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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieben Suko und ich stehen. Der Chinese meinte: »Da ist doch diese Freundin erwähnt worden, John. Und sie soll das Zimmer nebenan haben….«
    Ich deutete nach rechts. »Dies müßte es sein.«
    »Laß uns nachschauen.«
    »Noch einmal können wir nicht auf diese Tour reiten«, gab ich grinsend zu bedenken, wandte mich allerdings schon um, denn als wohlerzogener Mensch wollte ich erst einmal klopfen.
    Dazu kam es nicht.
    Aus dem Zimmer hörten wir plötzlich Geräusche. Etwas fiel um, ein dumpfer Schlag entstand, und dann vernahmen wir auch einen Schrei.
    Das gab den Ausschlag. Sicherheitshalber drückte ich die Klinke. Die Tür war versperrt.
    »Suko!«
    Wir schauten uns an und nickten uns zu. Das Spielchen war uns wohl bekannt.
    Bis zur Gangwand liefen wir zurück, nahmen einen kurzen, aber kräftigen Anlauf und warfen uns gemeinsam gegen die Tür.
    Die Türen waren nicht sehr stabil. Wir hätten uns gar nicht so anzustrengen brauchen. Sie krachte buchstäblich auseinander, und wir flogen zusammen mit den Splittern in dahinter liegendenden Raum…
    ***
    Im Film sieht das immer so gut aus. Da durchbricht der Held eine Tür, prallt dahinter zu Boden, rollt sich geschickt ab und steht im nächsten Augenblick auf den Füßen.
    Ich fiel zwar zu Boden, klatschte allerdings auch gegen die linke Wand des engen Flures. Und das tat weh, besonders, als ich mir die Stirn hart stieß.
    Sogar kleine Sterne funkelten vor meinen Augen, und ich mußte mich erst einmal sammeln.
    Dies wiederum dauerte seine Zeit. Suko hatte es besser gehabt. Er war mir gefolgt, sprang über mich hinweg und hetzte schon auf die Zimmertür zu.
    Ich sah nur seinen Schatten und hörte einen Schrei. »Weg mit dem Messer!«
    Dieser letzte Satz machte mich mobil. Mit einem kräftigen Schwung stand ich auf den Füßen und war einen Moment später ebenfalls im Zimmer.
    Die Lage war bezeichnend.
    Zwei Männer hielten das Hotelzimmer besetzt, um sich um eine dunkelhaarige Frau zu kümmern. Sie hatten es tatsächlich geschafft, denn einer hielt die Frau mit dem linken Arm fest und hatte ihr die Spitze eines Messers gegen die Brust gesetzt. Beide, Mann als auch Frau, lagen quer über dem Bett.
    Der andere Typ hielt eine Pistole in der Hand, dessen Mündung genau auf Suko wies.
    Der Kerl grinste.
    Sekundenlang geschah nichts. Wir starrten uns gegenseitig schweigend an. Mir wurde bewußt, daß ich die Kerle irgendwo schon einmal gesehen hatte. Persönlich war ich ihnen zuvor nicht begegnet. Ihre Kleidung war so auffällig, daß man sie einfach nicht übersehen konnte.
    Der mit dem Messer hatte blondes Haar, und eine Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Er trug ein blauweiß gestreiftes Hemd, darüber eine braunbeige Jacke und eine fleckige Hose. Wenn man genauer schaute, schimmerten seine Haare sogar etwas rötlich.
    Was die Haarfarbe des zweiten anging, so stellte sie genau das Gegenteil dar. Schwarzgrau wuchsen die Büschel wirr auf seinem Kopf.
    Solche Frisuren legten sich Punker zu. Die Lederjacke war dunkel. Er trug sie auf der nackten Haut, dafür hatte er sich um den Hals einen hellen Schal gebunden.
    Die Pistole war ein deutsches Modell, eine Null-Acht.
    Da wußte ich, woher ich die Burschen kannte. Auf den zahlreichen Plakaten hatte ich sie gesehen. Die beiden Kerle waren Mitglieder dieser Horror-Band, die am heutigen Abend spielen sollte. Sie schienen nicht nur Musik zu machen, sondern sich auch zum Verbrechen zu kümmern, wie wir hier deutlich zu sehen bekamen.
    »Laßt sie los!« flüsterte ich.
    Der Typ mit der Pistole schüttelte den Kopf. »Nein, Señor, wir lassen sie nicht los. Wir nehmen sie mit!«
    »Ihr habt nie eine Chance!«
    »Das mußt du schon uns überlassen!«
    Die Kerle gaben sich ziemlich sicher. Ich hörte, wie Suko durch die Zähne zischte und schaute ihn an.
    »Auf dem Tisch!«
    Mein Blick wanderte. Bilder hatte ich die kleine Statue noch nicht gesehen. Nun aber wurden meine Augen groß. Dort stand eine Nachbildung des Eisernen Engels.
    Wie war das möglich?
    Die beiden hatten meinen Blick bemerkt und auch mein Erstaunen. Der mit der Waffe fragte: »Kennst du ihn?«
    »Nein!«
    »Lüg nicht!«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß er mir unbekannt ist!«
    »Schieß ihm eine Kugel zwischen die Augen!« Da hetzte der Mann mit dem Messer. »Los, mach schon, wir müssen hier weg!«
    »Gut, sehr gut!« Der Musiker mit der Pistole trat einen Schritt näher. Er hob den rechten Arm und zielte auf meinen Kopf. Tückisch wurde sein Grinsen, der

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