0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina
war nicht zu erkennen, dass er überhaupt gehalten wurde. Aber den Spuk und auch Solo Morasso stieß dieses Bild nicht ab. Die beiden fühlten sich dort zu Hause, wo der Schrecken existierte.
Und dann geschah etwas Seltsames. Plötzlich begann der Schädel zu leben. Zuerst waren es nur die Augen, die sich bewegten. Sie rollten in den Höhlen, was in dem geschwärzten Gesicht schaurig aussah.
Da der Spuk den Kopf gedreht hatte, so dass er Morasso wieder anschaute, konnte dieser die Bewegung der Augen nicht sehen. Dafür Dr. Tod und auch Maddox.
Der Dämonenrichter war es auch, der plötzlich aufschrie. »Da, der Schädel lebt noch! Er lebt, verdammt…«
Im gleichen Augenblick öffnete sich der Mund. Die Worte des Dämonenrichters hingen noch als Echo in der Luft, als sich die Lippen bewegten und Worte formten.
Eine Stimme sprach.
Rau, höhnisch, hart: »Noch habt ihr nicht gewonnen, ihr Verräter! Sie konntet ihr töten, aber ich lebe…«
Dr. Tods Gesicht wurde zur Grimasse: Mit dem Fuß stampfte er auf.
»Das war Asmodis«, kreischte er. »Das war, der Teufel. Er wird sauer sein, dass seine Tochter…«
»Ach, lass ihn«, erwiderte der Spuk, hob den Kopf in die Höhe uns schleuderte ihn weg.
Zwei Augenpaare beobachteten die Flugbahn. Es waren die von Maddox und Morasso.
Asmodinas Kopf war vom Spuk in die Höhe geworfen worden. Am Ende seiner Flugbahn musste er wieder zurückkehren, da in dieser Dimension ebenfalls die Gravitation herrschte.
Er würde zu Boden klatschen.
Das ließ der Spuk nicht zu.
Auf seinen geistigen Befehl hin erschienen plötzlich die Echsenköpfigen. Und sie hielten ihre Lanzen wurfbereit. Vier Monstren waren es, die warteten, bis der Schädel eine gewisse Fallhöhe erreicht hatte.
»Jetzt!« Es war der Befehl des Spuks, und seine Diener führten ihn sofort durch.
Vier Lanzen wischten durch die Luft. Sie stiegen in die Höhe und waren auf ein, Ziel fixiert.
Asmodinas Kopf!
Die Lanzen trafen. Von vier verschiedenen Seiten drangen sie in den fallenden Schädel. Sie waren mit der gleichen Kraft geschleudert worden und drangen fast zur gleichen Zeit in den fallenden Schädel.
Der Kopf wurde zerstört. Die letzten Überreste der Asmodina vergingen, sie wurden zu einer Wolke aus Staub.
Drohend schüttelte Morasso die Faust. »Das war endgültig das letzte, wes von dir übrig geblieben ist!« schrie er. »Jetzt bist du vernichtet, Asmodina! Aber ich habe es dir bewiesen. Ich bin stärker gewesen, ich habe lange genug gewartet und den entscheidenden Kampf gut vorbereitet. Jetzt habe ich ihn gewonnen!«
»Und das reicht auch!« donnerte der Spuk. »Genug der Selbstbeweihräucherung. Denk an John Sinclair!«
»Asmodina war stärker!«
»Ja, aber Sinclair lebt noch!«
Als der Spuk das sagte, wurden auch die Mitglieder der Mordliga unruhig. Zu Asmodina hatten sie kein direktes Feindesverhältnis besessen, da sie ein Schwarzblütler war. Bei Sinclair lag die Sache anders. Er war ein Mensch, der sich gegen die Mächte der Finsternis gestellt hatte. Und ihn musste man besiegen.
»Wir werden ihn suchen!« befahl Solo Morasso. »Sinclair muss sich noch in dieser Dimension befinden. Vielleicht ist er verletzt. Oder es ist ihm das gleiche Schicksal passiert wie Marvin Mondo.«
»Nein, Sinclair lebt«, erwiderte der Spuk. Seine Stimme drang abermals aus dem Nichts. »Ihr braucht ihn auch nicht erst groß zu suchen. Er befindet sich gar nicht weit weg. Ich spüre ihn. Er ist in der Nähe. Wenn ihr ihn packen wollt, dann jetzt…«
***
Ich befand mich tatsächlich in der Nähe. Als ich von Asmodinas Überresten ein paar Schritte entfernt gewesen war, fiel mir etwas ein.
Vielleicht besaß sie noch den Nagel.
Ich kehrte zurück, untersuchte die Überreste der Teufelstochter und fand den Nagel in der Tat.
Er sah so aus wie immer. Asmodina war nicht dazu gekommen, ihn Dr. Tod in den Schädel zu schlagen. Sollte ich ihr Erbe übernehmen? Ja, Freunde, dazu war ich entschlossen, vorausgesetzt, die anderen ließen dies zu, denn ich hatte die Mordliga nicht vergessen. Lupina, Lady X, Xorron und Vampiro-del-mar würden ihren Boss mit allen Mitteln verteidigen. Und auch Mondo stand dabei sicherlich nicht zurück.
Ich beschloss, sehr, sehr vorsichtig zu sein.
Niemand bemerkte mich, als ich über den rauen Vulkanboden schlich.
So gelangte ich, das hoffte ich zumindest, ungesehen in die Nähe des Throns, auf dem der Spuk saß.
Momentan lag ich am Boden und konnte die Gestalten sogar beobachten.
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