Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Kraft hatte er sich mit einem Klimmzug hochgezogen und sich noch rechtzeitig im Blätterdach versteckt.
    Daher konnten die sonst mit allen Wassern gewaschenen Eingeborenen ihn nicht finden.
    Unter ihm begann einer der braunen Krieger den Boden nach Spuren abzusuchen. Langsam, sich gewaltsam zur Ruhe ermahnend, ließ Michael Ullich die Schlinge nach unten gleiten.
    Der Jäger war ahnungslos in die Falle getappt, die das Wild ihm gestellt hatte. Im nächsten Augenblick legte sich die Schlinge um den Nacken.
    Der Kampf im Dschungel war kompromißlos.
    Der Stärkere und Listenreichere überlebte.
    ***
    Es hatte den Eingeborenen keine Schwierigkeiten bereitet, die total Erschöpften an Händen und Füßen zu fesseln. Sie lagen vor einem aus rohen, ungefügten Steinen zusammengelegten Etwas, was mit einiger Fantasie als Tisch bezeichnet werden konnte.
    Und sicherlich machte sich niemand der Gefesselten darüber Gedanken, wozu diese Art Tisch, im Süden des Dorfes gelegen, gut sein sollte. Sie hatten ihre Gefangennahme nicht mehr so richtig aufgenommen, waren sie doch ohnehin die letzten Kilometer in einer Art Wachtraum vorwärts gewankt.
    Ein fürchterliches Erwachen stand ihnen bevor.
    Und der Parapsychologe, den man, wie auch Nicole Duval stehend mit ausgebreiteten Armen zwischen zwei Bäume gefesselt hatte, damit sie keinen Schlaf finden konnten, er ahnte auch das Ende. Denn deutlich sah er die rostroten Spuren auf den oberen platten Steinen, welche die Decke des vermeintlichen Tisches bildeten. Und ein süßlicher Geruch drang in seine Nase; der Geruch von Blut.
    Von Menschenblut.
    Denn dies war der Altar, auf denen die Dorfbewohner denen opferten, die sie verehrten. Und aus all dem Gehabe der Wilden entnahm der Franzose, daß sie nach dieser symbolischen Opferzeremonif von den Indios verzehrt würden.
    Keine so ganz erfreulichen Aussichten.
    Und das Amulett pulsierte wie verrückt.
    ***
    Der Blick des Idios, der sich vor Professor Zamorra aufgebaut hatte und seinen Körper betastete, wurde plötzlich starr.
    Das Amulett leuchtete jetzt nicht mehr rot wie das Eisen im Schmiedefeuer, sondern glühte weiß wie flüssiges Erz im Hochofen.
    Der Parapsychologe wußte, was das bedeutete. Der Gegner gab sich zu erkennen. Der Dämon bekannte Farbe.
    Satans Untertan war in den Körper des Indio gefahren, um mit ihm zu reden und Furcht in sein Herz zu senken.
    »Asmodis will, daß du stirbst!« zischte es dem Meister des Übersinnlichen entgegen. »Und ich, ja ich, habe zu bestimmen, auf welchem Weg du durch das dunkle Tor gehst. Nun, wie ist es? Möchtest du schnell sterben!«
    »Aus meinen Augen, Dämon!« knurrte Professor Zamorra. »Verwunde nicht meine Augen durch deinen Anblick!«
    Ein ärgerliches Schnaufen kam aus dem Munde des Indios. Der Dämon war beleidigt. Professor Zamorra wunderte sich, warum das Amulett nicht, wie schon oft geschehen, aus der Feme wirkte und den Gegner mit einem Energiestrahl auf magischer Ebene vernichtete. Aber es handelte sich, wie auch bei dem Kampf in der Flugzeugkanzel, sicherlich um einen geringen Dämon, den das Amulett nicht ganz für voll nahm. Schmerzlich bemerkte der Professor einmal wieder das Eigenleben von Merlins Stern. Er konnte die Kräfte der Silberscheibe so nur bedingt ausnutzen.
    »Ich kann dich und deine Freundin«, er deutete auf die wie leblos in den Seilen hängende Nicole Duval, »an deren Tod meinen Vorgesetzten so gelegen ist, durch meine Anbeter mit einem wohlgezielten Dolchstoß töten lassen. Sie haben aber auch die Mittel, Euch Qualen zu bereiten, daß ihr die Stunde eurer Geburt verflucht. Nun, was sagst du dazu?«
    »Wenn ich nun schnell sterben wollte, was müßte ich da tun?« fragte Zamorra und sah in die weit aufgerissenen Augen des Indios, aus denen ihm die abgrundtiefe Bosheit des Dämons entgegengrinste.
    »Du mußt mich anbeten!« hechelte das Geschöpf der Finsternis. »Du mußt mir eine Verehrung zollen, wie diese, meine Kinder, mir zollen. Ich bin Huitzilopochtli, der Gott der Yanoa-Indios und…«
    Das Weitere ging in einem heulenden Schrei unter. Zamorra hatte dem Indio, in dem der Dämon weilte, voll in’s Gesicht gespien. Und wie eine Wolke aus grauem, schmutzigen Nebel quoll es aus dem Indo empor, wie der Rauch eines mit nassem Holz genährten Feuers stieg es himmelan.
    Die Indios sanken aufschreiend zu Boden und bedeckten ihre Augen mit den Händen. Über allem aber schrillte das mißtönende Geheul des Dämons in rasender Wut.
    Und dann zeigte

Weitere Kostenlose Bücher