0204 - Horror-Rock
»Zuletzt als Figur. Genau in dem Hotel, in dem ich wohne.«
»Was hat er dir gesagt?«
Da setzte Jane alles auf eine Karte. »Daß er gekommen ist, um euch zu vernichten.«
»Er ist nicht hier!« fauchte der Panthermann. »Glaube das nicht. Er kann nicht hier sein. Wir hätten ihn längst gesehen. Sie lügt, sie will ihr Leben retten, wirklich…«
Feuerkopf ließ sich von den Worten nicht überzeugen. Er wollte von Jane Collins mehr wissen. »Wo genau war der eiserne Engel?«
»Ich sage nichts.«
Sekundenlang schwiegen die vier Gestalten. Schließlich übernahm der Feuerkopf wieder das Wort. »Du willst also nichts sagen, wie ich es sehe. Dann müssen wir deinem Gedächtnis ein wenig nachhelfen. Schafft sie in das Verlies. Dort wartet der Totenbrunnen auf sie…« Er sprach den Befehl und wandte sich ab.
Die anderen drei aber packten zu. Sie rissen Jane Collins herum und schleppten sie weg.
Der Totenbrunnen!
Jane hatte die Worte genau verstanden. Und sie fragte sich mit Schrecken, was sie dort erwartete. Bestimmt nicht, der Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Lage…
***
Spanien!
Die dunstige Küste des Landes sahen wir weit im Westen auftauchen.
Der Flug von Barcelona nach Malaga hatte uns auch über das Meer geführt, jetzt lag das Festland tief unter der Maschine.
Nicht mehr lange, und wir würden unseren Fuß auf südspanischen Boden setzen.
Wir hatten geschlafen, denn diese Flugreisen mußte man ausnutzen.
Das hatten wir in der Zwischenzeit gelernt. Auch Suko war immer dafür, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. Um so fitter war man hinterher, wenn es darum ging, gegen die Mächte der Finsternis sein Leben in die Waagschale zu werfen.
Ich war wirklich gespannt, was die gute Jane Collins da aufgerissen hatte. Viel hatte ich den Worten meines Chefs nicht entnehmen können, Jane hatte einen Menschen mit einem flammenden Schädel gesehen.
Dies auf der Mauer eines Castells, das angeblich noch aus dem alten Atlantis stammte.
Mal sehen, ob sie recht hatte.
Wir mußten uns anschnallen. Die Landung verlief glatt. Malaga begrüßte uns durch seine Hotelkulisse, die den feinen Sandstrand verunstaltete.
Wenig später hatte die Maschine Bodenkontakt. Sie schwankte ein paarmal, schüttelte sich und lief danach glatt auf der Rollbahn aus.
Wir konnten das Flugzeug verlassen.
Natürlich rechneten wir damit, daß Jane Collins uns abholen würde. Als die Zollformalitäten erledigt waren, wunderten wir uns sehr, daß von Jane keine Spur zu sehen war.
Ziemlich ratlos standen wir in der Halle.
»Und jetzt?« fragte Suko.
Ich hob die Schultern. »Vergessen wird sie es nicht haben«, erwiderte ich. »Dann ist ihr etwas passiert.«
Ich hob die Schultern. »So hart will ich es nicht ausdrücken. Sie kann sich auch durch irgendeinen Umstand verspätet haben. Warten wir noch eine Viertelstunde ab.«
Die verging auch.
Wir waren innerhalb dieser Wartezeit ziemlich schweigsam. Ohne es auszusprechen, hegten wir beide den gleichen schrecklichen Verdacht.
Jane könnte etwas passiert sein.
Als die Zeit verstrichen war, begab ich mich zur Information. Ein freundliches Mädchen erkundigte sich nach meinen Wünschen. Ich bat darum, Jane ausrufen zu lassen.
»Sehr gern, Señor.«
Schon bald erklang aus den Lautsprechern Janes Name.
Dreimal wurde sie aufgerufen. Man bat sie, zur Information zu kommen, wo ich wartete und eine Zigarette rauchte.
Die Detektivin kam nicht.
Langsam wurde mir die Sache unheimlich. Wir gaben noch eine Viertelstunde zu und zogen anschließend unsere Konsequenzen.
»Zum Hotel«, sagte ich zu Suko.
Der Chinese nickte. Vor dem großen Gebäude enterten wir ein Taxi und rauschten los.
Der Fahrer raste ab, als müßte er sämtliche Rekorde brechen. Das Hotel hieß PLAZA DEL SOL, und der wie ein Irrwisch fahrende Knabe schilderte uns seine Vorzüge. Er kam auch auf hübsche Mädchen zu sprechen. Wir ließen ihn reden und hörten nur mit einem Ohr zu.
Als wir in Malaga einfuhren, fiel uns nicht nur der Trubel auf, sondern auch die zahlreichen Plakate, die grell bemalt, an allen möglichen Hauswänden klebten.
Da warb eine Horror-Rockgruppe für ihren Auftritt am heutigen Abend.
Ich las und sah die Plakate, dachte mir allerdings nichts dabei. Suko und ich atmeten auf, als der Fahrer vor dem großen Hotelbau stoppte. Ein breiter Eingang, viel Glas an den Fassaden und das satte Grün eines kleinen Parks vor dem Kasten. Man bot den Gästen auch hier im Winter einiges.
Ich zahlte die
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