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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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etwas gab, das sich seit seiner Zeit bis heute nicht geändert hatte. Geary lächelte aufmunternd und folgte dem Lieutenant zum Verhörraum.
Der Verhörraum folgte einem Design, das äußerlich seit Jahrhunderten keine Veränderung erfahren hatte. Geary sah durch eine von der anderen Seite verspiegelte Scheibe in den Raum, wo eine offenbar nicht gefesselte Syndik-Unteroffizierin auf einem Stuhl saß. Sie wirkte benommen und verängstigt, aber sie versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen. »Wenn sie einen Schritt auf Sie zumacht, schicken wir sie mit einer Betäubungsladung zu Boden«, versicherte der Lieutenant ihm.
»Sie scheint mir nicht der Typ zu sein, der in Selbstmordabsicht auf einen anderen losstürmt«, meinte Geary und sah sich dann die Anzeigen der Instrumente gleich vor ihm an. »Spielen die alle eine Rolle bei Ihren Verhören?« Er war schon einmal hier unten gewesen, aber da hatten sich keine Gefangenen im Raum befunden.
»Ja, Sir.« Der Lieutenant deutete auf die Geräte. »Wir können während der Befragung die Hirnaktivität scannen und dadurch feststellen, wann der Befragte uns etwas vormacht.«
»Und was tun Sie dann?«
»Manchmal hilft es schon, die Person damit zu konfrontieren. Einige Leute geben auf, wenn sie erkennen, dass wir ihre Lügen durchschauen. Bei den Zähen ist die beste Lösung die, ihnen enthemmende Medikamente zu verabreichen. Wir fragen, sie reden.«
»Das hört sich menschlicher an, als sie zu schlagen«, kommentierte Geary amüsiert.
»Sie zu schlagen?« Der Lieutenant schien seinen Ohren nicht zu trauen. »Warum sollten wir so etwas machen? Das liefert nur unzuverlässige Informationen.«
»Tatsächlich?«
»Ja, Sir. Nicht ganz so schlimm wie bei Folter, aber immer noch unzuverlässig. Unsere Aufgabe ist es, Ihnen präzise Informationen zu liefern. Körperliche und geistige Misshandlungen bringen einen Menschen zwar zum Reden, aber man erhält keine zuverlässigen Aussagen.«
Geary nickte und war innerlich erleichtert, dass schlichter Pragmatismus die Grausamkeiten vermeiden half, die er anderswo miterlebt hatte. Hätten seine Geheimdienstleute sich auf Foltermethoden verlassen, dann wären sie genauso gestört gewesen wie die Kampftaktiken der Flotte, die er anfangs hatte beobachten müssen. »Okay, dann lassen Sie mich mal rein.«
Die Syndik-Matrosin riss den Kopf hoch, als die schwere Tür geöffnet wurde. Geary trat ein, die Matrosin starrte auf sein Uniformabzeichen, während er näher kam. »Wer sind Sie?«, fragte er. Die Geheimdienstleute hätten ihm das auch sagen können, aber er hielt es für eine gute Eröffnung für eine Unterhaltung.
Mit recht fester Stimme antwortete die Frau: »Gyal Barada, Matrosin siebten Grades des allgemeinen Dienstes, Selbstverteidigungsstreitmächte der Syndikatwelten, Direktorat der mobilen Weltraum-Streitmächte.«
Geary nahm ihr gegenüber Platz und war dankbar dafür, dass er bei einer Flotte diente, aber nicht bei einem »Direktorat der mobilen Weltraum-Streitmächte«. »Ich bin Captain John Geary.« Die Frau blinzelte verdutzt. »Man nannte mich mal Black Jack Geary. Vermutlich ist Ihnen mein Name da schon einmal begegnet. Ich bin der Befehlshaber dieser Flotte.«
Ihre Verwirrung verwandelte sich in Angst. »Darum also …«, platzte die Matrosin heraus, verkniff sich aber jedes weitere Wort.
Im ruhigen Plauderton hakte Geary nach: »Darum also was?«
Sie starrte ihn fast wie in Panik an. »Ich hörte die Offiziere reden, bevor unser Schiff zerstört wurde. Der Feind dürfte gar nicht hier sein, sagten sie. Er kann eigentlich gar nicht hergekommen sein. Aber er war da.«
Geary nickte. »Damit hatte ich tatsächlich etwas zu tun.«
»Man sagte uns, diese Flotte sei zerstört worden. Im Heimatsystem. Und man sagte, Sie seien bereits vor hundert Jahren gestorben.« Die Frau war so blass geworden, dass Geary fürchtete, sie könnte jeden Moment ohnmächtig werden.
»Wurden Sie während des Gefechts verletzt?«, fragte er.
Sie schüttelte hastig den Kopf. »Nein, ich glaube nicht.«
»Hat man Sie dem Kriegsrecht entsprechend behandelt, seit Sie in Gefangenschaft geraten sind?«
Nun wirkte sie wieder verwirrt. »Ich … ja.«
»Gut. Wie kommt der Krieg voran?«
Sie schluckte und begann dann in einem Tonfall zu reden, als leiere sie etwas auswendig Gelerntes herunter. »Die Syndikatwelten eilen von Triumph zu Triumph. Der endgültige Sieg ist zum Greifen nah.«
»Ach ja?« Geary fragte sich, wie lange die SyndikPropaganda schon den

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