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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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Jessica eine ganze Menge über Vampire wusste, hatte sie noch nie von einem gehört, der je wieder zu einem Menschen wurde – mit Ausnahme von dem, was ihre Träume ihr über Jazlyn erzählten. Nur eine Hexe konnte wissen, ob ein Ungeborenes, das der Gebärmutter einer Vampirin entstammte, gemeinsam mit seiner Mutter wieder lebendig werden würde.
      »Ich wusste nichts von dem Kind«, flüsterte Hasana. »Jetzt verstehe ich. Monica hätte ihr Leben nicht riskiert, um einen Vampir zu retten. Aber ein Baby... Monica musste geglaubt haben, dass es überleben würde.«  
    »Was ist aus dem Kind geworden?«, brüllte Jessica los. Sie musste sich beherrschen, um Hasana nicht bei den Schultern zu packen und die Information aus ihr herauszuschütteln.
      »Ich wusste nichts von einem Kind«, wiederholte Hasana und schüttelte entschuldigend den Kopf. Jessica drehte sich um und kehrte in ihr Gästezimmer zurück. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
      Ihre Mutter. Das Wort schmerzte eine Sekunde lang. Die Frau, die sie aufgezogen hatte, war tot; jetzt war sie durch ein Phantom ersetzt worden, das seine Tochter noch nie gewollt hatte. Jazlyn Raisa.
      Jessica lief leise im Zimmer auf und ab, während sie versuchte, ihre Gedanken   zu ordnen.
      Siete war der Erste der Vampire. Er war uralt, selbst im Vergleich zu Fala, Jager und Silver, und sein Geist war stark genug, um problemlos alles wissen zu können, was Jessica je geschrieben hatte. Sein Blut lief durch ihre Adern, so wie es durch die Adern ihrer Mutter geflossen war, und ihre Verbindung zu ihm war zweifellos so stark wie die zwischen ihm und seinen Zöglingen. Allerdings war sie im Unterschied zu jenen ein Mensch und besaß keine Schutzschilde gegen seinen Geist. Deshalb teilte sie, wenn sie schlief oder vor sich hindämmerte, auch seine Träume und seine Gedanken.
      Das Rätsel war endlich gelöst.
      Jessicas Blick fiel auf ihren Computer. Ohne sich bewusst dafür zu entscheiden, setzte sie sich hin und schaltete ihn ein, weil sie das tröstliche Summen hören wollte.
      Der vertraute Drang ergriff sie. Aber diesmal ignorierte sie das Manuskript, an dem sie gerade schrieb, und begann ein neues, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie es enden würde.
     
 
      Die Nacht ist voller Mysterien. Selbst wenn der Mond am hellsten scheint, liegen überall Geheimnisse verborgen. Dann geht die Sonne auf und ihre Strahlen werfen so viele Schatten, dass der Tag mehr Trugbilder erschafft als die ganzen verschleierten Wahrheiten der Nacht.
     
     
 
      Mehrere Stunden und viele Seiten verstrichen, bevor der Strom ihrer Gedanken versiegte. Wer, fragte sie sich, würde es beenden, wenn sie starb?
     
 
     

24
 
     
 
    JESSICA VERSPÜRTE DAS VERLANGEN, die magiegeschwängerte Atmosphäre des Hauses hinter sich zu lassen; sie schlich sich aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter.
      »Wo gehst du hin, Jessica? Ich bin fast fertig mit dem Abendessen.«
      Sie erstarrte, als sie Hasanas Stimme hörte, und drehte sich um. Dominique und Caryns Mutter standen gemeinsam im Zimmer nebenan.
      »Ich wollte Spazierengehen, vielleicht ein Stück in den Wald«, antwortete sie.
      »Ist daran irgendetwas falsch?«
      Hasana seufzte. »Glaubst du wirklich, dass du allein dorthin gehen solltest?« Jessica konnte eine Spur von Verärgerung in ihrer Stimme hören.
      »Glaubst du wirklich, dass ich im Haus bleiben kann, bis Dominique alle Vampire getötet hat?«, fauchte Jessica zurück. Sie wusste, dass Hasana ihr nur helfen wollte, aber sie fühlte sich wie ein Wolf, der im Schafsstall eingesperrt war.
      »Ich könnte zumindest mit ein paar von ihnen fertig werden«, wandte Dominique ein und beobachtete Jessicas Reaktion auf ihre Worte. »Nach einer Weile entscheiden die anderen vielleicht, dass du den Aufwand nicht wert bist.«
      »Nachdem du ein Dutzend oder mehr von ihnen ermordet hast«, sagte Jessica erstickt. Sie hatte plötzlich ein lebendiges Bild von Aubrey vor Augen, in dessen Herz Dominiques Messer steckte. Sie würde nicht einmal Fala wünschen, dass die   Vampirjägerin hinter ihr her wäre.
      »Es ist kein Mord, ein Wesen zu töten, das schon vor Tausenden von Jahren gestorben ist«, argumentierte die Jägerin. »Mord ist das, was sie jede Nacht tun, wenn sie – wie sogar du weißt – nicht töten müssen, um zu trinken. Mord ist, was sie gestern deiner Mutter angetan haben.«
      Jessica trat unwillkürlich einen Schritt auf Dominique zu und spürte

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