02 - Die Nacht der D?monen
ganz, aber er musste ihre Verwirrung gespürt haben, denn er fügte hinzu: Ich habe etwas Ähnliches mit Äther gemacht und wir wissen beide, wie das Ergebnis davon aussah. Aubrey war kurz nach einem Kampf mit Äther verwandelt worden. Er hatte ihr die Kehle aufgeschlitzt, als sie versuchte, von ihm zu trinken. Selbst Lala hat mir vorgeschlagen, dich zu verwandeln.
Du hast Recht, du bist wirklich ein Idiot, bemerkte sie als Antwort darauf. Und ja, das ist es, was ich will, und das bedeutet, dass du es nicht tun kannst.
Jessica bezog sich auf die Tatsache, dass Aubreys Blutlinie so stark war, weil jeder Einzelne von ihnen sich gegen die Verwandlung wehrte. Dieser Kampf, der stattfand, während das Blut aus ihnen gesogen wurde, verlieh ihnen ihre Stärke.
Ja, Jessica war mehr als willens, eine von ihnen zu werden. Ihr Hass auf Dominique hatte sie schließlich überzeugt. Aber ihre Bereitschaft bedeutete, dass sie nicht kämpfen würde, und darunter würde ihre Stärke als Vampir leiden. Sie wäre ganz sicher schwächer als Fala. Wenn Aubrey sie jetzt verwandelte, würde es im Grunde darauf hinauslaufen, dass er Fala die Möglichkeit gab, sie zu töten.
Aubrey wusste das alles natürlich selbst und so ließ er sie los, woraufhin sie zwanglos einen Schritt zurücktrat und ihren Rock glatt strich, als wäre die Begegnung ganz normal verlaufen. Er griff über sie hinweg in die Bar und zog eine Flasche hervor. In aller Ruhe nahm Jessica das Wasser entgegen und trank einen Schluck.
26
WAS SOLLTE ER mit der Sterblichen namens Jessica nur tun? Aubrey hatte sich darüber schon früher Gedanken gemacht und er wusste jetzt genauso wenig eine Antwort darauf wie vorher.
Jessica hatte keine Ahnung, wie knapp sie gerade dem Schicksal entkommen war, jeden Tropfen Blut aus ihrem Körper gesaugt zu bekommen. Als er ihren Puls unter seinen Lippen spürte, hätte selbst er beinahe jegliche Selbstkontrolle verloren.
Er musste jagen, aber er zögerte, sie sich selbst zu überlassen. Falas Drohung war ihm noch zu gegenwärtig.
Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als er eine leisen Schrei direkt vor dem Gebäude hörte. Da war jemand in Not, dessen Stimme er gut kannte: Es war die von Kaei. Das Mädchen konnte sich innerhalb einer Stunde in größere Schwierigkeiten bringen als die meisten Menschen in einem ganzen Jahr.
Er nickte Jessica einen stummen Abschiedsgruß zu und eilte nach draußen zu Kaei. Sie konnte eine furchtbare Nervensäge – und Schlimmeres – sein, wenn man sie schlecht behandelte, und sie hatte mehr als ihren gerechten Anteil an Problemen in ihr aller Leben gebracht, aber sie war unerschütterlich loyal gegenüber denen, die sie zu ihren Freunden zählte. Fala würde Jessica wohl kaum inmitten der Gäste angreifen und selbst wenn, war Jessica intelligent genug, sie ein oder zwei Minuten lang aufzuhalten, bis er zurück war. Kaei besaß kein besonderes Talent dafür, sich aus den schwierigen Situationen, in die sie sich manövrierte, auch wieder zu befreien.
Kaum hatte er das Mädchen erreicht, fand er sich auch schon in der Defensive wieder. Ein Schlag, der für Kaei gedacht gewesen war, hatte ihn hart getroffen, zu mal er nicht darauf vorbereitet gewesen war. Der mentale Schlag stammte eindeutig von einer Hexe und so lenkte er seine Aufmerksamkeit sofort auf die Angreiferin.
Er fluchte laut, als er Dominique Vida erkannte. Wahrscheinlich war sie Jessica gefolgt und unterwegs Kaei begegnet. Dennoch war das Mädchen an seinen Streitereien mit Hexen in der Regel nicht ganz unbeteiligt.
Als Dominique bemerkte, dass sie einem neuen, sehr viel mächtigeren Gegner gegenüberstand, trat sie ein wenig zurück und nahm Kampfhaltung ein.
Dominique zählte zu den einzigen beiden Vampirjägern, die je einen Kampf gegen einen Angehörigen aus Aubreys Blutlinie gewonnen hatten. Um den anderen hatte sich Aubrey bereits gekümmert, aber niemand war bisher Dominique nahe genug gekommen, um ihr ein Messer in den Leib zu rammen.
Einen Moment lang war er dankbar, dass Fala ihm vorhin während des Kampfes sein Messer abgenommen hatte. Sonst hätte Dominique es jetzt gegen ihn verwenden können; es war mit der Magie ihrer Vorfahren geschmiedet worden.
Dann fiel ihm Jessica wieder ein. So sehr es ihn auch verlockte, die Konfrontation mit einer so würdigen Gegnerin auszukosten – er hatte keine Zeit, um mit Dominique zu spielen.
Stattdessen tat er das
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