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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Neuankömmlinge bereits auf dem Wege zur Stadt? Krash-Ovaron zischte ärgerlich. Hoffentlich kam er nicht zu spät.
    Wenige Augenblicke später erkannte er, daß es das Fahrzeug der Roten Dreier war, das sich von der Unfallstelle aus Bigtown näherte. Krash-Ovaron ging kein Risiko ein. Er kauerte sich flach in eine Bodenmulde. Schneller als er erwartet hatte, kümmerten sich die Roten Dreier um die Fremden. Der Irrsucher hatte damit gerechnet, daß die Roten Dreier die neuen Gefangenen ohne Warnung in die Stadt kommen lassen würden.
    Krash-Ovaron dachte angestrengt darüber nach, wieviel die Fremden bereits über die Verhältnisse auf dem Planeten der Verfemten erfahren haben mochten.
    Es gehörte zu den Gepflogenheiten der Roten Dreier, daß sie Neuankömmlingen die Gesetze von Bigtown schilderten. Doch dabei waren sie nicht immer ehrlich. Es kam ganz darauf an, wie wichtig ihnen die jeweiligen Wesen erschienen. Der Irrsucher war entschlossen, seinen Plan auf jeden Fall durchzuführen. Er war der letzte seines Volkes auf Quarta. Nur, wenn es ihm gelang, seine Brut abzulegen, konnte er hoffen, seine Art auf dieser Welt zu erhalten.
    Warum mußte der Strafplanet ausgerechnet eine Welt sein, die eine so heiße Atmosphäre besaß, daß es nicht zu Eisbildungen kommen konnte? Der natürliche Trieb des Irrsuchers war stärker als jede warnende Vernunft. Krash-Ovaron würde jederzeit sein Leben opfern, um seine Brut zu retten.
    Am Boden hingeduckt, wartete er, bis der Wagen der Roten Dreier zwischen den ersten Gebäuden verschwunden war. Die Herren von Bigtown hatten zwei Fremde bei sich. Die Neuankömmlinge wirkten nicht gefährlich, aber Krash-Ovaron wußte genau, daß er nicht allein vom Aussehen auf die Fähigkeiten der Wesen schließen konnte.
    Krash-Ovaron kroch aus der Mulde. Seine Augen, die wie hervorquellende Glasmurmeln weit auseinander in der flachen Stirn saßen, glitten unruhig hin und her. Es gab keine Anzeichen für Gefahr. Die faltenartige Haut an Krash-Ovarons Sprungbeinen zog sich zusammen. So zusammengekauert glich der Irrsucher einer überdimensionalen Kröte.
    Mit mächtigen Sprüngen hüpfte der Irrsucher dem abgestürzten Raumschiff entgegen. Bald erkannte er eine einsame Gestalt zwischen Wrack und Leuchtfeuer. Offenbar hatten die Verfemten einen Wächter ausgestellt. Das Wesen war so groß wie Krash- Ovaron, aber nicht so breit gebaut. Krash-Ovaron gab sich nicht der Illusion hin, daß er sich unentdeckt dem Schiff nähern könnte. Er mußte sich mit Hilfe eines Tricks Zugang verschaffen. Auf keinen Fall durfte der Wächter die anderen Insassen warnen.
    Verbittert dachte der Irrsucher an seine Strafe, die ihn lebenslänglich auf diese Welt verbannte. Hier war der Kampf ums Dasein härter als in seiner Heimat.
    Der Fremde vor dem Wrack stand bewegungslos. Er glich einer Statue, deren Körper das Licht des Feuers reflektierte. Krash- Ovarons Sprünge wurden kürzer, er bremste seine Geschwindigkeit mit den stämmigen Vorderbeinen ab, die er gleichzeitig als Greifarme benutzen konnte. Sand wirbelte auf. Der Irrsucher tat, als sei er nur am Leuchtfeuer interessiert. Er achtete darauf, daß er sich so bewegte, daß der Wächter glauben mußte, er sei gekommen, um sich um das Feuer zu kümmern.
    Der Wächter sah nicht bedrohlich aus. Krash-Ovarons Selbstbewußtsein stieg. Er gelangte neben dem Feuer an. Der Fremde verhielt sich ruhig. Er schien seine ganze Aufmerksamkeit der Stadt zu widmen. Der Irrsucher machte sich am Gestell zu schaffen, auf dem Drei-Monde-Jello das Feuer entzündet hatte. Die Hitze rief Übelkeit in ihm hervor, aber er gab nicht auf. So kam er allmählich auf die andere Seite der Flammen. Der Wächter der neuen Gefangenen von Bigtown konnte nicht wissen, welche Sprünge Krash-Ovaron auszuführen imstande war. Der Irrsucher bemühte sich jede seiner Bewegungen schwerfällig aussehen zu lassen. Noch einmal blickte er zum Schiff hinüber. Dort war alles ruhig.
    Ich habe nur einen Sprung, dachte Krash-Ovaron.
    Behutsam, als könnte jedes Zucken einer Sehne ihre Absichten verraten, kauerte sich die riesige Kröte zusammen. Da Krash- Ovaron direkt vor dem Feuer hockte, konnte der Wächter nichts von diesen Vorbereitungen erkennen; er mußte von den Flammen geblendet werden, wenn er wirklich zu Krash-Ovaron herüberblickte.
    Die Hitze loderte über den Irrsucher hinweg. Einen Augenblick verschwamm das Bild seines Opfers vor seinen Augen.
    Jetzt, dachte Krash-Ovaron ruhig.
    Er stieß sich

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