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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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er könnte bei ihr sein?« Ich zuckte die Schultern. »Fragen kostet ja nichts.«
    Wir sahen, daß Phil den Hörer schon am Ohr hatte. Schweigend warteten wir. Nach zwei Minuten legte Phil den Hörer auf. »Es meldet sich niemand«, sagte er.
    »Such ihre Anschrift raus und schreib sie dir auf! Wir fahren hin«, entschied ich. »Sie war zuletzt mit ihm zusammen. Jedenfalls nach dem, was wir wissen. Bei ihr müssen wir anfangen.«
    »Ich bin doch froh, daß ich Sie aus New York kommen ließ«, erklärte Mesfield, als wir Ferras Apartment wieder verließen und mit dem Dietrich abschlossen, den wir auch zum Eindringen verwendet hatten. »Unsere G-men in Washington sind hier zu bekannt, als daß ich sie in dieser Sache einsetzen könnte. Die cleveren Burschen von den Zeitungen wüßten sofort, daß etwas mit dem Labor nicht stimmt. Rufen Sie mich an, sobald Sie etwas wissen, ja?«
    »Natürlich, Sir«, sagte ich.
    Mit dem Mercury, der in Wahrheit keiner war und allerhand unter der Haube hatte, was man im Stadtverkehr leider nicht ausfahren konnte, schaukelten wir in die hübsche Vorstadtgegend, in der das Mädchen wohnte. Wir fanden die Hausnummer, die im Telefonbuch angegeben war, stiegen hinauf in die 2. Etage und klingelten an der Tür, wo in schlichten Buchstaben »Ireen Blaise« stand.
    Wir klingelten viermal und warteten dazwischen immer eine halbe Ewigkeit. Jedes Klingeln dauerte einige Sekunden länger als das vorangegangene. Selbst eine fest schlafende Person hätte wach werden müssen.
    Ich sah Phil fragend an. Wir mußten hinein! Es war Gefahr im Verzug!
    Phil hantierte anschließend am Türschloß. Die Tür ging lautlos auf, und wir huschten hinein.
    Parfümduft empfing uns. Und eine Wohnung, die neben annehmbarem Geschmack auch noch Geld verriet, nämlich bei dem, der diese Wohnung hatte einrichten lassen. Aber von Ireen Blaise war keine Spur zu finden. Genausowenig wie von Ferra.
    »Ihr Bett ist in der letzten Nacht auch nicht benutzt worden«, murmelte Phil, als er aus ihrem Schlafzimmer wieder herauskam. »Die Tagesdecke liegt noch darüber.«
    Ich zog meinen Dietrich ergebnislos aus dem Schloß des kleinen zierlichen Schreibtisches, der im Salon stand. »Und Post kriegt sie entweder keine, oder sie hebt sie in diesem zierlichen Ding hier auf. Das Schloß ist kompliziert.«
    »Du hast recht«, erwiderte Phil. »Ruf Mesfield an! Er wird schon darauf warten.«
    Auf dem kleinen Schreibtisch stand ein mattgrünes Telefon. Ich nahm den Hörer und wählte die Nummer des Hauptquartiers. Nachdem mich die Zentrale mit Mesfield verbunden hatte, erklärte ich ihm die Situation.
    »Jetzt gibt es eine Reihe von Möglichkeiten«, fügte ich hinzu. »Ferra kann der Dieb der Patronen sein und sich deshalb mit seiner Freundin auf und davon gemacht haben, bevor wir ihm auf die Spur kommen. Oder Ferra ist entführt worden, mit oder gegen den Willen des Mädchens, das jedenfalls auch mit verschwunden ist.«
    »Eine harmlosere Erklärung haben Sie wohl nicht zufällig vorrätig?« fragte Mesfield ärgerlich.
    »O doch!« erwiderte ich. »Er könnte mit seiner Freundin noch eine Mondscheinpartie gemacht haben und dabei verunglückt sein. Erstens war letzte Nacht herrlicher Mondschein, zweitens muß Ferra bis über beide Ohren verliebt sein, und drittens…«
    »Drittens können Sie sich solche Erklärungen schenken, Cotton. Ferra ist immerhin kein romantischer Schuljunge mehr.«
    Ich zuckte die Schultern und verzichtete auf einen Kommentar. Mesfield hatte ja recht. Ferra war kein Schuljunge mehr.
    »Was wollen Sie jetzt tun?« erkundigte sich Mesfield.
    »Das ist eigentlich die große Preisfrage. Auf die beste Lösung setze ich zehn Dollar von meinem nächsten Gehalt. Ich denke, es wird uns gar nichts anderes übrigbleiben, als das weiterzumachen, was wir uns schon vor seinem Verschwinden vorgenommen hatten.«
    »Das macht mir auch nicht viel Mut«, bekannte Mesfield. »Na, schön, tun Sie, was Sie für richtig halten!«
    Er hatte aufgelegt.
    Ich tat es ihm nach und zeigte mit dem Daumen auf den Hörer. »Dicke Luft«, sagte ich zu Phil. »Komm, laß uns hier verschwinden und die Frau des Labordieners aufsuchen! Ich verspreche mir zwar nicht viel davon, aber es wird wirklich allmählich Zeit, daß wir aktiv werden. Das ewige Grübeln führt zu nichts.«
    »Gut, daß du es endlich einsiehst«, nickte Phil. »Also, auf in den Kampf! Irgendwie wird es schon klappen! Wir haben jetzt schon eine ganze Liste von Leuten, bei denen wir

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