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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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langsam auf das Tor zu. Als es in meinen Sichtbereich geriet, schob es sich zur Seite. Bill hatte vom Haus her gut reagiert, ich bekam freie Fahrt.
    Vorsichtig bog ich in die ruhige Straße ein, an der das Haus lag. Das Eis an den Rändern war auch inzwischen nicht getaut. Es glitzerte wie die Splitter von Diamanten.
    Die Idee, das Fundstück untersuchen zu lassen, war gar nicht schlecht. Obwohl mir nicht viel Zeit zur Verfügung stand, konnten die Wissenschaftler das Alter sicherlich herausfinden. So bekam ich Aufschluss darüber, wie lange die Menschen schon von Izzi wussten.
    Dieser Riesenwurm war eine latente Gefahr. Im Zusammenhang mit dem Galgenberg bekam er einen makabren Effekt. Früher wurden dort Menschen gehängt. Hatte Izzi vielleicht auch dort seine Hände im Spiel gehabt? Zuzutrauen war ihm alles.
    An diesem Samstagnachmittag schien der Verkehr eingeschlafen zu sein. Kaum ein Wagen begegnete mir in dieser Gegend, und ich vergaß auch die auf dem Nebensitz liegende Platte. Meine Gedanken beschäftigten sich bereits mit Korsika und darüber, was ich von dieser Insel wusste.
    Das war nicht viel, wie ich ehrlich zugeben musste. In letzter Zeit hatte die Insel durch ihre Banditen von sich reden gemacht. Sie hausten in den Bergen, entführten die Kinder reicher Eltern und erpressten hohe Lösegelder. Mir passte es überhaupt nicht, dass ich in so einen Fall zwangsläufig mit hineingezogen wurde. Mit den korsischen Banditen wollte ich es nicht unbedingt zu tun bekommen, mir reichten die Wesen der Finsternis völlig.
    Aber das würde sich wohl nicht vermeiden lassen, denn Ty Everett hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Außerdem würde ich ebenfalls alles daransetzen, um die kleine Colette aus den Klauen ihrer Entführer zu befreien.
    Das war Zukunftsmusik, und es stand überhaupt nicht fest, dass es eintraf.
    Ich hatte die Themse bereits überquert und fuhr nach Chelsea rein, als ich den Geruch wahrnahm. In meinem Wagen roch es nach Holz und Leder. Aber nicht so streng und auch säuerlich.
    Da stimmte etwas nicht.
    Ich senkte die Geschwindigkeit, um noch vor der King's Road zu stoppen, damit ich nachschauen konnte.
    Dazu kam es nicht mehr. Plötzlich klatschte etwas gegen meinen Kopf. Es war von hinten gekommen und hatte eine verdammte Ähnlichkeit mit einem schleimigen Wurmwesen…
    ***
    Die Überraschung war wirklich perfekt gelungen. Ich verfiel zum Glück nicht in Panik, sondern tat das, was in dieser Situation am besten war. Beide Hände blieben am Lenkrad, und ich steuerte den Bentley links an den Straßenrand.
    Stopp!
    Da jedoch war der verdammte Wurm schon weitergewandert. Etwas Glitschiges lief über mein Gesicht und wollte sich bis zum Hals vortasten, Der Sicherheitsgurt behinderte mich. Ich löste ihn, riss meinen rechten Arm hoch und umfasste mit fünf Fingern das Monstrum.
    Es hatte die Kraft eines Riesen. Mir gelang es nicht, den Wurm von meinem Gesicht zu ziehen. Zudem lag er so über meinen Augen, dass ich kaum etwas sehen konnte.
    Ich hatte große Angst, dass er sich an meiner Kehle festklammern konnte. Alle Anzeichen wiesen daraufhin. Wenn ich so sitzen blieb und nichts tat, konnte es ihm gelingen, mich zu erwürgen.
    Dagegen hatte ich einiges.
    Da mein Kreuz keine Wirkung auf den Wurm zeigte und ich Desteros Schwert nicht zur Hand hatte, wollte ich es mit dem silbernen Dolch versuchen. Ihn hatte ich zum Glück mitgenommen. Meine Hand fand den Griff, und ich riss den Dolch aus der Scheide. Mit der linken Hand versuchte ich, den Wurmkörper von mir wegzupressen, um so etwas Platz zu schaffen, damit ich zustechen konnte. Es gelang nicht. Der verdammte Wurm, der quasi aus dem Nichts entstanden war, drückte immer fester zu.
    Ich stach zu.
    Es war gut zu bemerken, wie das Messer seine Haut durchbohrte. Eine dicke Flüssigkeit drang aus der Wunde. Sie lief an meinem Gesicht entlang und in den Hemdkragen.
    Wieder ein Stich. Diesmal ließ ich den Dolch im Fleisch stecken und zog ihn dann nach rechts.
    Eine breite Wunde klaffte auf. Auf einmal lockerte sich auch der Druck. Der unheimliche Würgewurm besaß nicht mehr die Kraft, mich festzuhalten. Der Arm rutschte von meinem Gesicht auch über die Schulter und klatschte auf den Sitz neben mir, so dass er auslief.
    Ich reinigte hastig mein Gesicht, weil ich wenigstens etwas sehen wollte.
    Zuerst entdeckte ich die alte Tafel. Oder vielmehr das, was von ihr übriggeblieben war. Nur Krümel!
    Der wertvolle Fund war zerstört worden. Welche Kräfte da

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