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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können.
    Der Wagen schaukelte und quietschte, als er auf den rauhen Boden neben dem Band weiterfuhr. Eine Horde verschiedener Lebewesen versperrte ihnen gleich darauf die Weiterfahrt.
    Offensichtlich waren es Zuschauer eines Kampfes, der inmitten des lebendigen Ringes ausgetragen wurde.
    Die Roten Dreier bestätigten die Signallampe, ohne die Menge auseinandertreiben zu können. Niemand schien das Fahrzeug zu bemerken. Gelassen griff einer der Herren von Bigtown unter den Sitz und zog seine Waffe hervor. Dann feuerte er einen Schuß über die Köpfe der Zuschauer hinweg ab.
    Die Masse teilte sich. Zwischen den Gleitbändern rangen zwei untersetzte Dickhäuter miteinander. Der Boden war von ihren Füßen aufgewühlt. Es war ein Kampf auf Leben und Tod.
    Der Wagen ruckte an. Glühende Augen verfolgten seine Fahrt.
    „Es sieht so aus, als würde hier jeder mit jedem kämpfen, Sir", sagte Melbar Kasom. „Und das mit voller Billigung der Regierung."
    Er machte ein Zeichen in Richtung auf die Roten Dreier.
    „Es sind Verbrecher, die zudem noch eine Mentalität besitzen, die wir nicht verstehen können", erwiderte Rhodan. „Was wir als grausam empfinden, sehen sie vielleicht als Vergnügen an."
    Kasom schüttelte sich. Es war ein unbegreiflicher Gedanke, daß hier die Einwohner einer Stadt gnadenlose Jagd aufeinander machten. Rhodan hoffte, daß es ihnen erspart blieb, sich in dieses Chaos stürzen zu müssen.
    Hinter ihnen schloß sich die Zuschauermenge. Der Kampf ging weiter. Einige Zeit kam das Fahrzeug auf dem Gleitband voran, ohne daß sie aufgehalten wurden. Sie kamen durch einen ruhigen Stadtteil, mit flachen Bauwerken und ausgedehnten Parkanlagen mit Seen und Brunnen. Doch das friedliche Bild konnte nicht über die wahren Ereignisse in Bigtown hinwegtäuschen. Die Roten Dreier fuhren mitten durch den Park. Unmittelbar neben einem großen Brunnen sah Rhodan die Leiche eines unbekannten Lebewesens. Er machte Kasom darauf aufmerksam.
    „Wir müßten herausfinden, wie lange die Jagd dauert", knurrte der Ertruser. „Sie können doch nicht so weitermachen, bis sie sich alle gegenseitig umgebracht haben."
    Rhodan kämpfte gegen die Abscheu an, die er für die Bewohner von Bigtown empfand. Es war wichtiger, diese Wesen zu verstehen, zu erfahren, aus welchem Antrieb heraus sie das taten.
    Nach menschlichen Gesetzen waren die Verfemten von Quarta zu verurteilen, aber wer wollte entscheiden, ob menschliche Gesetze auf sie anzuwenden waren?
    Hinter dem Park mündete das Gleitband in einen beleuchteten Tunnel. Die Roten Dreier steuerten dort hinein. Andere Fahrzeuge begegneten ihnen. Unterhalb der Tunneldecke flogen fledermausähnliche Wesen einen Angriff auf einen parkenden Wagen, in denen ein breitschultriger Humanoide mit einer langläufigen Waffe um sein Leben kämpfte. Helle Blitze, schossen aus seiner Waffe und blendeten Rhodan und Kasom. Als das Fahrzeug der Roten Dreier vorbeihuschte, gelang es dem Humanoiden, einen seiner Gegner zu treffen. Die Riesenfledermaus, oder was immer es war, stieß einen schrillen Schrei aus und sank mit verzweifelten Flügelschlägen tiefer. Sie torkelte so dicht über den Wagen hinweg, daß die Insassen die Köpfe einziehen mußten. Die Roten Dreier beschleunigten das Tempo.
    Das Krächzen der Fledermäuse verfolgte den Wagen, bis der Tunnel eine scharfe Kurve machte.
    Nach einigen hundert Metern gabelte sich der Tunnel. Eine Strecke war freigegeben, die andere durch eine Sperre gesichert.
    Die Roten Dreier hielten auf die Sperre zu. Kurz davor betätigten sie dreimal die Signallampe. Die Sperre glitt auf. Zu beiden Seiten sah Rhodan die drohenden Mündungen automatischer Waffen aus den Wänden ragen. Er fragte sich, was mit ungebetenen Gästen geschah, die sich hier hereinwagten.
    Das Gleitband hörte auf. Der Wagen rollte aus eigenem Antrieb über glatten Boden weiter, der langsam aber stetig in die Tiefe führte. Die Temperatur jedoch blieb unangenehm warm. In regelmäßigen Abständen erhellten Lampen den Tunnel. Niemand begegnete den Roten Dreiern und den beiden Schiffbrüchigen. Ab und zu tauchte ein Seitengang auf, doch die Herren von Bigtown ignorierten diese Möglichkeiten zur Richtungsänderung. Unzählige Nischen, die mit geheimnisvollen Geräten gefüllt waren, erweckten Rhodans Aufmerksamkeit.
    Man brachte sie offenbar tief unter die eigentliche Oberfläche Quartas.
    Endlich brach der Tunnel ab und mündete in eine Halle. Die ganze Zeit über hatten die Roten Dreier kein

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