02 - Von dir kann ich nicht lassen
unentwegt. Lord
Ferdinand grinste sie an und küsste sie auf die Wange und nannte sie Schwester.
Viscount Kimble gab vor, sein gebrochenes Herz zu umklammern und küsste sie
ebenfalls auf die Wange. Jocelyns Freunde schüttelten ihm alle kräftig die Hand
und klopften ihm auf die Schulter. Seine Schwester überschwemmte seine Weste,
trotz seines Einspruchs, mit Tränen und erklärte, dass ihre Nerven den Schock
nicht ertrügen und sie niemals in ihrem Leben glücklicher gewesen sei und sie
nächste Woche einen großen Hochzeitsball arrangieren würde, und Heyward solle
sie nur aufzuhalten versuchen, der unausstehliche Mensch.
Danach
verschwamm alles, als jedermann in den Ballsaal zurückkehrte und dem frisch
verheirateten Paar im Vorübergehen gratulierte, sich verbeugte, Hofknickse
vollführte, Hände schüttelte, die beiden umarmte und küsste. Mit erheblicher
Verzögerung wurde der Tanz wieder aufgenommen.
Schließlich
waren sie mit Lady Webb, Lord und Lady Lansdowne, Lord und Lady Heyward und
Lord Ferdinand im Speisesaal allein. Jocelyn zog Janes glänzenden Ehering aus
einer Westentasche, hob ihre linke Hand an und steckte ihr den Ring an den
Finger, wo er während des Vormittags nur so kurz geweilt hatte.
»Mit
diesem Ring, mein Liebling«, sagte er und beugte den Kopf, um sie vor ihrem
kleinen Publikum offen zu küssen. Er schaute zu Lady Webb. »Nun, Madam, glauben
Sie, das Orchester könnte dazu genötigt werden, noch einen Walzer zu spielen?«
»Absolut«,
sagte Tante Harriet.
Und so
tanzten sie erneut Walzer die ersten fünf Minuten allein, während alle
zusahen.
»Ich
wiederhole«, sagte Jocelyn, als die Musik begann dieses Mal eine
langsame, träumerische Walzermelodie, »du siehst fast wie eine Braut aus, Jane.
Tatsächlich siehst du genau wie eine Braut aus. Wie meine Braut.«
»Und
der Ballsaal wirkt, als sei er für einen Hochzeitsball geschmückt«, sagte sie
und erwiderte jeden seiner Blicke. »Für unseren Hochzeitsball.«
Und
dann tat er etwas wahrhaft Schändliches. Er beugte den Kopf und küsste sie
hart. Dann hob er den Kopf, lächelte sie sündhaft an und küsste sie erneut
sanft. Und dann wieder mit aller Sehnsucht und aller Hoffnung und aller Liebe,
von der Jane wusste, dass er sie im Herzen trug und sie in ihrem.
»Sie
wird den gefährlichen Duke of Tresham niemals ändern«, sagte eine unbekannte
Stimme verblüffend deutlich, während Jocelyn Jane im Tanz umherwirbelte.
»Aber
warum, um alles in der Welt, sollte sie das auch wollen?«, erwiderte eine
weibliche Stimme.
- ENDE -
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