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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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verhaftet wurde, als er an Bord eines französischen Passagierdampfers ging.«
    Andy trug Downer nichts nach. Der Mann mußte ja schließlich auch leben. Zweifellos war er sonst sehr gewissenhaft in seinen Berichten und hatte die Polizei bei ihren Nachforschungen früher wirksam unterstützt. Das würde auch in Zukunft der Fall sein.
    »Ich bin nicht deswegen hergekommen. Die Nachricht von seiner Verhaftung wird ja sowieso in den Abendzeitungen erscheinen.« Downer warf seinen Zigarrenstummel in den Papierkorb. »Ich kam, um mit Ihnen über Miss Nelson zu sprechen.«
    Andy hatte sich die Hände abgetrocknet und hängte das Handtuch auf.
    »Ich dachte, Ihr Interesse an Miss Nelson hätte sich inzwischen verflüchtigt. Was haben Sie denn schon wieder entdeckt?«
    »Sie ist hier in London.«
    »Hier?«
    Andys Überraschung war nicht geheuchelt.
    »Wohnt sie hier - oder haben Sie sie nur auf der Straße gesehen?«
    »Ich weiß nicht, wo sie wohnt, aber seit zwei Wochen besucht sie regelmäßig einen kranken Matrosen in der Castle Street Nummer 73.«
    »Castle Street Nummer 73?«
    Downer hatte den Eindruck, daß diese Nachricht Andy irgendwie beunruhigte.
    »Das ist doch eine ziemlich armselige Gegend, nicht wahr?«
    Downer nickte. »Ich dachte, es würde Sie interessieren.«
    »Ich wüßte nicht, warum sie nicht einen kranken Matrosen pflegen sollte.«
    »Nein, da ist nichts dabei.«
    »Sie wissen doch wahrscheinlich, daß Miss Nelson eine ausgebildete Krankenpflegerin ist - im Krieg war sie lange in Lazaretten tätig.«
    »Das wußte ich allerdings nicht.« Downer nahm sein Etui heraus und nahm sich eine neue Zigarre. »Vielleicht setzt sie jetzt ihre guten Werke fort.«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    Downer erhob sich.
    »Ich dachte schon daran, nächste Woche einmal wieder nach Beverley zu gehen, vielleicht kann man dort einen neuen Anhaltspunkt finden.«
    »Auf Ihren alten Gewährsmann können Sie wohl nicht mehr rechnen«, sagte Andy lächelnd.
    »Sie meinen Wilmot?«
    Andy nickte.
    »Das ist ein merkwürdiger Mensch.« Downer steckte seine Zigarre an. »Was treibt der denn eigentlich? Er muß doch irgend ein Büro hier in der Stadt haben?«
    »Ich weiß es nicht, ich habe mich noch nie darum gekümmert.«
    »Könnte er vielleicht mit Albert Selim identisch sein?«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, aber ich habe ihn nicht weiter verfolgt. Warum versuchen Sie sich nicht an dieser Aufgabe? Ich glaube, Sie würden eine glänzende Geschichte daraus machen.«

23
    Andy atmete erleichtert auf, als Downer gegangen war, der ihm eine so überraschende Nachricht gebracht hatte. Er hatte von Stella weder etwas gesehen noch gehört, seitdem er Beverley verlassen hatte. Es war nur ein Brief von ihrem Vater gekommen, in dem er ihm mitteilte, daß sie sich einen Monat bei Verwandten aufhalten wollte. Kenneth Nelson hatte sich offenbar damit zufriedengegeben. Es wäre Andy nicht schwergefallen, die Personalien des kranken Matrosen feststellen zu lassen, aber er wollte Stella nicht nachspionieren, welches Geheimnis sie auch haben mochte. Noch mehr allerdings haßte er die Unruhe, die ihn befallen hatte, als er in die Stadt zurückgekehrt war. Das Leben hatte viel von seinem Reiz für ihn verloren, seitdem er das Mädchen nicht mehr sah. War er gekränkt? Ja, er war ein wenig verletzt, weil sie mit ihren Sorgen nicht zu ihm gekommen war. Er wünschte, er hätte Downer gefragt, ob sie noch einen Verband trug. Warum hatte sie ihm nicht alles erzählt? Er hatte es erst von anderer Seite hören müssen - und das verletzte ihn.
    Der kranke Matrose ? Er zuckte die Schultern. Stella hatte niemandem Rechenschaft abzulegen. Wenn es ihr gefiel, ihre Zeit einem armen Kranken zu widmen, so war das ihre Sache. Und doch war er neugierig, wer dieser Kranke wohl sein mochte. Das redete er sich aber nur ein, denn in Wirklichkeit wollte er Stella wiedersehen.
    Er setzte sich hin, um einen Brief an sie zu schreiben. Aber nach drei vergeblichen Versuchen faßte er einen anderen Entschluß. Sie kannte ihn gut genug, daß sie nicht glauben würde, er wolle sie bespitzeln oder etwas gegen sie unternehmen.
    Er nahm seinen Hut und machte sich auf den Weg nach der Castle Street. Er wollte zu Fuß gehen. Unterwegs überlegte er, ob er in das Haus gehen solle oder nicht; aber als er vor Nr. 73 angekommen war, zögerte er keinen Augenblick zu klopfen.
    Er hörte Stimmen flüstern und Treppen knacken. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür. Stella wurde

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