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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Telefonhörer auf.
    »Ja, ist hier. Sie können es aber auch mir sagen«, sprach er in den Hörer. Dann nickte er ein paarmal zustimmend, wobei er mich anschaute. »Ja, danke. Ist gut. Schicken Sie doch die Dreierstreifen mal gleich zu mir ’rüber.« Damit legte er auf.
    »Die Gentlemen sind gute Bekannte von uns, Cotton«, wandte er sich dann wieder uns zu. »Es war eine gute Idee, die Sachen mitzubringen, denn sie waren alle ganz nett mit Fingerababdrücken bestückt. Auf Ihrer Dienstwaffe waren auch einige, die nicht von Ihnen stammen. Die Dreierstreifen werden gleich gebracht. Lassen Sie von den Aufnahmen der Leute genügend Abzüge machen und veranlassen Sie eine normale Fahndung, auf New York beschränkt, aber vergessen Sie nicht die Flughäfen. Und lassen Sie vor allem sofort nach dem roten Boot fahnden.«
    Ich nickte und ging ’rüber zu dem zweiten Telefon. Ich rief die entsprechenden Kollegen an und gab ihnen meine Anweisungen. Gerade legte ich nach dem Gespräch mit der Wasserpolizei auf, als Phil triumphierend ins Zimmer ’reinkam und ein paar Dreierstreifen in der Hand schwenkte. Er legte sie unserem Chef vor und der las halblaut:
    »John Rice, geboren, na, das ist nicht so wichtig, — aber hier kommt’s: 1936 verurteilt zu fünf Jahren Gefängnis wegen Erpressung, vorzeitig entlassen, 38 Freispruch mangels Beweisen wegen Bandenerpressung, 1939 siebenjährige Zuchthausstrafe wegen Totschlag« Den Rest überflog er schweigend Auch die beiden anderen Dreierstreifen las er, ohne ein Wort zu sagen.
    Dann reichte er mir das Material und befahl: »Weisen Sie auf jeden Fall in den Fahndungsanzeigen darauf hin, daß alle drei Verbrecher bewaffnet sind. Lesen Sie sich die Delikte mal genau durch. Na, Sie wissen ja schon, was ich meine. Auch wegen der Überwachung und so.«
    Als ich mich in dieser Weise verabschiedet sah, sah ich ihn fragend an, und er merkte, was ich wollte.
    »Es wird Zeit für mich«, sagte er und schaute auf seine Armbanduhr. »Ich habe eine Besprechung bei Mister Hoover, der ist kurz hier. Sie können ja alles vorbereiten, ich schaue später noch mal ’rein.«
    Und damit erhob er sich, nickte uns noch einmal ermunternd zu und war auch schon zur Tür ’raus. Phil sah mich fragend an und wollte dann auch verschwinden. Aber ich hielt ihn zurück: »Komm, Phil, wir bleiben hier. Auf der Direktleitung vom Chef kriegen wir unsere FBI-Maschine viel schneller auf Touren als drüben bei uns; jetzt müssen wir erst mal eine Menge Telefongespräche führen.«
    Und dann hockten wir uns mit Wilder vom Einsatzkommando zusammen und arbeiteten einen Schlachtplan aus. Als der so ungefähr feststand, setzte ich Phil mit einem kleinen tragbaren Sprechfunkgerät in Marsch, damit er als erster das Bootshaus unter die Lupe nahm. Wir hatten zwar schon vorher einen anderen Kollegen vorübergehend da eingesetzt, damit das Nest der Gangster nicht ohne die notwendige Beobachtung blieb. Aber jetzt mußte einer von uns dorthin, denn der Mann am Bootshaus sollte ja unter Umständen den ganzen Einsatz leiten.
    Wilder telefonierte mit seinen Leuten und stellte Einsatzkommandos zusammen, die er genau instruierte. Er konnte jetzt innerhalb weniger Minuten das Bootshaus auf Abruf abriegeln, denn er würde seine Leute dort ganz in der Nähe unauffällig stationieren. Wir rechneten nicht damit, daß die Gangster so schnell wieder auftauchen würden, deswegen durften wir nicht einfach zehn Mann in einen Bereitschaftswagen setzen und an der nächsten Ecke vor dem Bootshaus postieren. Selbst bei einer längeren Bewachung durften unsere Leute nicht auffallen, sonst war diese Falle wertlos.
    Während ich den Steckbrief entwarf, telefonierte Wilder mit einem Direktor der New Yorker Telefongesellschaft, der auch sofort bereit war, uns zu unterstützen. Jetzt konnte Wilder seine Männer in Monteuranzüge stecken und in Zelten unauffällig vor der Abzweigung zum Wasser unterbringen. Daß die Leute dann auch tatsächlich in der Erde buddelten und auch das nötige Arbeitsgerät bekommen würden, war klar.
    ♦
    Wilder hatte sich gerade verabschiedet, um die letzten Vorbereitungen an Ort und Stelle zu treffen, als mich die Wasserpolizei anrief.
    »Wir haben eben rotes Motorboot in der Flushing Bay gefunden. Es lag versteckt am Ufer und war unbemannt. Irgendwas Besonderes konnte nicht entdeckt werden.«
    »Ich schätze doch«, brummte ich bitter. »Die Gangster waren wahrscheinlich in der Nähe und haben euch entdeckt, als ihr mit

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