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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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schon
wieder verschwanden, bevor die Allianz-Sensoren sie erfassen
und das Feuer auf sie eröffnen konnten. »Ein Muster ist nicht
erkennbar. Wenn die versuchen, Zielerfassungsdaten zu sammeln, können wir nicht nachvollziehen, auf was sie ausgerichtet
sind. Ich habe allen Schiffen in meiner Formation den Befehl
gegeben, von Zeit zu Zeit Position und Geschwindigkeit zu ändern.«
Duellos würde die Antwort erst in vier Minuten hören, als
Geary erwiderte: »Danke, wollen wir hoffen …« Er unterbrach
sich, als auf seinem Display ein Alarm ertönte.
»Die Formation wird von der vierten Welt aus beschossen«,
meldete ein Wachhabender der Dauntless. »Partikelkanonen.
Sieht nach einer ganzen Batterie aus.«
Vor vier Minuten. »Wissen wir schon, ob es Treffer gab?« Es folgte eine schier unerträglich lange Pause. »Falchion und
Renown wurden knapp verfehlt. Keine Treffer.«
Desjani, die zurück auf der Brücke war und deutlich ausgeruhter wirkte, schüttelte verächtlich den Kopf. »Die feuern
blindlings drauflos, und jetzt wissen wir, dass sie immer noch
über aktive Verteidigungsanlagen verfügen.«
»Duellos hatte unmittelbar zuvor noch zufällige Ausweichmanöver angeordnet«, machte Geary klar. »Ansonsten wären
den Syndiks womöglich ein paar Treffer gelungen.« Im Gegensatz zu den Waffen auf einem Schiff konnten planetare Partikelkanonen deutlich größer ausfallen, zumal sie mit erheblich
mehr Energie versorgt werden konnten. Ein einziger Treffer
war in der Lage, sich durch Schutzschilde zu fressen und sich in
den Schiffsrumpf zu bohren.
Noch während Geary redete, meldeten die Sensoren der
Dauntless den Abschuss einer weiteren Salve. Es kribbelte ihm
in den Fingern, Befehle zu geben, wie die Formation auf den
Beschuss reagieren sollte, aber er musste sich vor Augen halten,
dass das alles bereits vor einigen Minuten geschehen war und
dass Duellos zweifellos Gegenmaßnahmen eingeleitet hatte.
»Das sollte eigentlich genügen, um die Position dieser Kanone
auf dem Planeten zu bestimmen«, kommentierte Desjani. Augenblicke später setzten Duellos’ Schlachtkreuzer auch
schon eine Salve kinetischer Geschosse ab, die sich ihren Weg
durch die Wolkendecke bahnten, während die Schiffe abermals
die Position innerhalb der Formation wechselten. Die Syndiks
feuerten eine dritte Salve ab, der die Gauntlet nur knapp entging. »Ein Glück, dass es eine Weile dauert, um diese Kanonen
wieder aufzuladen«, kommentierte Geary.
»Eine weitere Salve werden sie wahrscheinlich noch abfeuern können«, gab Desjani zu bedenken und sollte recht behalten. Die Schüsse jagten ziellos durch die Wolkendecke. Eine der Recce-Drohnen hatte sich in eine Position gedreht,
von der aus man den Standort der Kanone beobachten konnte.
Die kinetischen Geschosse zuckten vom Himmel herab und
hinterließen gleißende Spuren. Der Aufprall wurde von grellen Blitzen begleitet, und als das Licht verblasste, bildeten sich Rauchpilze, die wie ein Grabstein für die zerstörte Kanone
wirkten.
»Hoffen wir, dass sie nicht mehr zu bieten haben«, meinte
Geary seufzend.
»Unwahrscheinlich«, gab Desjani zurück.
»Ich weiß.« Er tippte wieder auf seine Komm-Kontrolle.
»Captain Duellos, ich gratuliere Ihnen. Gute Arbeit. Halten Sie
die Augen offen, falls sie es noch mal versuchen sollten.« Beim Anblick der von den Recce-Drohnen übermittelten
Bilder verzog er das Gesicht. Ich kann verstehen, wieso es so
verlockend ist, einfach einen ganzen Planeten in Grund und
Boden zu bombardieren, damit da unten nach Möglichkeit
nichts überlebt, das uns gefährlich werden könnte. Aber was
gibt mir das Recht, Millionen von Zivilisten zu töten, nur weil
ich dabei hoffentlich getarnte Verteidigungsanlagen vernichten
kann? Sollten die auch noch zusätzlich gepanzert sein - wovon
auszugehen ist -, dann wäre nicht mal sicher, dass wir alles
treffen. Er sah zu Desjani. »Glauben Sie, auf dem dritten Planeten erwartet uns das Gleiche?«
»Womöglich. Wir werden auf jeden Fall davon ausgehen
müssen, dass die Bedrohung existiert.«
Kopfschüttelnd lehnte er sich zurück. »Warum können die
sich nicht vernünftig verhalten? Sie haben kaum eine Chance,
uns wehzutun, und mit jedem weiteren Schuss nehmen sie Vergeltungsmaßnahmen in Kauf.«
Desjani sah ihn fragend an. »Sir, wir befinden uns jetzt seit
einem Jahrhundert im Krieg. Ich glaube, die Vernunft ist da
schon vor langer Zeit auf der Strecke geblieben.«
»Da muss ich Ihnen recht geben. Glauben Sie, es hilft

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