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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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ablaufen zu
sehen und sich zu fragen, ob der Duke, der als tödlicher Schütze, aber ebenso
auch als ein Mann bekannt war, der seine Kugel bei Duellen verächtlich an die
Luft verschwendete, sich dieses eine Mal anders als gewohnt verhalten würde.
    Die
Nadelstiche nahmen ihn ganz ein, als er die Angelegenheit beendete und die
Pistole aufs feuchte Gras warf Er fühlte sich wie die personifizierte
Höllenqual und blieb nur deshalb aufrecht stehen, weil er verdammt sein wollte,
wenn er Oliver die Genugtuung gäbe, behaupten zu können, er habe ihn
niedergestreckt.
    Er war auch
immer noch wütend. Nein, das war untertrieben. Glühender Zorn schwelte in ihm
und hätte sich vielleicht gegen Oliver 'gerichtet, wäre da nicht ein
offensichtlicheres Ziel gewesen.
    Er
wandte den Kopf und schaute mit verengten Augen zu der Stelle am Rande des
Hains, wo sie noch vor wenigen Augenblicken gestanden und wie eine Todesfee
geschrien hatte. Zweifellos ein Dienstmädchen auf einem morgendlichen
Botengang, das eine der wichtigsten Regeln ihrer Stellung vergessen hatte: dass
man sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte und seine Dienstherren sich
um die ihren kümmern ließ. Ein Mädchen, dem eine Lektion erteilt werden musste,
die es nicht vergessen würde.
    Sie war
noch immer da, blickte wie versteinert zu ihnen, beide Hände an den Mund
gepresst, obwohl sie nun schwieg. Schade, dass sie eine Frau war. Es hätte ihn
zutiefst befriedigt, ihr eine Pferdepeitsche überzuziehen, bevor er
fortgebracht wurde, damit sein Bein behandelt werden konnte. Zum Teufel, er
hatte wahnsinnige Schmerzen.
    Nur
Augenblicke waren vergangen, seit er seine Pistole abgefeuert und dann
weggeworfen hatte. Sowohl Brougham als auch der Arzt eilten auf ihn zu. Die
Zuschauer murmelten aufgeregt. Eine Stimme konnte er deutlich heraushören.
    »Gut
gemacht, Donnerwetter, Tresh«, rief Viscount Kimble. »Du hättest deine Kugel
verschenkt, wenn du sie dem Bastard verpasst hättest.«
    Jocelyn
hob erneut die linke Hand, ohne die Frau am Hain aus den Augen zu lassen. Mit
der rechten Hand winkte er sie gebieterisch zu sich heran.
    Wenn
sie klug gewesen wäre, hätte sie auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre
davongelaufen. Er war kaum in der Lage, ihr nachzujagen, und er bezweifelte,
dass irgendein anderer Anwesender außer ihm ein Interesse daran hätte, ein
reizloses, grau gekleidetes, schmächtiges Dienstmädchen zur Strecke zu bringen,
    Aber
sie war nicht klug. Sie tat einige zögerliche Schritte auf ihn zu und eilte ihm
dann den Rest des Weges entgegen, bis sie fast unmittelbar vor ihm stand.
    »Sie
Narr!«, rief sie verärgert und in Missachtung ihres Platzes in der
gesellschaftlichen Rangfolge sowie der Konsequenzen daraus, auf solche Art mit
einem Peer zu sprechen. »Welch äußerst dumme Handlungsweise. Besitzen Sie nicht
mehr Respekt vor Ihrem Leben, als sich in ein törichtes Duell verstricken
zu lassen? Und nun sind Sie verletzt. Ich muss sagen, es geschieht Ihnen
recht.«
    Seine
Augen verengten sich noch stärker, während er den pulsierenden Schmerz in
seinem Bein, das ihm seinen Dienst zu versagen drohte, entschlossen ignorierte.
    »Schweig,
Mädchen!«, befahl er kalt.. »Wenn ich hier heute Morgen gestorben wäre, wärst
du wahrscheinlich wegen Mordes gehängt worden. Hast du nicht mehr Respekt vor deinem Leben, als dass du dich in Dinge einmischst, die dich nichts angehen?«
    Ihre
Wangen waren zorngerötet. Bei seinen Worten erbleichte sie jedoch und sah ihn
mit geweiteten Augen an, die Lippen zu einer harten Linie zusammengepresst.
    »Tresham«,
sagte Sir Conan, der daneben stand, »wir sollten das Bein besser behandeln
lassen, alter Junge. Du verlierst Blut. Lass mich dich mit Kimble zu der Decke
hinübertragen, die der Arzt ausgebreitet hat.«
    »Tragen?« Jocelyn
lachte höhnisch. Er hatte das Dienstmädchen nicht aus den Augen gelassen. »Du,
Kleine. Gib mir deine Schulter.«
    »Tresham
...« Sir Conan klang aufgebracht.
    »Ich
bin auf dem Weg zur Arbeit«, sagte das Mädchen. »Ich werde zu spät kommen, wenn
ich mich nicht beeile.«
    Aber
Jocelyn stützte sich bereits auf ihre Schulter. Er lehnte sich schwerer als
beabsichtigt darauf. Als er sich schließlich voranbewegte, das Gewicht von
seinem verletzten Bein verlagerte, stellte er fest, dass die Höllenqual, die
ihn jetzt heimsuchte, den bisherigen Schmerzen spottete.
    »Das
ist deine Schuld, Mädchen«, sagte er grimmig und machte versuchsweise einen
Schritt auf den Arzt zu, der

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