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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Stellung hoch und wartete auf Rochester. Er stand breitbeinig vor mir und musterte mich kühl und abschätzend.
    Plötzlich sprang er vor.
    Ich trat ihn gegen das Schienbein und setzte ihm gleichzeitig eine rechte Gerade in das Dreieck zwischen den kurzen Rippen.
    Er japste nach Luft. Seine Hand fuhr in die Hosentasche und kam mit einem Schnappmesser zum Vorschein. Einen ehrlichen Kampf würde der Halunke niemals führen. Wenn der andere schon keine Waffe hatte, mußte er mindestens ein Messer besitzen.
    Ich richtete mich vollends auf, ließ die Arme baumeln und wartete stumm. Er tänzelte vor mir hin und her. Das Messer hielt er so, daß die Klinge nach oben zeigte. Sein Stich mußte also von unten herauf geführt werden.
    Als er kam, tat ich das, was jeder G-man in so einer Situation tut. Ich warf meine Arme auseinander. Es sah aus, als öffnete ich ihm jede Deckung meines Körpers. Sein Arm fuhr vorwärts und hoch. Aber Jiu-Jitsu ist die Zeit wert, die man für das Training aufwenden muß.
    Meine Hände kamen von außen wie zwei jäh herabstürzende Falken auf sein Handgelenk zugeschossen, umkrallten es und rissen seinen Arm nach links. Ich warf mich herum, zog seinen Arm über die Schulter und beugte mich vorwärts.
    Mit einem spitzen Schrei ließ er das Messer los. Hätte ich meinen Zug nach vorn verlängert, hätte ich ihm mühelos den Arm ausrenken können. Statt dessen ließ ich ihn los, drehte mich um und nahm Maß.
    Er versuchte, sich mit hochgerissenen Armen zu decken.
    Ich schlug sie ihm auseinander. Und dann setzte ich ihm den Kinnhaken, den er brauchte, genau auf den Punkt.
    Er schoß rückwärts durch den Raum gegen die offenstehende Küchentür, warf sie dadurch zu und rutschte an ihr zu Boden. Mit glasigem Blick legte er sich nieder. '
    Ich keuchte ein bißchen, rieb mir die Knöchel meiner rechten Hand und sah mich um. Phil hatte den Fahrer losgeschnitten und führte die Befreiung jetzt dort fort, wo ich von Rochester unterbrochen worden war.
    »Er hätte dir lieber gleich glauben sollen, daß wir G-men sind«, sagte Phil. »Vielleicht wäre er dann so schlau gewesen, es gar nicht erst zu versuchen.«
    »Möglich«, brummte ich und ging hinüber zu der Stelle, wo Rochester lag.
    Der zweite Gangster stand immer noch brav und regungslos an derselben Stelle, wo er schon bei unserem plötzlichen Erscheinen gestanden hatte. Seine Arme waren weit nach oben gereckt, als wolle er durch die Höhe, die seine Finger erreichten, anzeigen, daß er wirklich an nichts Böses dachte.
    Ich klopfte den bewußtlosen Rochester ab und förderte außer einem 38er auch noch einen kleinen Derringer zutage. In der linken Hosentasche fand ich dazu noch einen Totschläger. Zusammen mit dem Schnappmesser war das ein hübsches Waffenarsenal. Ich packte den ganzen Plunder in meine Taschen, nahm ein paar Stücke von der zerschnittenen Leine, mit der der Fahrer an den Balken gefesselt gewesen war, und band Rochesteer damit die Hände auf dem Rücken zusammen.
    »Eh — sind Sie wirklich G-men?« sagte eine zaghafte Stimme.
    Ich richtete mich auf. Der Fahrer hatte sich auf einen Stuhl sinken lassen und machte ein klägliches Gesicht.
    »Ja«, sagte ich. »Das wißt ihr doch ganz genau!«
    »Keine Spur«, seufzte er. »Wir müssen euch mit diesen beiden Halunken da verwechselt haben! Der Boß wußte, daß zwei Männer dieser. Tage in Wahshington mit dem Morgenflugzeug ankommen wollten, um ihn ümzuiegen. Wir haben auf die Maschine gewartet. Am ersten Tag waren überhaupt keine Männer unter den Passagieren, die in Frage gekommen wären. Am nächsten Tag kamt ihr. Na, da haben wir gedacht, ihr wäret die beiden, die ihn umlegen sollten.«
    Ich stutzte. Hatte der sterbende Jack Morris nicht auch davon gesprochen, daß wir wir den Boß umlegen wollten? Sollte am Ende…?
    »Hör mal«, sagte ich, »kennst du einen gewissen Ferra?«
    »Nee«, erwiderte er, und es klang mir sehr nach der Wahrheit. »Nie gehört.«
    »Aber du hast schon mal etwas von Gas gehört?« fragte ich.
    »Na ja, sicher. Was Gas ist, weiß doch jedes Kind.«
    Phil sah mich an. »Siehst du, Jerry«, sagte er. »Das habe ich mir nämlich von Anfang an gedacht. Als du mir heute früh sagtest, Rochester sei angekommen, habe ich auf die Uhr gesehen. Erinnerst du dich?«
    »Ja, natürlich. Aber warum?«
    »Nun, es war genau die Zeit, zu der jemand im Hotel aufkreuzen mußte, der mit der New Yorker Frühmaschine angekommen ist. Mesfield und du, ihr beide habt immer

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