrer Worte zu mildem. »Sie sind alle in den Krieg gezogen«, sagte sie hastig. »Wir müssen für sie beten. «
    »Oh, Euer Ehemann wird überleben; Mylady! Er ist wie ein Gott weggeritten! Er ist einfach herrlich, so groß, so golden, und seine bronzenen Muskeln! Ach! Ich sage Euch … «
    »Magdalene!«
    »Ich träume!« fuhr Magdalene trotz Rhiannons Warnung fort. Sie ließ die Haarbürste sinken und fiel auf das Bett zurück und strich mit ihren Händen in einer Weise über das Betttuch, die Rhiannon aufs äußerste verärgerte. »Ich sage Euch, ich würde so gerne einen von ihnen heiraten! Ich würde gerne ebenso einen wunderschönen Wikinger als Ehemann haben wie Ihr. «
    »Er ist Ire. « Rhiannon ertappte sich dabei, wie sie störrisch diese Behauptung von sich gab.
    »Er ist von Kopf bis Fuß ein Wikinger«, erwiderte Magdalene.
    »Magdalene! Der König und unsere tapferen Männer sind aufgebrochen, um ihr Leben gegen die Wikinger zu riskieren. So darfst du nicht sprechen. «
    »Oh, natürlich!« Magdalene stand schnell auf und rang nervös ihre Hände. »Ich habe damit nichts Böses sagen wollen, Lady.«
    »Ich weiß, dass du das nicht wolltest«, antwortete Rhiannon überdrüssig. »Hilf mir mit meinem Hemd und der Tunika, und ich glaube, du solltest mein Haar flechten. Dann kannst du gehen. «
    »Die Königin wünschte Euch zu sehen!« erinnerte sich Magdalene plötzlich.
    Rhiannon seufzte. Sie wollte Alswithas Mitgefühl nicht. Dafür war es zu spät. Aber irgendwann musste sie ihr und den anderen Frauen unter die Augen treten, und das konnte sie auch gleich erledigen.
    Mit Magdalenes Hilfe zog sie sich schnell an, dann schritt sie langsam zum Haupthaus. Die Kinder begrüßten sie im Gang, und sie ertappte sich dabei, wie sie die Kleinen hochhob und sie liebkoste, um Alswitha nicht in die Augen gehen zu müssen. Aber nach einer Weile forderte die Königin sie auf, sich zu setzen und etwas zu essen, und dann kam es noch schlimmer als sie erwartet hatte. Alswitha versuchte ihr klar zu machen, dass die Hochzeitsnacht jeder Frau eine Katastrophe sei, sogar wenn sie einen zärtlichen Mann geheiratet hatte, sogar wenn sie einen Mann geheiratet hatte, den sie liebte. Als die Königin ihr versicherte, dass es besser werden würde, dass der Schmerz vergehen würde, stellte Rhiannon fest, dass sie auf den Tisch starrte. Sie konnte nicht sprechen,

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