Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bumerang, sie trafen zum Glück nicht, so dass er umkehren konnte und Kurs auf seinen Werfer, nämlich mich, nahm.
    Ich fing ihn auf.
    »Klasse!« hörte ich Bills Stimme hinter mir. Der Reporter hatte das Schwert gefunden und hielt es bereits in der Hand. Sein Grinsen war verwegen. »Jetzt holen wir sie uns!«
    Ich nickte, saß weiterhin in der Hocke und drehte mich zufällig um, so dass ich dorthin schauen konnte, wo das Schleimwesen aus der Türöffnung getreten war. Es suchte sein Gewehr. Dabei hatte es sich in unsere Nähe verirrt.
    Das war Bills Chance!
    Der Reporter bemerkte genau, dass ihn Izzis Diener nicht beachtete, und ein hartes Grinsen umspielte Bills Mundwinkel. Geduckt machte er einen Schritt nach vorn. Dabei streckte er den Arm aus, dessen Verlängerung das Schwert bildete.
    Bill Conolly konnte den anderen überhaupt nicht verfehlen. Von der Seite her drang die Klinge in den Körper des Wesens.
    Schwarze Magie kämpfte gegen Schwarze Magie. Denn wie auch Sukos Dämonenpeitsche war das Schwert, das einmal Destero, dem Dämonenhenker, gehört hatte, ebenfalls nicht weißmagisch, sondern schwarzmagisch geweiht. Und es besaß eine zerstörerische Kraft.
    Tief drang es in den Körper des unheimlichen Wesens. Was meine Silberkugel nicht schaffte, das bereitete dem Schwert keinerlei Mühe. Es zerstörte Izzis Diener. Und zwar restlos!
    Nicht ein Laut drang aus dem Maul des Veränderten, als er zu Boden stürzte. Sein Kopf öffnete sich, die Würmer quollen hervor und vertrockneten, kaum dass sie den Boden berührt hatten.
    Bill zog die Waffe zurück und nickte. »Das hätten wir«, sagte er zufrieden.
    Ich wollte eine Antwort geben, wurde jedoch abgelenkt, weil Suko aus seiner Deckung erschien und im Zickzack über die Straße rannte, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Verdammt, das war riskant.
    Schon feuerten unsere Gegner. Kugeln jaulten heran, umsprangen Suko wie zornige Hornissen, doch durch den Zickzack-Lauf schaffte der Chinese es, einem Treffer zu entgehen.
    Etwa drei Schritte vor einer offenen Haustür stieß er sich ab, hechtete durch die Luft und verschwand im Eingang.
    Der Chinese war ein Karatemeister. Er konnte nicht nur ausgezeichnet kämpfen, sondern sich auch geschmeidig wie eine Schlange bewegen. Als er den düsteren Flur erreichte, rollte er sich sofort über die Schulter ab, und war kaum auf den Füßen, als er schon in das Rechteck einer Türnische tauchte.
    Dort blieb er stehen.
    Sein Plan hörte sich sehr einfach an, er war allerdings riskant. Suko wollte die beiden Monstren oben auf dem Dach ausschalten, denn sie waren am gefährlichsten, weil sie dort eine gute Schussposition besaßen.
    Zum Glück rührte sich im Haus nichts. Die Bewohner hielten sich in ihren Wohnungen versteckt. Aus Angst wagte niemand, auf die Straße zu laufen.
    So etwas kam dem Chinesen nur entgegen. Er holte seine Lampe hervor, spreizte den Arm vom Körper ab und knipste das Licht an. Der Strahl schnitt in die Dunkelheit und traf eine fleckige Wand. Als Suko seinen Arm ein wenig nach rechts bewegte, entdeckte er die nach oben führende Treppe.
    Es war mehr eine schräg liegende Leiter, mit dicken Holzbohlen als Trittstufen. Ein Geländer war nicht vorhanden. Derjenige, der die Treppe benutzte, musste wirklich balancieren, um nach oben zu gelangen, es sei denn, er hatte Routine.
    Suko überwand die primitive Treppe. Unten hatte er im Streulicht der Lampe Wohnungstüren gesehen, hier oben glotzten ihn nur die kahlen, schmutzigen Wände an, mit einem viereckigen Loch in der Decke, über das jemand schwarze Teerpappe gelegt hatte. Sie war allerdings verschoben, die Hälfte des Loches lag frei. Darüber sah der Chinese den dunkelblauen Nachthimmel.
    Es gab für ihn überhaupt nichts zu überlegen. Er klemmte den Peitschenstiel zwischen die Zähne, federte einmal in den Knien nach und stieß sich ab, wobei er die Arme ausstreckte.
    Suko war gut gesprungen. Bereits beim ersten Versuch bekamen seine Hände den Rand der Luke zu fassen. Er hoffte nur, dass man dies auf dem Dach nicht bemerkte.
    Suko pendelte aus und zog sich mit einem Klimmzug höher. Wie ein Artist kletterte er aus der Luke und schob sich geschmeidig auf das flache Dach.
    Seine Augen hatten sich auf die schlechten Lichtverhältnisse eingestellt. Hier oben war es sogar heller als unter ihm im Haus. Deshalb konnte er die beiden Wesen auch gut erkennen. Sie standen am Rand des Daches, ihre Körper hoben sich deutlich ab, und Sukos Lippen verbreiterten

Weitere Kostenlose Bücher