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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie konnte kaum atmen.
    »Hat er dir denn so sehr wehgetan?« fragte die Königin mitfühlend.
    »Nein!« stieß Rhiannon hervor.
    »Oh, meine Liebe … «
    Rhiannon erhob sich und ballte verstohlen die Fäuste, um ihre Beherrschung nicht zu verlieren. »Er - er hat mir nicht wehgetan!« sagte sie heftig. »Ach, bitte, um der Liebe Gottes willen, Alswitha, müssen wir denn darüber reden?«
    »Nein, natürlich nicht.« Die Königin schwieg plötzlich und blickte hinter sie. Rhiannon bemerkte, dass jemand die Halle betreten hatte, dass jemand schweigend hinter ihr stand. Sie drehte sich um.
    Es war der alte Mann mit dem endlos langen Bart und dem wettergegerbten und zerfurchten Gesicht. Er trug einen langen Mantel und einen seltsamen Hut und betrachtete sie mit ernsten, unergründlichen Augen.
    »Rhiannon«, sagte Alswitha, »das ist Mergwin, Erics … « Rhiannon war sich sicher, dass die Königin >Diener( hatte sagen wollen. Aber wenn man diesen Mann ansah, wusste man, dass kein Mann und keine Frau es jemals wagen würde, ihn Diener zu nennen.
    »Ich bin Mergwin«, sagte er zu Rhiannon. »Manche nennen mich den Druiden, andere nennen mich den Verrückten, aber ich bin dem Ard-ri von Irland und diesem Hause gegenüber loyal. Ich bin gekommen, um dich heimzubringen.«
    »Heim?« Einen Augenblick lang stockte Rhiannon der Atem, und ihr Herz begann zu rasen. Heim. Sein Heim? Bedeutete das, dass er sie über das Meer mitnehmen würde? Sie würde nicht gehen, dazu konnten sie sie nicht zwingen.
    »Zurück an die Küste. Wir werden dort auf Eric warten. «
    »Oh. « Erleichtert atmete sie auf. Sie wollte ihm widersprechen, weil sie gegen alles sein wollte, was von Eric bestimmt wurde.
    Aber hier konnte sie nicht mehr bleiben. Sie liebte Alswitha und die Kinder, aber seit kurzem fühlte sie zwischen ihnen und sich eine gewisse Entfremdung. Alfred war in den Krieg gezogen, Rowan auch. Und ebenso Eric.
    »Vielleicht solltest du bleiben.«, begann Alswitha.
    »Nein! Nein, vielen Dank, aber ich glaube, dass ich lieber heimgehen möchte.« Sie lächelte den alten Mann mit dem langen, wehenden Bart an. »Mergwin.« Sie beobachtete seine Augen. Dunkle Augen, wissenden Augen. Sie erinnerte sich daran, wie er ihr bei der Hochzeit zugelächelt hatte. Es war das einzige gewesen, an dem sie sich hatte festhalten können. An dem Lächeln eines Mannes, den sie nicht kannte.
    Er sieht aus, als könnte er durchaus ein mürrischer alter Knabe sein, dachte sie flüchtig.
    Aber sie mochte ihn. Sie spürte irgendetwas Besonderes an ihm, etwas Warmes und Vertrauenswürdiges. »Ja, ich würde gerne nach Hause gehen. «
    Alswitha erklärte ihr, dass Anordnungen getroffen würden für Pferde und eine Eskorte, aber Rhiannon hörte ihr kaum zu. Sie beobachtete weiterhin den alten Mann.
    Dann gab sie Alswitha und den Kindern einen Abschiedskuss und brach mit Mergwin auf. Im Hof vor dem Haupthaus waren Vorkehrungen, getroffen worden. Der Großteil der Männer war mit dem König unterwegs, aber Rhiannon musste eine Eskorte haben. Zwei junge Männer, jünger als sie selbst, standen zum Abmarsch bereit, und die alte Kate aus der Küche war damit beschäftigt, die Satteltaschen zu füllen, damit sie bei ihrer abendlichen Rast ein gutes Essen zu sich nehmen konnten.
    Wieder drückte Alswitha ihr Bedauern aus, aber Rhiannon küsste sie schnell auf die Wange und bestieg dann die Fuchsstute, die Alswitha ihr überlassen hatte.
    Wenn man sein Alter in Betracht zog, schaffte es Mergwin, sein Pferd mit überraschender Behändigkeit und Leichtigkeit zu besteigen. Er bemerkte Rhiannons Blick und sah sie finster an. »Wenn ich zu alt bin, um noch nützlich zu sein, junge Frau, dann werde ich mich zu meiner wohlverdienten Belohnung zurückziehen!« Er schniefte, und Rhiannon fragte sich, was er wohl mit seiner wohlverdienten Belohnung meinte. Sie senkte den Kopf, um ein Lächeln zu verbergen. Unter dem Abschiedswinken der Kinder und des königlichen Haushalts machten sie sich auf den Weg.
    Sie hatten Wareham. noch nicht weit hinter sich gelassen, als Rhiannon ihr Pferd an die Seite des Druiden lenkte.
    »Er wird zurückkehren, oder?« fragte sie. »Ihr wisst dass er das macht. Eric von Dubhlain wird aus dieser Schlacht zurückkehren.«
    Er warf ihr einen neugierigen Blick zu. »ja. Er wird heimkommen.«
    »Und der König?«
    »Der König ist für sehr große Dinge bestimmt..«
    »Dann wird er auch heimkehren?«
    »Dieses Mal schon. «
    »Dieses Mal?«
    Der Druide

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