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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky sich bald meldet."
    Mit weitausholenden Schritten gingen sie den Tunnel hinauf, bis sie zur Sperre an der Gabelung kamen. Das Hindernis glitt zur Seite, als die beiden Männer auftauchten. Rhodan deutete auf das strahlende Gitter, das langsam in der Wand verschwand.
    „Sie beobachten uns", stellte er fest. „Wahrscheinlich können sie jeden unserer Schritte verfolgen. Auf die Dauer wird ihnen das jedoch zu langweilig werden. Ich kann mir schlecht vorstellen, daß sie nichts anderes zu tun haben, als uns nachzuspionieren."
    Kaum hatten sie die Sperre hinter sich gelassen, als das Gitter den Weg in die Tiefe wieder versperrte. Ohne zu zögern, sprangen die beiden Raumfahrer auf das Gleitband, das nach oben führte. Im Tunnel war es still. Nach einigen hundert Metern begegnete ihnen ein Wagen, der in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Er war jedoch vollkommen leer.
    Plötzlich packte Kasom Rhodan am Arm. „Hören Sie, Sir!" zischte er.
    Rhodan wußte, daß der USO-Mann ein scharfes Gehör besaß.
    Er konzentrierte sich auf die vor ihnen liegende Tunnelstrecke.
    Dann hörte er es auch.
    Das krächzende Geschrei der Fledermäuse!
    „Ob sie noch kämpfen?" fragte Kasom.
    Sie verließen das Band und blieben zwischen den beiden Gleitbahnen stehen. Der einzige Weg nach oben führte an den fliegenden Riesen vorbei.
    „Wenn sie noch beschäftigt sind, werden sie sich nicht um uns kümmern", meinte Rhodan.
    Kasom breitete die Hände aus, wie ein Spieler, der sein schlechtes Blatt demonstrieren will.
    „Ohne Waffen kommen wir nicht durch", meinte er.
    Rhodan starrte in den hell erleuchteten Tunnel hinein. Er erwartete, jeden Augenblick den Schatten eines Vogelwesens an der Decke zu sehen. Doch nur das Gekrächze deutete auf die Anwesenheit der Ungeheuer hin.
    „Kommen Sie, Kasom", forderte Rhodan. „Hier können wir auf keinen Fall bleiben."
    Sie gingen zum Band zurück und ließen sich weiter nach oben tragen. Dann kam die Kurve, hinter der sie die Fledermäuse sehen mußten. Kasoms Körper versteifte sich. Das Band wurde unruhig, als es in die Kurve hineinglitt.
    Das erste, was Rhodan sah, war der Wagen des fremden Humanoiden, der während ihrer Ankunft gegen die fliegenden Monstren gekämpft hatte. Das Fahrzeug lag jetzt zwischen den Gleitbändern, die Räder zeigten nach oben. Der Humanoide hing über den herausgefallenen Sitzen. Seine Hände umklammerten die Waffe, und eine breite, dunkle Spur zeugte davon, daß er bis zum bitteren Ende gekämpft hatte.
    Zwei Fledermäuse hockten auf den Achsen des Wagens: düstere Silhouetten gegen die Helligkeit des Tunnelhintergrundes.
    Sie gaben krächzende Laute von sich und falteten ihre Flügel übereinander, als wollten sie deren Flugfähigkeit prüfen. Drei weitere schwebten über dem Kampfort. Die Sitze des Fahrzeuges waren von Krallen - und Schnabelhieben aufgefetzt worden, und die Füllung quoll überall hervor. An einer Stelle berührte das Band den Wagen und erzeugte einen Schleifton, als zerre jemand einen schweren Körper über Geröllboden.
    Kasom stieß einen ertrusischen Fluch aus und sprang vom Band herunter. Rhodan folgte ihm sofort. Hier wurden sie Zeuge eines Schauspiels, das nur hatte stattfinden können, weil es auf Quarta unmenschliche und brutale Gesetze gab. Rhodan hatte Mühe, seinen aufsteigenden Zorn unter Kontrolle zu halten. Er mußte sich zwingen, diese Szene mit der Objektivität eines Bewohners der Milchstraße zu betrachten, der auf eine Zivilisation gestoßen ist, die er nicht verstehen kann.
    Träge strichen die drei Fledermäuse über den Wagen hinweg.
    Von welchem Planeten mochte man diese Wesen hierhergebracht haben?
    „Was nun?" flüsterte Kasom.
    „Vielleicht ist die Jagdlust der Bestien im Augenblick befriedigt", sagte Rhodan. „Wir versuchen, möglichst dicht an den Wagen heranzukommen. Vielleicht gelingt es uns, die Waffe in die Hände zu bekommen."
    Kasom nickte grimmig. Rhodan wünschte, sie hätten Tolot bei sich gehabt oder wenigstens Gucky.
    „Jetzt!" knurrte Rhodan, und sie begannen zu rennen.
    Die beiden Fledermäuse auf den Achsen stießen schrille Laute aus und hoben sich ab. Noch unentschlossen kreisten sie jetzt zusammen mit den anderen unter der Tunneldecke. Offenbar wußten sie nicht, wie sie sich gegenüber den neuaufgetauchten Männern verhalten sollten.
    Kasom und Rhodan erleichterten ihnen die Entscheidung. Mit gewaltigen Sprüngen kam der Ertruser zuerst neben dem Fahrzeug an. Er riß dem Toten die Waffe aus

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