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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später dazu geführt, daß sich die Mitglieder einzelner Völker gegenüber den anderen einen Vorteil verschafft hätten. Das sorgfältig abgewogene Gefüge der Stadt wäre in Unruhe geraten. Die Jagdzeiten mußten genügen, um aufgestaute Gefühle abzureagieren. Es war nicht einfach für Hunderte von verschiedenen Lebensformen, auf engstem Raum zusammenzuleben.
    Als Jäger konnte der Irrsucher sich seine Opfer überall suchen.
    Bei der letzten Jagd hatte er ebenfalls zu den Jägern gehört und drei Shingels getötet. Sie hatten ihm einen Kampf geliefert, wobei ein ganzer Gebäudeblock in Brand geraten war, bis er sie ihn Antigravlift gestellt hatte. Er hatte die Hauptsicherung kurzgeschlossen. Der Lift war vom obersten Stockwerk in die Tiefe gerast Die Shingels waren tot gewesen, als der Irrsucher sich ins Erdgeschoß abgeseilt hatte.
    Diesmal ging er jedoch nicht auf Jagd. Er suchte Trockeneis.
    Bisher hatte er wenig Hoffnung gehabt welches zu finden. Doch die Bruchlandung des unbekannten Raumschiffes gab ihm neue Hoffnung Wenn es ihm gelang, die Besatzung zu töten, konnte er sich an Bord begeben und dort eine neue Eismaschine bauen, die von den Roten Dreiern nicht entdeckt werden konnte.
    Das Raumschiff mußte unmittelbar neben dem Leuchtfeuer aufgeschlagen sein. Der Irrsucher beglückwünschte sich zu der Tatsache daß sie Wohngrube in jenem Stadtteil lag, wo er den Absturz des Schiffes hatte verfolgen können Auf der anderen Seite des Kontinents hätte er wahrscheinlich überhaupt nichts davon bemerkt.
    Das Leuchtfeuer brannte während der gesamten Jagddauer. Erst wenn es erlosch, würden sich die Opfer wieder aus ihren Schlupfwinkeln wagen.
    Der Irrsucher spürte, wie Schmerzen durch seinen mächtigen Körper rasten. Die Zeit der Eiablage rückte näher. Er mußte sich beeilen Er fragte sich, wieviel Wesen angstvoll seinen Weg verfolgten, seitdem er seine Wohngrube verlassen hatte. Als Jäger waren die Irrsucher gefürchtet, weil sie ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben kämpften Doch der Irrsucher kümmerte sich um niemand.
    Am Stadtrand stieß er auf einen der Kontrolleure, die von den Roten Dreiern eingesetzt wurden, um darauf zu achten, daß niemand gegen die Gesetze verstieß. Der Kontrolleur war ein Hugna, dessen glühend wirkender Körper den Irrsucher an ein Feuerrad erinnerte. Der Hugna trug einen durchsichtigen Atemschutz, denn die Sauerstoffatmosphäre war Gift für ihn. Er richtete seine Translatorlampe auf den Irrsucher.
    Verschiedene Leuchtbuchstaben flammten auf.
    „Wohin gehst du?" las der Irrsucher.
    In Bigtown gab es mehr als dreißigtausend Kontrolleure. Es erschien dem Irrsucher unwahrscheinlich daß der Hugna ihn den Roten Dreiern melden würde, nur weil er die Innenstadt verließ.
    Das war zwar ungewöhnlich, aber es kam immer wieder vor.
    „Ich jage außerhalb der Stadt", erklärte der Irrsucher mit verhaltener Erregung. Der Hugna konnte ihn zwar hören, aber er war nicht in der Lage, auch nur den leisesten Ton zu erzeugen.
    Die Leuchtbuchstaben purzelten durcheinander und wurden durch neue ersetzt.
    „Name?"
    Schweigend zeigte der Irrsucher dem Kontrolleur seine Losmarke. Dort war sein Name, seine Volkszugehörigkeit und seine Bedeutung während der Jagd eingeprägt. Der Hugna veränderte die Stellung seines stabförmigen Augenbandes. Wieder erschienen neue Buchstaben auf der Lampe.
    „Weitergehen!" las der Irrsucher erleichtert. „Gute Jagd!"
    „Gute Jagd!" gab Krash-Ovaron zurück.
    Er beeilte sich, an den letzten Gebäuden vorbeizukommen.
    Vielleicht wäre er über die Gedanken des Hugnas erstaunt gewesen. Der angebliche Kontrolleur war nicht weniger erleichtert als Krash-Ovaron, aber er amüsierte sich gleichzeitig über das Gelingen seines Planes. Ein als Kontrolleur verkleidetes Opfer besaß eine echte Chance, den Jägern zu entkommen. Der Hugna ahnte jedoch, daß er diese Maske nicht während der gesamten Jagd benutzen konnte, denn die Roten Dreier würden ihn töten lassen, wenn sie je davon erfuhren.
    Inzwischen hatte Krash-Ovaron das offene Land erreicht. Er blickte nicht zurück. Das blaue Leuchtfeuer war weithin sichtbar.
    Dicht daneben konnte er das fremde Raumschiff sehen. Es war nicht sehr groß, aber das konnte ihm nur recht sein. Je weniger Fremde sich dort aufhielten, desto schneller würde der Kampf vorbei sein.
    Plötzlich sah Krash-Ovaron eine Staubfahne aufwirbeln. Abrupt blieb er stehen. Zwischen Schiff und Leuchtfeuer bewegte sich etwas. Waren die

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