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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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angenommen, daß die Überfälle tatsächlich uns gegolten hätten und folglich von den Leuten kommen müßten, hinter denen wir her sind. Wegen der Patronen, du weißt ja. Aber das war doch noch gar nicht erwiesen! Ich rechnete von Anfang an damit, daß sie uns verwechselten. Deshalb interessierten mich auch die Leute im Labor viel mehr als dieser Verein hier.«
    »Ich bin ja dieser Tage unglaublich in Form«, grinste ich. »Eine Blamage nach der anderen! Jetzt haben wir zwei rivalisierende Falschmünzerbanden gestellt — wenigstens einen Teil ihrer Leute —, aber was wir eigentlich tun sollen, ist immer noch nicht getan. Na schön, ich gehe erst mal raus an den Teich und ziehe das Päckchen mit den Druckplatten hoch. Dann dampfen wir zurück in die Stadt und nehmen unsere vier Freunde hier mit. Du setzt dich in den Chrysler, ich nehme unseren Wagen. Einer der Burschen fährt, und ein anderer kommt hinten neben uns auf den Rücksitz. Wenn wir die beiden Gruppen ein wenig austauschen, wird es ganz gut gehen. Ich nehme Rochester und den falschen Taxifahrer. Du kannst den Boß hier und Rochesters Spießgesellen nehmen.«
    »Einverstanden.«
    ***
    90 Minuten später hielten wir im Hof des FBI-Hauptquartiers.
    Mesfield rief uns an, als wir die Tür öffneten. »Ein Glück, daß man euch endlich mal zu Gesicht bekommt! Seit einer Stunde telefoniere ich alle zehn Minuten dreimal mit eurem Hotel, ohne euch erreichen zu können! Wo, zum Teufel, habt ihr denn gesteckt?«
    »Wir haben den Boß einer Falschmünzerbande mit seinem Fahrer eingesammelt, dazu zwei aus New York abgesandte Killer, die den Boß im Auftrag einer New Yorker Konkurrenzbande umlegen sollten, und außerdem haben wir uns gestattet, dieses Päckchen mitzubringen, Sir.« Ich legte ihm die Druckplatten der 20er auf den Tisch. Mesfield runzelte die Stirn, sah abwechselnd von den Platten auf uns und wieder zu den Platten und schüttelte verständnislos den Kopf.
    Endlich brummte er: »Na, so was!«
    Als er sich wieder gefaßt hatte, machte er sich mit einer Lupe über die Platten her. Aber plötzlich schien ihm etwas einzufallen.
    Er warf die Lupe beiseite und sprang auf. »Das hat ja Zeit!« rief er. »Wißt ihr, was passiert ist? Man hat das Postamt in Silver Spring überfallen! Und wißt ihr, was dort heute geschehen sollte? Die Post hat dort Renten auszuzahlen! Und zwar die Kleinigkeit von 216 000 Dollar. Und diese Summe ist dort erbeutet worden! Und wissen Sie, was das tollste an der ganzen Geschichte ist?«
    Phil sah mich an. Ich sah Phil an..
    Wir hatten beide zur gleichen Zeit den gleichen Einfall.
    »Wahrscheinlich schläft die ganze Mannschaft in der Post«, sagte Phil und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Und wahrscheinlich hat man die Glassplitter von ein oder zwei Patronen im Schalterraum gefunden, die einmal ein bestimmtes Gas enthielten.«
    »Ja, zum Teufel!« schrie Mesfield. »Genauso ist es!«
    ***
    Wir waren also bis zum Augenblick einer falschen Fährte nachgegangen, wenigstens was Jack Morris, den schwarzen Chrysler, Jacks Freundin May West und den Boß aus dem Blockhaus im Wald anging. Natürlich war es ein Fang, der höchst interessant war, aber nur für die zuständigen Kollegen. Deswegen kümmerten wir uns auch nicht mehr um die Einzelheiten, die diese Bande anging.
    Wir brauchten die Diebe, die die Patronen aus dem Labor gestohlen hatten! Dabei ging es schon nicht mehr allein um die fünf Patronen mit dem neuartigen Gas, sondern um die Sicherheit des Labors schlechthin. Wenn man fünf Patronen dort stehlen konnte, konnte man auch andere Geheimnisse entwenden — und das machte die zuständigen Leutchen in Washington begreiflicherweise nervös.
    »Sollen wir rauf nach Silver Spring fahren?« fragte Phil, als wir Mesfield verlassen hatten und wieder in unserem Mietwagen saßen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Phil. Wir verlieren nur Zeit dadurch. Mehr entdecken als die Kollegen, die schon am Tatort sind, können wir auch nicht. Und was die dort auch immer herausfinden mögen — für uns genügt ein Anruf bei Mesfield, um das zu erfahren. Ich finde, wir sollten hier endlich richtig anfangen. Mesfield hat eine stille Fahndung nach Ferra und seiner Freundin in die Wege geleitet. Wir können nichts tun als abwarten. Inzwischen aber können wir deinen Vorschlag in die Tat umsetzen und uns einmal mit der Familie des Labordieners beschäftigen. Kommt dabei nichts heraus, nehmen wir uns den nächsten Mitarbeiter auf der Liste vor.

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