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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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aber die Tests waren alle positiv.
     
      Warum konnte das Universum sie nicht in Ruhe lassen? Sie war erst fünfundzwanzig und sie war Witwe. Wie konnte sie allein ein Kind großziehen? Carls Kind verdiente etwas Besseres als das, was sie, die sie immer noch von Trauer überwältigt war, ihm bieten konnte.
     
      Es war ein grausamer Gott, der ihr dieses Leben gegeben hatte.
     
      Als Siete sie das nächste Mal besuchte, sagte Jazlyn nicht nein. Sie wusste, dass jedes Leben, in dem sie erwachen würde, besser als das wäre, welches sie verließ.
     
      Aber jede Entscheidung, die man aus Verzweiflung trifft, bereut man später. Die Welt der ewigen Nacht und Gesetzlosigkeit war nicht besser als die menschliche Welt, vor der Jazlyn geflohen war, nur dass sie jetzt keine andere Wahl mehr hatte. Die Jahre vergingen und verblassten, bedeutungslos und leer. Jazlyn erinnerte sich oft an Dinge wie den Strand, an dem Carl um ihre Hand angehalten hatte. Sie erinnerte sich an ihre Heirat unter freiem Himmel und an die Flitterwochen in Frankreich.
     
      Sie weinte viel. Das war überhaupt nicht das, was sie gewollt hatte.
     
      Kurz nach dem Valentinstag 1983 besuchte Jazlyn zum ersten Mal seit seiner Beerdigung Carls Grab. Sie wischte die dünne Schneeschicht beiseite und las zum ersten Mal die Inschrift auf dem Stein: »Carl Raisa, 1932-1960. Vom Himmel werde ich auf meine Lieben herabsehen. Mein Tod ist nicht das Ende, im Himmel werde ich wieder vereint sein mit denen, die ich liebe.«
     
      Aber so würde es nicht sein, denn sie würde nie den Himmel erreichen. Ihre Art war böse; sie hatte so oft getötet, um ihren Blutdurst zu löschen, dass ihr niemals vergeben werden würde.
     
      Jazlyn lag in dieser Valentinsnacht weinend auf dem verschneiten Friedhof und frage sich, warum die Welt ausgerechnet sie so quälte.
     
      Und so hatte die Hexe, die sich Monica Smoke nannte, sie gefunden: wie sie um ihren geliebten Mann weinte. Monica war die Erste seit mehr als zwanzig Jahren, bei der sie sich ausweinen konnte. Dann hatte sie sie Jazlyns Geschichte angehört und ihr die eine Sache zurückgegeben, von der sie geglaubt hatte, dass sie für immer verloren wäre: ihr Leben.
     

23
 
     
 
    SOBALD SIE WACH WAR, machte sich Jessica auf die Suche nach ihren Gastgebern. Sie konnte ein Aufeinandertreffen mit Dominique Vida vermeiden, als sie zu Caryns Zimmer ging.
      »Kennst du irgendjemanden in deiner Linie, der Monica heißt?«, fragte sie, während sie die Tür hinter sich schloss.
      »Ja«, sagte Caryn nach einem Moment des Zögerns. »Sie war meine Tante, die Schwester meiner Mutter.«
      »War?«
      »Sie ist gestorben. Meine Mutter hat mir jedoch nie erzählt, wie.« Caryn runzelte die Stirn. »Warum, Jessica? Was ist los?«
      Jessica, deren Gedanken um ihre eigenen Fragen kreisten, antwortete nicht.
      »Hast du je von jemandem namens Jazlyn Raisa gehört?« Jessica war entschlossen, die Umstände ihrer Geburt zu verstehen, auch wenn das der einzige Teil ihres Lebens sein sollte, den sie verstand.
      »Jazlyn Raisa ... Nein. Aber meine Mutter vielleicht.«
      Jessica nickte schnell.
      »Jessica, worum geht es dabei?«
      Sie schüttelte die Frage ab, zu ungeduldig, Hasana zu finden und die Wahrheit zu erfahren.
      Als das Mädchen die Küche betrat, sah Hasana von dem Essen auf, das sie gerade zubereitete. Sie schien seine Not zu spüren.
      »Jessica, brauchst du etwas?«
      »Jazlyn Raisa«, antwortete die Angesprochene ohne Einleitung. »Ich muss wissen, wer sie war.«
      Hasanas Gesicht spiegelte ihr Misstrauen deutlich wider. Sie schwieg einen Moment, atmete ein und fragte dann: »Was weißt du über Raisa?«
      »Sie war eine Vampirin, ein direkter Zögling von Siete«, erwiderte Jessica. »Und Ihre Schwester hat ihr angeboten, ihr das Leben wiederzugeben.«
      Hasanas Augen wurden schmal. »Ich glaubte nicht, dass es möglich sein würde, aber Monica bestand darauf, dass sie es fertigbringen würde. Sie starb bei dem Versuch und ich habe nie wieder etwas von der Sache gehört.«
      »Sie hatte Erfolg«, erzählte Jessica ihr.
      »Raisa hatte es nicht verdient«, brummte Hasana. »Wenn du so viel weißt, warum fragst du mich dann?«
      »Jazlyn war schwanger, als Siete sie verwandelte«, erklärte Jessica und sie bemerkte Hasanas schockierte Miene. »Ich möchte wissen, was aus dem Kind wurde, als Jazlyn wieder ein Mensch wurde.«
      Die Idee schien weit hergeholt. Obwohl

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