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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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verlegen, als sie ihn sah.
    »Ach!« Zum erstenmal sah er sie verwirrt. »Das ist aber eine Überraschung, Andrew! Wie hast du denn erfahren, daß ich hier bin? Ich machte hier nur einen Besuch.«
    Sie war sichtlich nervös. Aber noch seltsamer war es, daß sie mitten in der Türöffnung stand und keine Anstalten machte, ihn hereinzubitten.
    »Ich wollte mich einmal nach dir umsehen«, erwiderte Andy ruhig. »Ich habe gehört, daß du hier jemand pflegst.«
    »Wer hat dir das gesagt? Vater weiß es doch nicht?« fragte sie schnell.
    Sie war rot geworden. Es schien ihr entsetzlich peinlich zu sein, daß er sie in dieser Lage antraf. Niedergeschlagen wandte er sich wieder zum Gehen, aber sie hielt ihn zurück.
    »Willst du nicht einen Augenblick warten?«
    Sie ging den Gang entlang, trat in ein Zimmer und kam gleich wieder heraus.
    »Komm bitte herein. Ich möchte dir meinen Patienten vorstellen.«
    Andy zögerte einen Augenblick, dann folgte er ihr. Sie stand im Zimmer und hielt die Tür für ihn offen. Vom Gang aus konnte er nur das Fußende eines Bettes sehen.
    »Komm nur herein«, sagte sie noch einmal.
    Andy trat näher und wollte seinen Augen nicht trauen, als er den Kranken sah - es war Scottie.
    »Donnerwetter!« Andys Staunen war begreiflich.
    Scottie sah nicht sehr krank aus und war vollständig angezogen, obwohl er unter einer leichten Decke lag.
    »Was ist denn mit Ihnen los, Scottie?«
    »Ich habe eine böse Malaria mit allerhand Nebenerscheinungen«, erwiderte Scottie prompt.
    »Was fehlt ihm?« wandte sich Andy an Stella.
    Sie sah zu Scottie hinüber, dann schaute sie wieder Andy an.
    »Ich muß es wohl sagen. Scottie hat sich verletzt und wollte zu keinem Arzt gehen. Ich bin ja Krankenpflegerin. Obwohl es eine schreckliche Wunde war, ist sie doch recht gut geheilt.«
    Scottie nickte.
    »Stimmt auffallend, Macleod. Bei allem Respekt vor Ihrer Kunst muß ich doch sagen, daß sie der einzige mir bekannte Mensch ist, der ein Wunder getan hat.«
    »Sie haben sich also verletzt - doch nicht etwa an der Hand?«
    Scottie nickte wieder.
    »Vielleicht durch einen Schuß, den ein wütender Hausbesitzer abgab, in dessen Haus eingebrochen wurde?«
    »Er hat schon wieder alles herausgebracht«, sagte Scottie ärgerlich. »Ich war zufällig im Park und lief ihm gerade in die Schußlinie.«
    »Ich verstehe.« Andy war erleichtert. »Dann waren Sie es also, dessen Hand verletzt wurde. Und Miss Nelson nahm Sie mit auf, ihr Zimmer, um Sie zu verbinden. Ich bemerkte aber nichts von Ihrer Verletzung, als Sie damals von Beverley fortgingen.«
    »Ich hatte doch meine Hände in die Hosentaschen gesteckt. Ich hatte verdammte Schmerzen, das können Sie mir glauben.«
    Stella legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Mr. Scottie war schwer verletzt, und wenn er zu einem Arzt gegangen wäre, hätte das doch allerhand unangenehme Folgen gehabt. Die Polizei suchte doch gerade einen Mann mit einer verletzten Hand.«
    »Sie also brachen in Beverley Hall ein?« Andy setzte sich. Er schaute Scottie düster an, der sich aber nicht im mindesten einschüchtern ließ. »Wozu dann all dies Gerede von Ihrer Umkehr?«
    »Sie schreitet dauernd fort«, erwiderte Scottie vergnügt. »Ich brauche mich ja jetzt nicht länger zu verstellen. Sie sollen die Wahrheit erfahren, Macleod«, sagte er dann mit überzeugender Offenheit. »Ich hatte die Vermutung, daß der Mann, der Sie und Wilmot damals bedrohte, ein Diener von Beverley Hall war, und ich bin dort hingegangen, um Nachforschungen anzustellen. Ich wollte vor allen Dingen diesen Trauschein wieder zurückholen.«
    »Welcher Diener soll es denn gewesen sein?«
    »Ich wußte nichts Genaues und weiß auch heute noch nicht, welcher es gewesen ist. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, ich hätte mit Ihnen darüber gesprochen, und Sie wären mit Salter der Sache nachgegangen. Ich bin überzeugt, daß es ein Diener von Beverley Hall war. Ich habe ihn nämlich gesehen. Nachdem Sie mir erzählt hatten, was in Wilmots Wohnung passierte, bin ich heimlich aus dem Haus geschlichen und kam auf Salters Gelände. Ich dachte mir schon immer, daß Merrivans Mörder auf diesem Weg entkommen ist. Ich vermutete längst, daß es einer der Parkwächter sein müßte, und das stimmt auch ganz sicher.«
    »Was!«
    Scottie nickte.
    »Sehen Sie, die Parkwächter waren die einzigen, die in der Nacht draußen waren und berechtigt sind, den Park und das Gelände von Mr. Salter zu betreten. Ich erzählte Ihnen doch schon von dem

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