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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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müssen wir wissen, wo er die Platten versteckt hat.«
    Ein undeutliches Grunzen war die Antwort.
    Ich hörte plötzlich Schritte auf die Tür zukommen. Mit einem raschen Griff hatte ich meinen Revolver gezogen. Aber die Schritte machten kehrt und entfernten sich wieder. Bald darauf kamen sie wieder näher. Anscheinend ging jemand auf und ab.
    Eine ganze Weile blieb es still, bis auf ein leises Stöhnen, das ab und zu aufklang.
    Phil und ich lehnten an der Tür und lauschten regungslos. Es war uns ohne Schwierigkeiten gelungen, von hinten her in das Haus einzudringen.
    »Also, los, mach dein Maul auf!« sagte der Mann, der wahrscheinlich Bill Rochester war. »Wo hast du die Platten versteckt?«
    Ich vernahm eine undeutliche Stimme, die gequält erwiderte: »Ich habe sie nicht mehr. Jemand hat…«
    »Jemand!« brüllte Rochester. »Hast du das gehört, Johnny? Jemand! Der berühmte Mr. Jemand!«
    Es gab ein paar klatschende Geräusche, ein lautes Stöhnen und gleich darauf eine schrille Antwort. »Sie hängen im Teich. Am Landungssteg ist ein Draht festgemacht, der ein wasserdicht verschnürtes Päckchen hält! Laßt mich los! Laßt mich doch in Ruhe! Hilfe!«
    »Die Hilfe ist schon da«, sagte ich und trat über die Schwelle, nachdem ich die Tür aufgestoßen hatte. »Hände hoch! FBI!«
    Das Zimmer war etwa sechs mal fünf Yard groß. Die Einrichtung bestand aus Farmermöbeln, die neueren Ursprungs waren. Vor den Fenstern hingen buntkarierte Vorhänge. Rechts in der Ecke gab es eine Eckbank mit einem viereckigen Tisch davor. Links war ein Kamin, in dem ein paar verkohlte Holzstücke lagen.
    An einem Balken, der sich aüf der rechten Seite befand, war der Mann festgebunden, der die Narbe am Kinn hatte. Derselbe Bursche, der am Flugplatz in dem schwarzen Chrysler auf Jack Morris gewartet und dabei den Taxifahrer gemimt hatte.
    Der Küchentür gegenüber saß ein etwa 40jähriger Mann. Er war mit einer Nylonwäscheleine an den Stuhl festgebunden. Aus seiner Nase lief Blut. Es tropfte vom Kinn herab auf seinen tadellosen hellgrauen Einreiher. Seine Augen waren weit geöffnet.
    Ein paar Schritte vor ihm stand ein Mann, den ich heute morgen schon einmal gesehen hatte. Es war der Kerl, der neben Bill Rochester in der Halle unseres Hotels gestanden hatte.
    Und dicht neben dem Stuhl mit dem Gefesselten stand der wegen Mangel an Beweisen von der Mordanklage freigesprochene Gangster Bill Rochester.
    Rochester gehörte zu den Typen, denen man das Gangstertum an der Nasenspitze ansehen konnte. Er hatte ein grobes, ausgesprochen brutal wirkendes Gesicht, buschige Brauen und den ausdruckslosen Blick einer Schlange.
    »Nehmen Sie die Hände hoch, Rochester!« mahnte ich, als er keine Anstalten machte, meiner ersten Aufforderung nachzukommen. »Wir sagen so etwas nicht aus Spaß.«
    Zögernd krochen seine Hände in die Höhe.
    Ich sah mir den Mißhandelten an. »Wirklich feine Arbeit, Rochester«, brummte ich. »Bei einem Wehrlosen!«
    »Wenn du keine Kanone in der Hand hättest, würde ich dir schon zeigen, wie ich dich zurichten kann«, knurrte er.
    »Ich habe aber eine in der Hand«, sagte ich und nahm sie in die Linke, um mit der Rechten und dem Taschenmesser die Fesseln des Gefolterten durchzuschneiden. Ich sah, daß Phil sich schon an dem Balken zu schaffen machte, an dem der Fahrer des Chrysler festgebunden war.
    Vielleicht ließ ich Rochester wirklich für einen Augenblick aus den Augen, als sich die Nylonleine als besonders widerspenstig erwies.
    Plötzlich bekam ich einen Tritt gegen den rechten Hüftknochen. Ich wurde gegen die Wand geschleudert und krachte so heftig gegen die dicken Baumstämme des Blockhauses, daß mir der 38er aus der Hand fiel. Für eine Sekunde sah ich rote Sterne.
    Rochester nutzte seine Chance. Er stand bei mir, als sich die Nebel vor meinen Augen gerade verzogen. Ich sah seine Faust kommen, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun. Sie explodierte in meinem Magen, und ich klappte zusammen.
    »Zurück, Rochester!« gellte Phils Stimme.
    »Laß ihn, Phil!« stieß ich mit schwerer Zunge hervor.
    Ich bekam meinen linken Arm gerade noch schnell genug hoch, um einen Haken abzublocken, den der Gangster mir zugedacht hatte. Aber dann hatte ich mich wieder gefaßt. Zwar stach es in mir an mancherlei Ecken, aber ich konnte doch wieder Luft holen. Und so lange man das kann, so lange kann man kämpfen.
    Meine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. Ich ging aus meiner zusammengekrümmten

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