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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Mächten der Finsternis im Bunde stecken? Hatte diese geheimnisvolle Steinplatte ihre Magie abgegeben und auf ihn übertragen?
    Ich ließ mir nichts anmerken, lächelte Nadine zu und lehnte mich zurück.
    »Verstehst du das?« fragte Bill.
    Ich hob die Schultern.
    »Sag was.«
    Sheila, die bei uns gestanden hatte, verließ den Raum. Wir hörten sie in die Küche gehen.
    Dass sie ging, passte mir gut in den Kram, denn ich wollte einen Test mit Everett machen. Dabei dachte ich auch an den dunkelhäutigen Sergeant, der uns damals in Los Angeles an die Seite gestellt worden war. Er hatte ebenfalls unter dem Einfluss des Götzen Izzi gestanden. Es war uns aufgefallen und das fast zu spät.
    Ich schaute auf mein Kreuz und schielte gleichzeitig zu Everett hin. Bill bemerkte meinen Blick, seine Augen weiteten sich für einen Moment, er hatte verstanden.
    Everett schaute zu Boden. Nichts wies bei ihm darauf hin, dass er mit unseren Gegnern unter einer Decke steckte. Er machte einen normalen Eindruck und sagte: »Ja, dann können wir bald starten, wenn Sie alles erledigt haben.«
    »Richtig!« Ich stand auf, ging jedoch nicht den normalen kürzeren Weg um den Tisch herum, sondern schob mich an Everett vorbei. Das Kreuz hielt ich fest. Als ich mich mit dem Reporter auf einer Höhe befand, ließ ich es fallen, wobei ich Daumen und Zeigefinger um die schmale Kette klemmte.
    Das Kreuz berührte seine Schulter.
    Es geschah nichts. Ty Everett blieb einfach sitzen, schielte auf mein Kruzifix und rückte sogar mit dem Sessel vor, damit ich vorbeikonnte.
    »Sorry«, sagte ich und schob mich weiter.
    »Bitte.«
    Ich war enttäuscht. Fest hatte ich damit gerechnet, dass Everett zu meinen Gegnern gehörte. Es war wohl eine Täuschung.
    Die Wölfin knurrte noch immer. Sie trottete durch das Zimmer. Ihr Fell war gesträubt, und sie schaute auf Everett. Konnte sich mein Kreuz so täuschen?
    »Sie ist doch sonst nicht so«, sagte Bill Conolly. »Das habe ich bei ihr noch nie erlebt.«
    »Ich weiß auch keine Antwort.«
    Neben dem Telefon blieb ich stehen und wählte Sir James Powells Privatnummer. Er hielt sich am Samstag zumeist in seinem Club auf, allerdings erst abends, so dass ich jetzt die Chance hatte, ihn zu Hause zu erwischen.
    Er hob tatsächlich ab. Ein kurzes Gespräch klärte die Lage. Sir James, der auf alles allergisch reagierte, was irgendwie nur entfernt mit den Mächten der Finsternis zusammenhing, gab grünes Licht.
    »Brauchen Sie Suko auch noch?« fragte er.
    »Er könnte mit.«
    »Gut, ich werde alles in die Wege leiten. Sie kümmern sich dann um die entsprechende Maschine.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Und?« Gespannt schaute Bill mich an.
    »Alles klar, mein Lieber. Sir James ist einverstanden. Wir nehmen auch Suko mit.«
    »Wer ist das denn?« wollte Everett wissen.
    »Mein Partner.«
    »Aha.«
    Ich verabschiedete mich. Bill wollte sich um die Flugkarten bemühen. Er brachte mich auch zur Tür.
    Ich rief Sheila einen Gruß zu und blieb mit meinem Freund in der Diele stehen.
    »Du hattest Ty in Verdacht?«
    »Ja.«
    Der Reporter grinste schief. »Der Verdacht hat sich natürlich jetzt verflüchtigt.«
    Ich hob die Schultern. »Das kann ich nicht unterschreiben, Bill.«
    »Aber dein Kreuz hat nicht reagiert.«
    Ich schaute nach links, wo Nadine das Zimmer verließ. »Sie hat etwas gespürt.«
    »Vielleicht mag sie Everett auch nicht leiden?«
    »Möglich. Halte ihn auf jeden Fall unter Kontrolle, Bill. Okay?«
    »Ja, gut.«
    Ich schlug meinem Partner auf die Schulter und ging zum Bentley. Hinter mir hörte ich Schritte. Everett kam. Er hatte sich an Bill vorbeigedrängt und hielt die Tafel in der Hand. »Wollen Sie die nicht mitnehmen, Sinclair?«
    »Warum?«
    Er blieb neben mir stehen. »Ich dachte nur. Vielleicht kann man sie im Labor untersuchen lassen.«
    »Ja, das ist eine gute Idee, danke.« Ich nahm ihm die Steinplatte aus der Hand.
    »Bis später dann, Oberinspektor.« Er grinste. »Ich hoffe, wir arbeiten gut zusammen.«
    »Das wünsche ich mir auch.«
    Drei Sekunden später saß ich hinter dem Steuer. Die Tafel hatte ich links auf den Beifahrersitz gelegt.
    Ich fuhr an und winkte den beiden Männern zu, die vor der Haustür standen.
    Langsam rollte ich den Weg zurück. Ich war ziemlich nachdenklich geworden, denn mir ging Nadines Reaktion einfach nicht aus dem Kopf. Die Wölfin hatte sich nicht umsonst so benommen, dahinter musste eine Gefahr stecken. Wenn ich nur wüsste, welche es war.
    Ich fuhr

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