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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kleingeschützen war alles in Ordnung. Es galt jetzt abzuwarten, bis der Sturm vorüber war, und dann die Umgebung zu besichtigen. Conrad war fest entschlossen, wieder ins Innere des fremden Schirmfelds zurückzukehren, wenn sich die restliche Oberfläche des fremden Planeten als zu unwirtlich erweisen sollte. Besonders die hohe Schwerkraft bereitete ihm Sorge. Die Generatoren waren mit der Versorgung des Antigravs nahezu voll ausgelastet. Sollte der Wagen angegriffen werden - und der Himmel mochte wissen, was es auf dieser Welt sonst noch an Überraschungen gab - dann konnte er nicht einmal ein halbwegs verläßliches Schirmfeld aufbauen.
    In der Höhe tobte der Sturm mit unverminderter Wucht. Conrad warf den gelben Staubwolken einen zornigen Blick zu, dann machte er sich daran, einige von den Daten zu untersuchen, die seine Instrumente auf Power, als er durch das Transportfeld trieb, eingesammelt hatten. Als erstes interessierte ihn eine Aufnahme des elektromagnetischen Spektrums, die im Innern des Feldes gemacht worden war. Er entnahm dem Meßgerät den Registrierstreifen, glättete ihn sorgfältig und betrachtete ihn. Wie er erwartet hatte war das Spektrum kontinuierlich. Es begann bei ultravioletten Wellenlängen, erreichte bei etwa 6000 Angström ein ziemlich scharfes Maximum und fiel jenseits zunächst steil später flach ab. Das Maximum war dafür verantwortlich, daß der Mantel des Feldes orangerot gestrahlt hatte.
    Conrad wollte den Streifen als wenig interessant beiseitelegen, da machte er eine Beobachtung. Nadelscharf stießen aus der sonst recht glatten Linie des Spektrums ein paar Spitzen hervor. Er hatte sie zunächst übersehen, aber jetzt, da sie ihm auffielen, kam ihm ihre Anordnung bekannt vor.
    Er las ihre Wellenlänge an der Skala des Streifens ab und überlegte. Es konnte im Innern des Transportfelds keine Materie geben. Wenn sich dennoch Spuren erhalten hatten, dann mußten sie zu den einfachsten Gebilden gehören, die wegen ihrer hohen Entropie der Auflösung länger widerstanden. Eines der einfachsten Gebilde, das die Physik kannte, war das Wasserstoffatom.
    Handelte es sich bei den Spektrallinien, die auf dem Streifen verzeichnet waren, um die Linien atomaren Wasserstoffs?
    Voller Erregung machte sich Conrad an die Arbeit. Er notierte die Wellenlängen, verglich und rechnete, kratzte sich den Kopf und rechnete wieder. Das Ergebnis stimmte mit dem, das er in Erinnerung hatte, bis auf eine kleine Abweichung überein. Die kleine Abweichung bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er begann von neuem zu rechnen - diesmal mit der Frage: Wie müßte ein Wasserstoffatom aussehen, damit es solche Linien hervorbringen könnte?
    Nach geraumer Zeit erhielt er ein Ergebnis, besah es und schüttelte den Kopf. Er ging die Berechnungen noch einmal durch und fand keinen Fehler. Trotzdem weigerte er sich, das Resultat anzuerkennen. Es konnte nicht richtig sein!
    Sein Atem ging fliegend, als er sich schließlich zurücklehnte, zur Ruhe zwang und sich die Frage stellte: Wie, wenn es doch richtig war?
    Das gab ihm seine Beweglichkeit zurück. Mit einem Ruck fuhr er in die Höhe, sprang um den Pilotensitz herum und lief nach hinten, wo in einer Nische des Lastraums die eiserne Ration untergebracht war, die jedes Fahrzeug mit sich trug, selbst wenn es nur eine minutenlange Spazierfahrt machte. Mit ungeduldigen Fingern öffnete er die Schrankklappe, löste den Wassertank aus der Halterung und nahm ihn heraus.
    Schon als die Halterung zurückschnappte, wußte er, daß sein Resultat richtig war. Der Tank war federleicht. Er enthielt kein Wasser mehr. Conrad öffnete den Verschluß und kippte das Gefäß mit der Öffnung nach unten. Das beseitigte den letzten Zweifel.
    Achtlos ließ er den Tank fallen und kehrte nach vorn zurück. Das Ergebnis seiner Rechnung besagte, daß die innerste Elektronenschale eines Atoms, das ein solches Spektrum erzeugte, mit einem einzigen Elektron gesättigt war. Bei der normalen Atomversion trat diese Sättigung erst bei zwei Elektronen ein. Der Wasserstoff hatte auf seiner Elektronenschale noch einen Elektronenplatz frei. Er hatte ein natürliches Bestreben, diesen Platz zu besetzen, also reagierte er mit anderen Elementen, die ein oder mehrere Elektronen zuviel hatten, zum Beispiel Sauerstoff, dem zweiten Bestandteil des Wassers. Helium dagegen hatte zwei Elektronen auf seiner Bahn. Die Bahn war besetzt, und Helium hatte nicht das geringste Bestreben, mit einem anderen Element zu

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