0204 - Horror-Rock
dem Mord an der schwarzhaarigen Frau noch längst nicht beendet.
In meinem Rücken hörte ich ein Geräusch, daß mich fatal an das Fauchen eines Raubtieres erinnerte. Auf jeden Fall zeigte es keine menschliche Eigenschaft.
»Halt den Killer im Auge!« rief ich Suko zu und drehte mich um.
Er hing noch immer zwischen den Gardinen. Aber war er tatsächlich der gleiche? War es der Gegner, der mich hatte töten wollen? Daran konnte ich kaum glauben, denn mir stand in diesem Augenblick eine schwarze Bestie gegenüber.
Halb Mensch, halb Panther.
Ähnlich wie bei Lupina, nur war es hier umgekehrt. Lupina hatte einen normalen menschlichen Kopf, das Wesen vor mir besaß den Schädel eines Panthers, mit einem kräftigen Gebiß und kleinen, glühenden Augen, die mich anstarrten.
Der Körper wiederum war menschlich, doch er schien sich in seiner Beweglichkeit verändert zu haben, denn das Vortasten und Zurückholen der Arme erschien mir gleitender als vor der Verwandlung.
Ohne Vorwarnung sprang er mich an. Ich feuerte.
Als der Mündungsblitz aus dem Waffenlauf zuckte, da schlug der Panthermensch seine Kralle gegen meinen Arm. Es war tatsächlich eine Kralle, auch wenn sie wie eine Hand aussah. Die Nägel waren zu einer gefährlichen Waffe geworden.
Ich spürte die Nägel durch den Stoff. Sie rissen ihn auf. Es war der rechte Arm, ausgerechnet der, in dessen Hand ich die Beretta hielt. Mit der geweihten Kugel hatte ich wohl nichts anrichten können, dann hätte dieses Wesen nicht so schnell reagiert.
Ich fiel zurück.
Mit dem Rücken krachte ich gegen das Fußteil des Bettes und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Suko zurücksprang. Wieder stieß mir dieses Ungeheuer sein Fauchen entgegen, und das machte mich mobil.
Ich winkelte meinen linken Arm an, rammte ihn hoch und donnerte den Ellbogen unter das Maul des Monstrums.
Es klappte zusammen.
Im nächsten Augenblick hatte ich den Dolch aus der Scheide gerissen.
Auch mit links. Und ihn stieß ich voll in das Gesicht der Bestie.
Tief schnitt die Klinge hinein. Ich hatte erwartet, von einem Blutstrahl übersprudelt zu werden, das geschah nicht. Dieses Wesen war völlig blutleer. Nur eine babyhandgroße Wunde klaffte innerhalb des Schädels.
Der Panthermensch sprang auf.
Am Boden liegend, feuerte ich.
Diesmal hieb die Kugel in seinen pechschwarzen Körper. Er hatte sich im Sprung befunden, und das geweihte Geschoß schleuderte ihn zurück, bis in die Nähe der Balkontür.
So wie der Dolch nichts ausgerichtet hatte, so wenig schaffte es die geweihte Silberkugel. Beide Waffen beeinträchtigten den Panthermenschen nicht in seinen Reaktionen.
Aber auch der andere blieb nicht passiv. Er hatte nur abgewartet, wie sich sein Artgenosse verhalten würde. Als dieser von dem Dolchstich verletzt wurde, hielt ihn nichts mehr.
Der Killer schleuderte die tote Frau zu Boden und sprang auf. Er federt auf dem Bett.
Darauf hatte Suko nur gewartet. Mit dem Waffenlauf schlug er zu. So reagierten Könner, denn der Lauf bildete eine Verlängerung des Armes.
Zudem konnte Suko noch schießen, wenn er die Beretta auf diese Art und Weise in der Hand behielt.
Der Musiker bekam den Schlag voll mit, riß beide Arme hoch und prallte gegen die Wand am Kopfende des Bettes.
Dieser eine Treffer hätte gereicht, um einen Menschen ins Reich der Bewußtlosigkeit zu schicken. Bei dem Killer tat sich nichts. Er erholte sich verdammt rasch.
Und er verwandelte sich.
Von innen her begann er zu glühen. Suko sah plötzlich durch Kleidung und Haut das Skelett des Mannes schimmern. Ein türkisfarbenes Knochengestell, unheimlich anzuschauen und flimmernd.
Für einen Moment war Suko überrascht. Diese Zeit reichte dem anderen, um den Chinesen anzugreifen. Der Unheimliche stieß sich ab, Suko kam auf der federnden Unterlage nicht so schnell weg und mußte den Aufprall voll nehmen.
Der Kopf seines Gegners rammte gegen Sukos Brust. Mein Freund und Kollege flog nach hinten, mit den Hacken stieß er gegen das Fußende des Betts, verlor das Gleichgewicht und kippte hintenüber.
Hart schlug Suko auf.
Zum Glück hatte er seinen Kopf in den Nacken gezogen, so daß er sich abrollen konnte.
Da klirrte die Scheibe.
Es war die des Balkons. Der Panthermensch hatte Fersengeld gegeben.
Ich konnte nicht verhindern, daß er sich mit einem gewaltigen Sprung durch die Scheibe warf, sich dabei noch in den Gardinen verfing und sie von der unter der Decke herführenden Leiste kurzerhand abriß.
Der gefährliche
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