0203a - Wir standen auf der Abschußliste
Hunde her sind.
***
Als ich die Mauer hinter mir hatte, rannte ich nicht auf den Weg zu, sondern ich hielt mich mehr nach rechts.
Nach gut fünf Minuten hatte ich die Straße erreicht und schwang mich aufatmend in meinen Wagen. Bevor ich startete, schaute ich auf meine Uhr und stellte fest, daß Phil schon mindestens eine Viertelstunde auf den zwischen uns vereinbarten Anruf warten mußte. Weiter unten sah ich eine Telefonzelle, die ich erst einmal ansteuerte.
Ich warf einen Nickel ein und wählte die Nummer. Nur einmal ertönte das Freizeichen, dann meldete sich Phil.
»Jerry, das hab ich gerne, wenn du dich im Dienst verschläfst Außerdem hängt mir die ganze Sucherei nach dem komischen Club ziemlich zum Halse ’raus. Ich habe wieder nichts ’rausgekriegt.«
»Na, Phil, die Sucherei dürfte wohl zu Ende sein«, meinte ich. Dabei blickte ich durch die Verglasung der Telefonzelle, und da mußte ich denn doch ziemlich herzhaft wettern.
»Was ist denn eigentlich los, Jerry«, erkundigte sich Phil teilnahmsvoll.
»Das Boot ist los, Phil«, sprudelte ich hervor. »Ich habe nämlich die Panther-Gang gefunden, aber die hatten mich für eine Zeit kaltgestellt. Ich bin ihnen wieder durch die Lappen gegangen und wollte jetzt das Nest ausheben lassen. Und jetzt gondeln die unten mit ihrer Jacht ab. Ehe das nächste Polizeiboot ’ran ist, sind die längst über alle Berge. Wellenberge, meine ich«, versuchte ich zu scherzen, aber es gelang mir nicht so recht.
Ich konnte einen kleinen Ausschnitt des Wassers genau überblicken, und da rauschte mit schäumender Bugwelle das knallrote Boot, das vorher am Landungssteg bei dem Bootshaus von Rice gelegen hatte. Die Entfernung war zu groß, als daß ich Einzelheiten hätte erkennen können. Die Gestalt, die ich ausmachen konnte, mußte wohl Grover sein, der an Deck die Leinen aufschoß.
»Wir müssen uns was Neues einfallen lassen. Komm schnell zum Office, Phil. Wir werden dann den weiteren Schlachtplan festlegen.«
Ich knallte den Hörer fest auf die Gabel, obwohl der doch für meine Enttäuschung wirklich nichts konnte. Zum Glück blieb er heil, und wie zur Entschuldigung nahm ich ihn noch einmal auf und hängte ihn dann so sanft ein, wie es nur ging.
Als ich wieder in meinem Wagen saß, bedauerte ich, daß ich keinen Dienstwagen mit Rotlicht hatte, denn das hätte mich schneller zur 69. Straße gebracht. Ich hatte es wieder einmal eilig.
***
Phil war schon da, denn er hatte einen weitaus kürzeren Weg gehabt. Er lief mir auf dem Flur von unserem Büro in die Arme, gerade als ich aus dem Paternoster stürzte.
»Los, Jerry, wir sollen sofort beim Chef erscheinen. Ich habe schon ein paar Andeutungen gemacht, aber was Genaues konnte ich ihm ja nicht erzählen.«
Ich drückte ihm zuerst die Gegenstände in die Hand, die ich bei Rice eingesteckt hatte und die in eine Zeitung eingewickelt waren. Phil guckte mich ziemlich verständnislos an, aber ich klärte ihn schnell auf:
»Bring das schnell zur Ermittlungsabteilung. Die soll das Zeug auf Fingerabdrücke untersuchen und dann auswerten. Bitte Sie, sobald wie möglich telefonisch den Bescheid durchzugeben. Und Stachel sie mal auf, den bestehenden Weltrekord dabei zu unterbieten.«
»Okay, Jerry«, antwortete Phil, ehe er startete, und ich steuerte auf das Büro unseres Chefs zu.
Der saß nicht allein in seinem Zimmer. Rex Wilder, der Leiter vom Einsatzkommando, war auch da. Ich konnte mal wieder bewundern, wie Mr. High auch aus der winzigsten Andeutung die richtigen Schlüsse zog und entsprechend handelte. Denn da Wilder mit dabei war, konnten wir sofort alles wegen der Überwachung arrangieren.
Ich war gar nicht so gut aufgelegt wie mein Chef, der mich zu dem Teilerfolg lächelnd beglückwünschte, nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte.
»Die Kerle werden wir schon kriegen, Jerry«, tröstete er mich über meine üble Laune hinweg. »Hauptsache, Sie sind gut aus der Geschichte ’rausgekommen. Ich schlage vor, wir lassen das Bootshaus ständig von einem Mann überwachen. Das übernehmen am besten Sie, Jerry, abwechselnd mit Decker. Sie müssen sich noch einfallen lassen, wie Sie das machen. Dann brauchen wir eine ständige Verbindung zu Wilder, der ein paar Leute in Bereitschaft hat und jederzeit in der Lage ist, die Falle am Bootshaus zu schließen. Set2en Sie sich auch mit der Wasserpolizei in Verbindung, daß man ein Boot in der Nähe stationiert. Moment«, entschuldigte er sich und nahm den
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