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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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herumschnüffeln können. Und ein guter Hund findet am Ende doch seinen Knochen.«
    Phil hat manchmal sehr herabsetzende Bilder. Meiner Meinung nach besteht zwischen dem Suchen eines Kriminalbeamten und dem Schnüffeln eines Hundes ein gewisser Unterschied.
    Wir setzten uns wieder in unseren Wagen und zwitscherten über den Fluß zurück in die Stadt. Phil kramte in der Anschriftenliste, die wir von Colonel Klinger erhalten hatten. Sie enthielt die Adresse sämtlicher Leute aus dem Labor.
    »Dieser Rickie ist hier überhaupt nicht aufgeführt«, sagte Phil. »Aber es gibt nur einen Mann mit dem Vornamen Richard unter den Angestellten des Labors. Rickie dürfte demnach die Kurzform von Richard sein.«
    »Und wie heißt er weiter?«
    »Lieven. Richard Lieven.«
    Phil fügte die Straße und die Hausnummer hinzu, und wir suchten uns unseren Weg. Aber wir waren noch keine fünf Minuten unterwegs, als Phil mich anstieß. »Siehst du da vorn den Wagen?«
    »Ich sehe eine ganze Menge vor uns. Welchen meinst du denn?«
    »Den schwarzen Chrysler, direkt vor dem roten Ford! Er kam von links, und wenn ich mich nicht sehr irre, hat er das Kennzeichen DC-4-N-12!«
    »Das ist ja…«
    »Ja, das ist er«, sagte Phil ernst. »Nun zeig mal, was man aus der Mühle herausholen kann! So eine günstige Gelegenheit finden wir so schnell nicht wieder! Der Kerl darf .uns nicht noch einmal von der Schippe springen!«
    Ich rutschte unwillkürlich ein Stück nach hinten, um gerader zu sitzen. Langsam trat ich das Gaspedal durch.
    ***
    »Sie haben was gemerkt«, schimpfte ich. »Sie verlangsamen die Geschwindigkeit, damit wir entweder an ihnen vorbeifahren müssen oder aber weiter hinter ihnen bleiben. Dann wissen sie, daß wir ihnen folgen.«
    Wir waren nun schon seit fast einer Dreiviertelstunde hinter ihnen her. Solange es im belebten Verkehr der Stadt gewesen war, hatte ich wenig Schwierigkeiten, ihnen unauffällig zu folgen. Aber seit ungefähr zehn Minuten ging es auf einer schnurgeraden Überlandstrecke westwärts.
    »Gib Gas und überhole sie so schnell, wie es geht!« riet Phil. »Je schneller wir an ihnen vorbeikommen, desto weniger Aussicht besteht, daß sie unsere Gesichter erkennen können.«
    »Okay.«
    Es war wirklich die einzige Möglichkeit. Blieben wir hinter ihnen, wußten sie, daß wir sie verfolgten. In dem Fall würden sie sich hüten, irgendein verdächtiges Ziel anzusteuern, und unsere ganze Aktion wäre also auch so ergebnislos geblieben. Überholten wir sie jedoch, bestand immer noch ein bißchen Hoffnung, daß wir später ihre Spur ausfindig machen konnten.
    Ich trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Die Tachometernadel kletterte von 90 auf 100 Meilen, auf 110 und schließlich auf 120. Ich hatte die Augen leicht zusammengekniffen, und beide Hände mit leieht gespreizten Fingern lagen am Lenkrad. Wenn man mit 200 Stundenkilometern über die Strecke rast, muß man schon aufpassen.
    Wir zischten wie ein Wirbelwind an ihnen vorbei. Es war kaum anzunehmen, daß sie von uns mehr als einen Strich gesehen hatten. Ich hielt das Tempo, bis sie nur noch ein kleiner Punkt hinter uns waren. Von da an ließ ich das Tempo wieder absinken, um sie nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Da die Straße schlechter wurde, konnten sie keinen Verdacht schöpfen. Bei den Schlaglöchern hätte nur ein Selbstmörder mein anfängliches Tempo beibehalten.
    Als wir wieder mit halbwegs erträglicher Geschwindigkeit fuhren, sagte Phil: »Wie wär’s, wenn wir bei der nächsten Abzweigung nach links oder rechts abbiegen, um die Jungens wieder vorbeizulassen?«
    »Kein schlechter Gedanke«, sagte ich.
    Drei Meilen weiter gab es eine Kreuzung. Ein Wegweiser verriet, daß man nach rechts zu einem der großen Highways kam.
    Ich tat so, als wäre das unsere Richtung, und bog nach rechts ab, ohne eine Sekunde zu zögern. Phil war schon Über die Lehne nach hinten gekrochen und peilte die Lage durch das Heckfenster. Ich nahm noch ein wenig Gas weg und ließ den Wagen langsamer weiterrollen.
    Trotzdem waren wir schon bedenklich weit von der Kreuzung weg, als Phil endlich rief: »Jetzt sind sie vorbeigekommen. Sie sind geradeaus weitergefahren!«
    »Okay. Ich wende.«
    Auf der einsamen Straße war es kein Kunststück, den Wagen umzudrehen. Wir fuhren zurück bis etwa 40 Yard vor der Kreuzung. Hier gab es ein kleines Wäldchen, das die Kreuzung unübersichtlich machte. Wir stiegen aus und arbeiteten uns quer durch das Unterholz bis zu der Straße vor,

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