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02_In einem anderen Buch

02_In einem anderen Buch

Titel: 02_In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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wert, Sir.«
    »Unsere Akten müssen sorgfältig geführt werden, Next.
    Wenn die neuen Gesetze über SpecOps in Kraft treten, haben
    wir jedesmal einen Untersuchungsausschuss am Hals, wenn wir
    mal husten. Also gewöhnen Sie sich lieber gleich daran. Und
    was hat Sie eigentlich veranlasst, einen Neandertaler zu schlagen?«
    »Das war ein Missverständnis.«
    »Aha. Und das hier? Ist das auch ein Missverständnis?« Er
    legte eine Anzeige der Polizei auf den Tisch. »Hat ihr Fahrzeug
    einer Person von niedriger Moral und schlechtem Leumund
    überlassen. Sie haben Ihr Auto einer Verrückten geliehen und
    ihr dann auch noch geholfen, sich der Polizei zu entziehen.
    Was, um Himmels willen, haben Sie sich denn dabei gedacht?«
    »Ich habe ans Große Ganze gedacht, Sir.«
    »Das gibt's nicht«, sagte Hicks. Dann legte er ein weiteres
    Formular auf den Tisch. »Sie haben sich von Officer Tillen
    einen neuen Browning aus der Waffenkammer geben lassen.
    Wo ist denn Ihre erste Dienstwaffe geblieben?«
    Ich starrte betreten auf den Antrag, den ich bei Tillen gestellt
    hatte. Meine alte Dienstwaffe lag seit dem Fall Jane Eyre auf
    dem Parkplatz einer Autobahnraststätte irgendwo in einem
    Zeitloch.
    »Wir nehmen fahrlässigen Umgang mit dem Eigentum des
    Staates sehr ernst, Next. Hier heißt es, Sie hätten Ihre Dienst-waffe bei einem nicht genehmigten SO-12-Einsatz eingebüßt.
    Das ist sehr unverantwortlich, Next. Wir müssen an unseren
    Etat denken.«
    »Ich hätte mir denken können, dass es mal so weit kommt«,
    murmelte ich.
    »Was haben Sie da gesagt?«
    »Ich habe gesagt: Ich werde versuchen, die Waffe wiederzubeschaffen.«
    »Na, hoffentlich. Im Übrigen hätten Sie das unter Ihren monatlichen Ausgaben abbuchen müssen, nicht unter den jährlichen. Ihre Eskapaden mit Jane Eyre waren ziemlich erfolgreich,
    aber sie haben uns auch eine Menge gekostet. Ich bedaure,
    Ihnen deshalb mitteilen zu müssen, dass wir Ihnen bei der
    Evaluierung nur ein F geben können: erheblich verbesserungswürdig.«
    »Ein F, Sir? Da muss ich aber doch protestieren.«
    »Das Gespräch ist beendet, Next. Es tut mir leid. Das liegt,
    nicht mehr in meiner Hand.«
    »Versucht SO-1 mich auf diese Art zu bestrafen?« fragte ich.
    »Ich habe in meinen acht Dienstjahren nie weniger als ein A
    gehabt!«
    »Wenn Sie hier herumschreien, junge Frau, hilft Ihnen das
    gar nichts«, erwiderte Hicks und wackelte mit dem Zeigefinger,
    als hätte er einen ungezogenen Spaniel vor sich. »Das Gespräch
    ist beendet. Es tut mir sehr leid, das können Sie mir glauben.«
    Ich glaubte ihm kein Wort, hatte allerdings den Verdacht,
    dass er tatsächlich unter Druck von oben stand. Ich seufzte,
    stand auf, salutierte und wollte zur Tür gehen. Da hielt mich der
    Commander noch einmal zurück.
    »Warten Sie!« sagte er. »Da ist noch etwas.«
    Ich kehrte zurück an den Tisch. »Ja.«
    »Bitte bewahren Sie Ruhe!«
    »Ist das alles?«
    »Nein.« Er reichte mir einen Plastikbeutel. »Die Abteilung
    wird jetzt gesponsert. Sie finden in diesem Marketing-Package
    eine Mütze, ein T-Shirt und eine Jacke der Nationalen ToastKommission. Sie sind gehalten, diese Dinge so oft wie möglich
    zu tragen und gelegentlich vor Publikum damit aufzutreten.«
    »Sir –!«
    »Bitte keine Beschwerden! Und schon gar nicht von Ihnen!
    Wenn Sie bei der Adrian-Lush-Show nicht diesen Toast gegessen hätten, wäre die Kommission nie an uns herangetreten.
    Andererseits sind eine Million Pfund auch kein Pappenstiel.
    Solche Drittmittel braucht man, wenn Leute wie Sie das Geld
    mit vollen Händen zum Fenster rausschmeißen. Und bitte
    machen Sie die Tür hinter sich zu, Next!«

    Und die Freuden dieses Tages waren noch nicht beendet. Als
    ich das Büro des Commanders verließ, prallte ich fast mit
    Flanker zusammen.
    »Ah!« sagte er. »Haben Sie einen Augenblick für mich Zeit,
    Next?«
    Es war keine Bitte, es war ein Befehl. Ich folgte ihm widerwillig in einen leeren Verhörraum, und er schloss die Tür hinter
    uns.
    »Wie es scheint, stecken Sie ziemlich tief in der Scheiße,
    Next. Passen Sie auf, dass Ihre Augen nicht braun davon werden.«
    »Meine Augen sind schon braun, Flanker.«
    »Dann haben Sie es ja schon fast geschafft. Ich komme gleich
    zur Sache: Sie haben letzte Nacht 600 Pfund verdient.«
    »Ja, und?«
    »Solche … Nebentätigkeiten sieht man bei SpecOps nicht
    gern.«
    »Ich weiß nicht, was Sie sich vorstellen«, sagte ich. »Ich wurde von Officer Stoker dienstverpflichtet für

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