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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich zu einem Grinsen.
    Die würden ihre Überraschung erleben.
    Auf Zehenspitzen bewegte er sich über das Dach. Die Konstruktion war nicht genau zu erkennen, aber als stabil konnte man es wirklich nicht bezeichnen. Der Chinese hatte das Gefühl, auf einem Schlammboden zu gehen, bei jedem Schritt bewegte sich die Unterlage in seiner unmittelbaren Nähe.
    Es fielen auch Schüsse. Allerdings hielten sich die Monstren vor ihm zurück. Andere Heckenschützen beharkten den Range Rover.
    Der Chinese wusste nicht einmal, wie viele Feinde gegen das Sinclair-Team standen, er ahnte jedoch, dass er in Izzis Dienern die Banditen aus den Bergen vor sich hatte. Durch irgendeinen Umstand musste es dem Götzen gelungen sein, an die Leute heranzukommen.
    Suko ging geduckt. Die drei Riemen der Dämonenpeitsche waren ausgefahren, der Chinese konnte sofort zuschlagen. Das war auch nötig. Warnen durfte er keinen. Schließlich standen zwei Feinde gegen ihn.
    Suko näherte sich den beiden unbemerkt bis auf drei Schritte. Sie standen an der Brüstung, drehten ihm den Rücken zu und zielten mit ihren Gewehren nach unten.
    Es sah ganz so aus, als wollten sie abdrücken.
    Da war Suko bei ihnen. Noch einen Schritt hatte er gemacht, und in der Bewegung bereits zugeschlagen.
    Zuerst klatschten die Peitschenriemen der links von ihm stehenden Gestalt gegen den Rücken. Das Monstrum fiel von der Aufprallwucht nach vorn, fand nirgendwo Halt und stieß mit den Schienbeinen gegen die Brüstung.
    Das war der Anfang vom Ende. Aus seinem Maul drang ein blubbernder Schrei, als er nach vorn katapultiert wurde. Suko sah ihn gar nicht mehr, er hörte ihn nur und vernahm wenig später den klatschenden Aufschlag.
    Der Vorgang war so rasch abgelaufen, dass Monstrum Nummer zwei zu spät reagierte. Suko hatte längst zum zweiten Schlag ausgeholt, als sich sein Gegner noch in der Drehung befand.
    Die drei Riemen trafen seinen Hals und das Gesicht. Sie schnitten in die quallige Masse, die Haut platzte weg, und die kleinen, grünen Würmer wurden aus dem Schädel gestoßen, wie von Riesenhänden geschleudert.
    Dann brach Izzis Diener zusammen. Er vertrocknete. Und nicht nur am Kopf, sondern am gesamten Körper.
    Suko atmete auf. Er hatte zwei dämonische Wesen schnell erledigt. Leider waren noch die anderen da und lauerten auf ihre Chance. Trotzdem ging Suko bis zur Brüstung vor und schaute hinunter auf die Straße, nachdem er sich vergewissert hatte, von den gegenüberliegenden Hausdächern her nicht aufs Korn genommen zu werden.
    Ich hatte hochgeschaut und sah den Chinesen winken. Knapp grüßte ich zurück. Bill saß neben mir und hielt das Schwert fest. »Denen hat Suko es gezeigt«, sagte er grimmig.
    »Genau.«
    »Wo mögen die anderen sein?« fragte Bill mehr sich selbst und schaute nach rechts und links. »Mist auch, die Dunkelheit ist auch wie schwarze Watte.«
    Motorengeräusch. Es klang vor uns auf. Wir verließen unsere Deckungen und sahen weiter vorn auf der Straße einen Wagen mit offener Ladefläche, auf der einige Gestalten hockten.
    »Die hauen ab, die elenden Halunken!« knirschte Bill und machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erschien Suko. Er blieb für einen Moment stehen und blickte in die Richtung, wo auch der Wagen abgefahren war. Das Geräusch wurde leiser und war schließlich überhaupt nicht mehr zu hören.
    »Die sehen wir so schnell nicht wieder«, kommentierte Bill.
    »Bist du dir da sicher?«
    »Der Vorsprung ist zu groß.«
    »Abwarten.«
    »Wir müssen hinterher«, sagte Suko, der uns inzwischen erreicht hatte. Ich fragte ihn, ob er gesehen hätte, wie viele Götzendiener noch auf der Ladefläche hockten.
    »Nein, habe ich nicht.«
    Bill begann zu zählen. »Vier haben wir erledigt. Da kannst du bestimmt noch mal die gleiche Anzahl hinzurechnen, wenn nicht noch mehr. Aber das müsste auch Ty wissen.« Bill bückte sich. »He, du Schlafmütze, komm unter dem Wagen hervor.«
    Ty rührte sich nicht.
    Langsam streckte Bill seinen Arm aus. Die Hand verschwand unter dem Fahrzeug. Als der Reporter sie wieder hervorzog, klebte an seinen Fingern eine rote Flüssigkeit.
    Blut…
    »Mein Gott«, flüsterte ich und bückte mich ebenfalls. Auch Suko ging in die Hocke. So vorsichtig wie eben möglich zogen wir Ty Everett unter dem Range Rover hervor.
    Ein Einschuss lag im Rücken. Die Kugel hatte ein Loch gerissen. Groß wie eine Kinderhand. Und doch lebte Ty Everett. Wir fühlten

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