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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Unterschlagung, zum zweitenmal wegen Betrügereien, mit denen er leichtgläubige Farmer ausgenommen hatte. In Unterweltkreisen nannte man ihn Pingpong-Bill, weil seine Leidenschaft das Tischtennis war.
    Da sich Moovys Schwarzbrennerei günstig entwickelte, konnte er die anfallende Arbeit nicht mehr allein schaffen. Bei irgendeiner Gelegenheit lernte er den heruntergekommenen Lewis Crane kennen, der Zuchthausmauern auch längst von innen kannte. Grane stieg bei Moovy ein.
    Später stieß noch ein gewisser Tonio Meraldi zu ihnen und noch später ein entlassener Sträfling namens Joe Alvers. Nun waren sie bereits eine kleine Bande von vier Mann.
    Crane brachte eines Tages noch einen Jungen mit, der sich Hank Crew nannte und dem es darauf ankam, ohne allzu anstrengende Arbeit gute Dollars zu verdienen. Crew konnte der Bande nützlich sein, denn er kannte eine Menge Leute. Taxifahrer, Zeitungshändler und Kneipenwirte wurden für den Absatz des schwarz gebrannten Whiskys durch Crew gewonnen.
    Eines Tages hatte Crew eine Lieferung zur Indian Bar zu bringen. Bei dieser Gelegenheit lernte er May West kennen.
    Crew wollte dem Mädchen imponieren. Er schwatzte mit ihr an der Theke über alles mögliche, was geeignet schien, ihn in ein heroisches Licht zu setzen. Unter anderem prahlte er damit, daß er sogar Mitwisser von höchsten Staatsgeheimnissen sei.
    Nun hatte er zwar von seiner Tante nicht mehr erfahren, als was vom Pentagon ohnehin schon den fachlich interessierten Zeitungen bekanntgegeben worden war, nämlich, daß bestimmte Versuche mit einem betäubenden Gas gelungen seien. Aber May West witterte in dieser Geschichte die einmalige Chance.
    Sie dachte lange Zeit darüber nach und stiftete Crew schließlich dazu an, fünf Gaspatronen zu stehlen.
    Dies alles ergab sich aus den späteren Verhören. Es wurde klar, daß ein Wachtposten den jungen Crew ins Laborgelände eingelassen hatte, weil er den Neffen des Labordieners für vertrauenswürdig hielt und weil Crews Onkel dem Posten obendrein erzählt hatte, wenn er an diesem Abend das Labor allein aufräumen müßte, hätte er die ganze Nacht zu tun.
    Der Posten hatte Mitleid und ließ den Neffen ein, damit er seinem Onkel helfen könne. Bei dieser Gelegenheit stahl Hank Crew die fünf Patronen.
    Inzwischen war aber durch irgendeinen Umstand, den wir nie erfahren haben, auch eine gewisse ausländische Botschaft auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, durch Hank Crew vielleicht an das Geheimnis der Herstellung und chemischen Zusammensetzung des Gases heranzukommen. Eine Angestellte der Botschaft nahm Kontakt mit dem Jungen auf und bot ihm nicht unerhebliche Summen, wenn er ihr eine oder zwei dieser Patronen verschaffe.
    Crew aber wurde von May West davon überzeugt, daß es sich nicht lohne, auf dieses Angebot einzugehen, solange nicht wesentlich höhere Beträge geboten würden. Denn, so argumentierte die West, wenn man die Patronen zu einem oder gar zu mehreren Banküberfällen nütze, würde die Beute um ein Vielfaches größer sein.
    Die Bande konnte sich mit dem Gegengift immun machen gegen die Wirkung des Gases und in aller Ruhe die ausgewählte Bank ausrauben, ohne einen einzigen Schuß abgeben zu müssen. Lange Zeit wurde überlegt und geplant und nach einer günstigen Gelegenheit gesucht. Endlich kam man dahinter, daß in Silver Spring jeden 26. Tag im Monat Renten ausgezahlt wurden.
    Man riskierte den Überfall.
    Es ging wider Erwarten so gut, daß die Gangster sich wunderten, warum sie eigentlich so lange gezögert hatten. Eine einzige Patrone hatte die Angestellten für mehr als drei Stunden außer Gefecht gesetzt. Ein Schild, das die Gangster vor die Tür hängten, verkündete im amtlichen Stil, daß die Auszahlung der Renten an diesem Tag aus technischen Gründen erst ab elf Uhr vormittags beginnen könnte.
    Alle Betroffenen fielen darauf herein. Murrend, weil man es ihnen nicht früher bekanntgegeben hatte, gingen sie wieder nach Hause, um auf die rechte Stunde zu warten. Als dann aber um elf Uhr die ersten Leute kamen, hing das Schild immer noch. Da es elf Uhr war, probierten einige Männer, ob die Tür abgeschlossen sei. Sie war es nicht.
    Und jetzt fand man, was geschehen war. Alle Angestellten lagen in einem tiefen, einer Bewußtlosigkeit nahen Schlaf, aus dem sie erst nachmittags ab zwei Uhr langsam wieder ins Leben zurückfanden. Kein einziger Cent aber war mehr vorhanden.
    Ermutigt durch diesen Erfolg, plante die Bande bereits den nächsten

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