0201 - Sternstation im Nichts
Perry Rhodans Privaträumen statt. Das Problem, das es zu klären galt, war die Arbeitsweise des Sonnentransmitters, über die Atlan und Perry Rhodan voneinander verschiedene Hypothesen aufgestellt hatten.
Die Unterhaltung wurde in lockerem, manchmal spöttelndem Ton geführt. Jeder gab sich den Anschein, als wolle er dem anderen nachweisen, daß er in Wirklichkeit von der Materie überhaupt nichts verstehe. Gegen 16 Uhr wurde das gemütliche Geplänkel durch einen Interkomanruf unterbrochen.
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht des Hauptzahlmeisters, Major Barnard. Barnard befand sich offensichtlich im Zustand höchster Erregung. Etwas weniger korrekt als sonst leistete er die übliche Ehrenbezeugung und erklärte ohne Überleitung: „Die Wassertanks sind leer, Sir. Im ganzen Schiff gibt es keinen einzigen Tropfen Wasser mehr!"
Perry Rhodan richtete sich halb auf und beugte sich nach vorn.
Was er gehört hatte, war viel zu unglaublich, als daß er es ohne weiteres hätte hinnehmen können. Er bat. Major Barnard, seine Aussage zu wiederholen.
Barnard tat das, und Perry Rhodan kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er es ernst meinte. Die routinemäßige Bestandsaufnahme und Masseregistrierung hatte ergeben, das sämtliche Wassertanks leer seien. Durch diese Entdeckung alarmiert, hatte Bernhard auch die sekundären Reservoirs überprüfen lassen, aus denen das Kühlwasser für eine Reihe von Geräten bezogen wurde. Auch die Reservoirs waren leer Gleichzeitig war die Luftfeuchtigkeit an Bord unter den vorgeschriebenen Wert gesunken. Die Klimaanlage arbeitete auf vollen Touren aber die Luft blieb trocken, weil von nirgendwoher Feuchtigkeit bezogen werden konnte.
Der Administrator dankte Barnard für seine Umsicht? dann beendete er das Gespräch. Eine Zeitlang blieb er nachdenklich vor dem Interkom sitzen, und Atlan ließ ihn ungestört.
Der Verlust des Wassers störte Perry Rhodan nicht im geringsten. Er war überzeugt, daß die notwendigen Wassermengen aus der Verbrennung von Sauerstoff und Wasserstoff gewonnen werden konnten.
Seine Unruhe hatte einen anderen Grund. Es gab keinen Hinweis darauf, welche Methode man angewandt hatte, um das Schiff, ohne daß die Besatzung es merkte, allen Wassers zu berauben.
Und er wollte sichergehen, daß sich etwas Ähnliches nicht etwa mit dem Sauerstoff der Luft ereignete.
Als Conrad zu sich kam, lag sein Flugwagen zwischen zwei riesigen Felsklötzen und saß anscheinend fest. Conrad versuchte sich aufzurichten, was ihm ohne weitere Schwierigkeiten gelang.
Verblüfft erinnerte er sich an die Dinge, die sich vor seinem Ohnmachtsanfall ereignet hatten. In die Bewußtlosigkeit hinüber hatte er den Eindruck mitgenommen, der Zwischenfall sei daraus entstanden, daß außerhalb des milchigen Schutzschirms eine andere Gravitation herrschte als innerhalb. Und jetzt, da er zu sich kam, konnte er sich wieder frei bewegen.
Er warf einen Blick auf das Schaltbrett. Die Geräte arbeiteten noch. Der Wagen hatte den Absturz überstanden. Der Antigrav- Generator arbeitete auf Hochtouren. Die Anzeige ließ erkennen, daß er gegen eine Gravitation von fast normal ankämpfte.
Conrad setzte sich gerade und registrierte, daß seine ursprüngliche Idee doch nicht so falsch gewesen war. Außerhalb des Schutzschirmes, den er wegen der Felsblöcke nicht sehen konnte, herrschte eine Schwerkraft von knapp sechs Gravos, 5,9, um es genau zu sagen. Conrad war nun sicher, daß er sich nicht mehr auf Power befand. Den Erbauern der fremden Gebäude war es aus irgendeinem Grund zweckmäßig erschienen, im Innern des Schutzschirms eine niedrige Gravitation zu schaffen. Als der Wagen sich ins Freie traute, hatte ihn der Schwerkraftschock schneller gepackt, als die Geräte darauf reagieren konnten. Erst, als Conrad in Ohnmacht gefallen war, hatten sie sich auf die neuen Bedingungen eingestellt.
Fragt sich nur noch, wie der Wagen zwischen die Felsen geraten war. Conrad blickte in die Höhe und sah weit über sich reißend schnelle Staub- und Sandfahnen dahintreiben und den Himmel verdecken. Er hatte selbst auf Power keinen Sturm dieser Stärke aus der Nähe gesehen. Ohne Zweifel hatte der Autopilot erkannt, daß er gegen die Gewalt des Orkans nichts ausrichten konnte, und das Fahrzeug in die erste beste Deckung bugsiert.
Conrad überprüfte die Kontrollen und stellte dabei fest, daß der Wagen noch voll einsatzbereit war. Vom Triebwerk über die Generatoren bis zu den beiden eingebauten
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