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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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geäußert, Merrivans Haus zu verkaufen, sobald er ein passendes Angebot dafür bekommen würde.
    Downer war auf dem Weg, ein Manuskript bei der Redaktion eines Magazins abzugeben. Die Redaktion lag in einer wenig vornehmen Stadtgegend, und er kam durch viele kleine Straßen. Er machte gerade an einer Straßenecke halt, an der ein kleines Warenhaus stand, als eine junge Dame, die ein Paket unter dem Arm trug, aus der Tür trat und schnell davonging. Ihre Gestalt kam ihm bekannt vor, und anstatt weiterzugehen, folgte er ihr. Sie bog um eine andere Straßenecke, und bei dieser Gelegenheit konnte er ihr Gesicht einen Augenblick sehen. Es war Stella Nelson. Was mochte sie hier, in dieser Gegend, zu tun haben? Er ging ihr vorsichtig nach.
    Vor der Tür eines kleinen Hauses blieb sie stehen, schloß auf und ging hinein. Es war ein sehr kleines Gebäude. Downer merkte sich die Hausnummer und schlenderte die Straße entlang, bis er eine Frau müßig an ihrer Tür stehen sah. Sie hatte die Arme verschränkt und schien nur auf jemand zu warten, der Zeit hatte, mit ihr zu klatschen.
    »Nein, Sir, sie wohnt nicht hier«, sagte sie, als Downer fragte und einen falschen Namen nannte.
    »Ich bin seit Jahren nicht mehr in dieser Straße gewesen«, bemerkte Downer lächelnd, »es hat sich nicht viel verändert.«
    »Hier verändert sich überhaupt nichts«, erwiderte die Frau redselig. »In hundert Jahren wird die Gegend noch genauso aussehen.« »Und nun glaube ich, die junge Dame zu kennen, die in Nummer 73 wohnt. Es ging ihr sonst immer recht gut.«
    »Sie wohnt nicht wirklich hier; sie kommt jeden Morgen und geht abends wieder fort. Sie ist eine vornehme Dame, und doch macht sie die ganze Hausarbeit selbst. Ich habe sogar gesehen, wie sie die Straße gekehrt hat.«
    »Wer wohnt denn dort?«
    »Ach, ein Seemann, soviel ich weiß. Vielleicht ihr Vater.«
    »Ein Seemann? Ein Matrose?«
    »So etwas Ähnliches muß er sein. Manchmal ist er monatelang fort, aber sie habe ich früher nie hier gesehen.«
    Mr. Downer sog an seiner kalten Zigarre. Er witterte einen neuen Skandal.
    »Er ist wohl ein hübscher Kerl - groß und schlank?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Man kann nicht gerade behaupten, daß er sehr gut aussieht. Obendrein ist er jetzt krank, und ich glaube, daß sie gekommen ist, um ihn zu pflegen. Sie hat es zu etwas gebracht in der Welt, hat aber ihren alten Vater nicht vergessen. Das finde ich nett von ihr.«
    Die Frau war nun im besten Fahrwasser und wollte einen längeren Vortrag über junge Mädchen im allgemeinen halten, doch Mr. Downer wußte genug. Er zog den Hut tiefer ins Gesicht, nahm den Schirm von einem Arm unter den anderen und ging den Weg zurück, den er gekommen war.
    Es war bezeichnend für ihn, daß er die Frau mitten in ihrer Erzählung einfach stehenließ, ohne sich zu entschuldigen. Er hatte erfahren, was er wissen wollte, das genügte. Er gab sich zwar die größte Mühe, neue Bekanntschaften zu machen, aber er verschwendete keinen Augenblick damit, nutzlose Bekanntschaften fortzusetzen.
    Nach seinem Besuch auf der Redaktion kam er auf seinem Weg zum Bahnhof an Scotland Yard vorbei. Er blieb ein wenig stehen und überlegte. Nachdem er einen Entschluß gefaßt hatte, ging er auf das düstere Gebäude zu.
    »Doktor Macleod ist im Laboratorium, Mr. Downer.« Der Sergeant in der Portierloge schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß er Besuch empfängt.« Er dämpfte seine Stimme. »Er ist mit dem Giftmord beschäftigt - Sie wissen doch, die Frau, die von ihrem Mann umgebracht wurde - Fall Sweitzer. Inspektor Reeder bearbeitet die Sache. Aber der Doktor hat die ärztliche Untersuchung zu machen. Heute Nachmittag hat er den berühmten Spezialisten Tensey zugezogen. Das wäre eine Geschichte für Sie.«
    Downer nickte. Er hatte selbst schon die Absicht gehabt, diesen Fall aufzugreifen.' Der Daily Globe Herald hatte ihn dazu aufgefordert, aber diese Zeitung zahlte bekanntermaßen etwas schlecht.
    »Sehen Sie einmal zu, ob er sich sprechen läßt, und wenn es möglich ist, geben Sie ihm meine Karte.«
    Der Beamte verschwand. Es dauerte einige Zeit, bis er wieder erschien und mit der Visitenkarte winkte: »Kommen Sie, Mr. Downer.«
    Andy trug noch seinen weißen Arbeitskittel. Er wusch sich gerade die Hände, als Downer eintrat.
    »Nehmen Sie Platz. Ich kann Ihnen nicht viel über diesen Fall mitteilen. Die Obduktion der Leiche ist noch nicht beendet, aber Sie können schreiben, daß Sweitzer heute morgen

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